Ausloten von Grauzonen kontraproduktiv: NOK appelliert an Bewerberstädte 2012

Richtlinien von IOC und NOK müssen eingehalten werden. Das betrifft speziell den Markenschutz und Werbung in eigener Sache.

In einem aktuellen Appell hat sich das NOK an die deutschen Bewerberstädte für die Olympischen Spiele 2012 gewandt und diese aufgefordert, die von IOC und NOK vorgegebenen Bewerbungsbestimmungen strikt einzuhalten. Aktionen bei denen mögliche Grauzonen ausgelotet werden, um kurzfristige Vorteile in Bezug auf eine nationale Bewerbung zu erzielen, sollen demnach unterbleiben.

 

Das NOK reagierte damit auf Fragen der Bewerberstädte, die um Präzisierungen von werblichen Darstellungsmöglichkeiten ihres Engagements für die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2012 gebeten hatten.

 

"Die Linie des NOK war von Beginn an, den Wettbewerb im Sinne der Entwicklung von brauchbaren Konzepten nach besten Kräften zu fördern. Einschränkungen, die wir zu machen hatten, beziehen sich weitgehend auf die schriftlichen Vorgaben und die erkennbaren Vorstellungen des IOC für eine erfolgversprechende Kandidatur", heißt es in einem Schreiben von NOK-Präsident Tröger an die Bewerbungsgesellschaften für die Olympische Spiele 2012. Einschränkungen bezögen sich auf die schriftlichen Vorgaben und Vorstellungen des IOC. Nur wenige solcher Einschränkungen habe das NOK hinzugefügt. "Sie betreffen vor allem Aktionen, die nach unserer Ansicht geeignet sind, den Wettbewerb zu verzerren und zu verhindern", erläutert Tröger.

 

Auch NOK-Generalsekretär Henze erinnert daran, "dass wir kurzfristige Zielvorstellungen immer im Hinblick auf den internationalen Erfolg einer deutschen Bewerbung hin überprüfen müssen".

 

Die Olympischen Spiele sind "exklusives Eigentum des IOC". Sie stehen im Mittelpunkt der Marketingstrategien des IOC, die zum einen den Bestand der Olympischen Spiele auf Dauer sichern und zum anderen auch zum Bestand der olympischen Bewegung ganz allgemein in vielfältiger Hinsicht beitragen sollen. Zur Sicherstellung eines erfolgreichen Marketing-Programmes bemüht sich die Organisation, Olympische Marken und Embleme weitgehend zu schützen.

 

Das IOC hat hierfür schon für die unterschiedlichen Bewerbungsphasen im internationalen Raum, die bereits acht Jahre vor den Spielen eingeleitet werden, äußerst strenge Vorgaben gemacht. Diese gelten naturgemäß auch für den Zeitraum, in dem die Nationalen Olympischen Komitees ihre Bewerber auswählen.

 

"Zwischenzeitlich wurde deutlich, dass das IOC in seinem Monitoring auch die in der Diskussion befindlichen nationalen Bewerbungen mit einbezieht und durchaus entsprechende Maßnahmen ergreift", erklärt Henze dazu.

 

Vorsicht ist insbesondere auch bei der Rolle nationaler und internationaler Sportveranstaltungen geboten. Es kann hierbei nur die allgemeine Bereitschaft des deutschen Sports, Olympische Spiele in Deutschland ausrichten zu wollen, transportiert werden, nicht jedoch die Bewerbung einzelner deutscher Städte im Rahmen des nationalen Bewerbungsverfahrens. Die einseitige Nutzung solcher Veranstaltungen für eine Bewerberstadt würde zum augenblicklichen Zeitpunkt eher zu Missverständnissen führen, die zu einem späteren Zeitpunkt der deutschen Bewerbung im internationalen Wettbewerb eher kontraproduktiv sein wird. Auch hier bittet das NOK um entsprechende Zurückhaltung bezüglich der Verwendung von Titeln, Prädikaten und Emblemen aus dem olympischen Bereich.