Athleten fordern Olympiaausschluss für Dopingsünder

Die Athleten haben das Internationale Olympische Komitee (IOC) aufgefordert, Dopingsünder lebenslang von Olympischen Spielen auszuschließen.

Der Vorsitzende der IOC-Athletenkommission Frank Fredericks und das deutsche Mitglied Claudia Bokel beim 30-jährigen Jubiläum "Olympischer Kongress" in Baden-Baden am 28. September 2011. Foto: picture-alliance
Der Vorsitzende der IOC-Athletenkommission Frank Fredericks und das deutsche Mitglied Claudia Bokel beim 30-jährigen Jubiläum "Olympischer Kongress" in Baden-Baden am 28. September 2011. Foto: picture-alliance

Auch Trainer, Betreuer und Ärzte von Dopern sollen bestraft werden. Diese Empfehlung sprachen die Teilnehmer des IOC-Athletenforums in Colorado Springs/USA aus. An der Veranstaltung nahmen u.a. auch DOSB-Präsident und IOC-Vize Thomas Bach, Claudia Bokel als Mitglied der IOC-Athletenkommission sowie Christian Breuer, der Vorsitzende des Beirates der Aktiven im DOSB, als Delegierter des Eisschnelllauf-Weltverbandes ISU teil.

In acht Arbeitsgruppen hatten die Teilnehmer Themen wie Gesundheit, Sicherheit der Athleten, den Anti-Doping-Kampf, den Schutz vor Ergebnismanipulation durch Wettbetrüger, die Kommunikation in Zeiten von sozialen Netzwerken, die duale Karriere und die Arbeit der IOC-Athletenkommission diskutiert.

„Alle Meetings waren extrem konstruktiv. Es herrschte eine hervorragende Atmosphäre. Wir werden an den Themen weiter dranbleiben“, sagte Christian Breuer nach Abschluss der Tagung. Frank Fredericks, Vorsitzender der IOC-Athletenkommission, erklärte: „Die immer lauter werdenden Stimmen der Athleten sollten ernst genommen werden. Unsere Arbeit dient den Anliegen der Sportler. Wenn sie so klare Forderungen erheben, müssen wir aktiv werden. Denn die Athleten sind die Stimme der Olympischen Bewegung.“

Erst in dieser Woche hatte das internationale Sportschiedsgericht CAS die Osaka-Regel des IOC gekippt, wonach Dopingsünder, die eine mehr als sechsmonatige Sperre hinter sich haben, nicht an den nächsten beiden Olympischen Spielen teilnehmen dürfen.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) erklärte daraufhin, er bedauere die Entscheidung, werde sie jedoch respektieren. DOSB-Präsident Thomas Bach sagte: „Die Osaka-Regel war dazu gedacht, die Rolle der Olympiamannschaften zu stärken und ihre Vorbildwirkung zu erhöhen. Wir treten nun dafür ein, dass der WADA-Code sobald als möglich geändert wird, damit diese Regel auf diesem Weg durchgesetzt werden kann. Der DOSB wird die Entscheidung noch analysieren. Eins lässt sich aber schon jetzt sagen: Sie ist das endgültige Aus für die vom DOSB bei den Spielen in Peking und Vancouver angewandte noch strengere Regel, jeden Athleten mit einem Dopingvergehen im laufenden Olympiazyklus von den nächsten Spielen auszuschließen.“

Das IOC hatte die Regel 2007 in Osaka beschlossen. Sie besagte, dass Athleten nach einer mehr als sechsmonatigen Dopingsperre nicht bei den nächsten beiden Olympischen Spielen starten dürfen. Der CAS wertete dies als eine Doppel-Bestrafung, die den Bestimmungen des Welt-Anti-Doping-Codes (WADA) widerspricht.

(Quelle: IOC/DOSB)


  • Der Vorsitzende der IOC-Athletenkommission Frank Fredericks und das deutsche Mitglied Claudia Bokel beim 30-jährigen Jubiläum "Olympischer Kongress" in Baden-Baden am 28. September 2011. Foto: picture-alliance
    Der Vorsitzende der IOC-Athletenkommission Frank Fredericks und das deutsche Mitglied Claudia Bokel beim 30-jährigen Jubiläum "Olympischer Kongress" in Baden-Baden am 28. September 2011. Foto: picture-alliance