Bach: Gleiche Wertschätzung für alle Olympioniken

Der DOSB wird auch zukünftig dafür eintreten, dass Sportler aus allen Sportarten adäquat gefördert werden.

Thomas Bach beim SPD-Forum in Berlin; Foto: DOSB
Thomas Bach beim SPD-Forum in Berlin; Foto: DOSB

Das erklärte DOSB-Präsident Thomas Bach am Freitag (28.9.) beim Jahrestreffen Forum Sport der SPD. „Wir im DOSB bleiben dabei, dass jeder Olympiasieger, jeder Olympiateilnehmer die gleiche Wertschätzung erfährt. Da lassen wir uns nicht auseinanderdividieren“, sagte er in Berlin.

Der 100-Meter-Lauf sei genauso viel wert wie ein Erfolg in den technischen Disziplinen der Leichtathletik oder wie im Tischtennis und im Judo. „Das gebietet der Respekt vor der eigenen Sportkultur und die ist nicht an guten und schlechten Sportarten festzumachen, an Chiffren wie der Frage, ob Sportarten medaillenträchtig sind oder viele oder wenige Breitensportler haben. Ich muss den notwendigen Einsatz sportartspezifisch bewerten und kann nicht die Bobbahn mit einer Tischtennisplatte vergleichen“, erklärte Bach.

Zugleich berichtete er von einer Sitzung der Wintersportverbände am heutigen Freitag, in dem sich die Verbände dafür ausgesprochen hätten, uneingeschränkt an dem Steuerungsinstrument Zielvereinbarungen festzuhalten. Bach berichtete: „Es wird zum Teil sogar noch mehr zentrale Steuerung gewünscht.“

In der anschließenden Diskussion kündigte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper an, nach Möglichkeiten zu suchen, „wesentliche Teile dieser Vereinbarungen zu veröffentlichen“. Darüber werde der DOSB mit den Verbänden sprechen.

Bach erklärte Forderungen nach einer lebenslangen Rente für Olympiasieger eine Absage: „So verstehen wir nicht den Leistungssport in unserem Land.“ Auch ein Steuernachlass von zwei Prozent auf die Einkommenssteuer sei keine Option. „Das kann nicht unser Trachten sein“, sagte Bach und betonte nochmals, dass nach Ansicht des DOSB die Duale Karriere, die Vereinbarkeit von Sportkarriere und Berufskarriere, der Schlüssel zum Erfolg sei. Dafür müssten die Rahmenbedingungen verbessert werden.

Zugleich hob er hervor, dass Athleten dafür selbstverständlich finanziell in die Lage versetzt werden müssten. Während sich der DOSB um die strukturellen Rahmenbedingungen wie Trainer, Wettkampfbetrieb und Sportstätten kümmert, übernimmt die Sporthilfe die Aufgabe der individuellen Athletenförderung, die der DOSB pro Olympiade mit 4,8 Millionen Euro finanziell unterstützt.

Der Sporthilfe-Vorstandsvorsitzende Michael Ilgner berichtete, seine Organisation werde sich weiter bemühen, die zur Verfügung stehenden Mittel zu erhöhen und die Athletenförderung auszubauen, allerdings lege auch die Sporthilfe ihr Hauptaugenmerk auf die Duale Karriere mit einer perspektivischen Förderung von Athleten gerade auch im Hinblick auf ihre Zeit nach der sportlichen Karriere. Zugleich kündigte er an, dass mit dem neuen Fördersystem, das im Herbst vorgestellt wird, Prämien auf Einzelerfolge bei WMs und EMs in die langfristige Grund- und Eliteförderung integriert werden.

Bach sagte zum Abschluss seines Vortrages, neben einer Effizienzsteigerung im Sportsystem bedürfe es für eine bessere Sportförderung einen Aufwuchs an Mitteln. „Alle, die über die Erfolge der Olympiamannschaft jubeln, sind aufgerufen, auch ihren Beitrag zu leisten, wenn es zum Schwur kommt.“ Nur so könne das Ziel des DOSB erreicht werden, in Rio 2016 mindestens genauso viele Medaillen zu gewinnen wie in London.

(Quelle: DOSB)


  • Thomas Bach beim SPD-Forum in Berlin; Foto: DOSB
    Thomas Bach beim SPD-Forum in Berlin; Foto: DOSB