Vom 3. bis 5. November fand der 3. Internationale Hamburger Sportkongress des Deutschen Turner-Bundes (DTB) und des Verbandes für Turnen und Freizeit (VTF) erstmals in Kooperation mit dem DOSB statt.
Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland diskutierten verschiedenste Aspekte der Sportentwicklung. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) veranstaltete in Kooperation mit dem Hamburger Sportbund im Rahmen dieses Kongresses eine Veranstaltungssäule unter dem Motto „Sport gestaltet Zukunft“.
DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach betonte in seiner Begrüßungs-Ansprache die Bedeutung der Breitensportarbeit der Vereine für das Mitgliederwachstum. „Der Sport konkurriert insbesondere mit einer stetig steigenden Zahl elektronischer Medien, Fernsehen, Video und Internet“, so Bach. Dies fordere vom organisierten Sport noch mehr Differenzierung in Freizeit-, Fitness-, Gesundheits- und Leistungssportangebote. Er betonte ausdrücklich die Wichtigkeit für den Deutschen Olympischen Sportbund, in einen Diskurs mit Partnern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und vor allem mit seinen eigenen Mitgliedsorganisationen einzutreten. Es gelte voneinander zu lernen, Vernetzungen zu erstellen und Kommunikationswege zu optimieren. Bach beglückwünschte daher die Veranstalter DTB und VTF, dass es mit der Veranstaltung erneut gelungen sei, viele Herausforderungen des Sports aufzugreifen und viele unterschiedliche Themen und Zielgruppen anzusprechen. „Der DOSB ist an Ihrer Seite“, betonte der Präsident.
Innerhalb der DOSB-Veranstaltungsreihe „Sport gestaltet Zukunft“ diskutierten Führungskräfte aus Sportverbänden, Experten und Wissenschaftler übergreifende Fragen der Sportentwicklung sowie Fragen zur zukünftigen Orientierung der Sportorganisationen. Mit dem „Sportentwicklungsbericht“ stellte Dr. Gregor Hovemann von der Deutschen Sporthochschule Köln ein Instrument zur professionellen Steuerung vor. Anke Nöcker, verantwortlich für die Sportentwicklung im LSB Berlin, bot ein praktisches Beispiel zur Arbeit mit diesem Instrument. Mit dem demographischen Wandel einerseits und dem Umbau des Sozialstaates und den daraus folgenden Chancen und Risiken für das bürgerschaftliche Engagement andererseits wurden zwei Themen, die die Sportentwicklung derzeit nachhaltig beeinflussen, diskutiert. Pamela Wicker von der Sporthochschule Köln und Prof. Dr. Dr. Sebastian Braun, Leiter des Forschungszentrums für Bürgerschaftliches Engagement an der Universität Paderborn, gaben hier wissenschaftliche Einblicke und wurden von interessanten Vereinsbeispielen unterstützt. Abschließend stand die Frage der Entwicklung von Sportorganisationen auf der Tagesordnung. Dr. Andreas Eichler vom DOSB und der Berater und Trainer Christian Prinz zu Waldeck diskutierten hier mit den Teilnehmern über erfolgversprechende Strategien.
„Umbau des Sozialstaates kann erhebliche Auswirkungen auf Vereinsstruktur haben“ - Interview mit Prof. Dr. Dr. Sebastian Braun, Direktor des Forschungszentrums für Bürgerschaftliches Engagement an der Universität Paderborn