Bahn-Sprinterinnen gewinnen Gold

Die Teamsprint-Weltmeisterinnen Kristina Vogel und Miriam Welte haben bei den Olympischen Spielen die erhoffte Goldmedaille geholt.

Miriam Welte und Kristina Vogel nach ihrem Goldsprint im Londoner Velodrom. Foto: picture-alliance
Miriam Welte und Kristina Vogel nach ihrem Goldsprint im Londoner Velodrom. Foto: picture-alliance

Im Londoner Velodrom profitierten die Erfurterin Vogel und Welte aus Kaiserslautern im Finale von der Zurücksetzung der Chinesinnen Gong Kinjie/Guo Shuang. Vogel/Welte hatten das Duell mit 0,179 Sekunden verloren, doch Guo hatte zwischenzeitlich die Bahn verlassen.

Als der "Olympiagott" ihnen Gold geschenkt hatte, schlugen Kristina Vogel und Miriam Welte die Hände vor den Mund und rissen fassungslos die Augen auf. Gold? Ja, Gold! Die beiden deutschen Teamsprinterinnen hatten sich längst auf Silber eingestellt, sie waren schon eine Ehrenrunde gefahren, sie hatten mit ihren Familien gejubelt - doch dann beugte sich eine Reporterin der BBC über die Absperrung und sagte: Die Chinesinnen werden zurückgestuft, ihr habt gewonnen.

"Ich dachte: Geil, Silber. Und dann sind meine Augen plötzlich ganz groß geworden. Der Olympiasieg ist für die Ewigkeit", sagte Vogel, die den "Olympiagott" auf ihrer Seite sah. Welte freute sich "wahnsinnig" und sagte: "Ein Traum ist wahr geworden." Doch sogar bei der Siegerehrung schienen sie noch immer nicht zu verstehen, dass sie Olympiasiegerinnen waren.

Kristina Vogel (Cottbus) und Miriam Welte (Kaiserslautern) hatten gleich zweimal Glück. Schon in der ersten Runde waren die deutschen Weltmeisterinnen nur weitergekommen, weil Großbritannien ebenfalls zurückgesetzt wurde. Im Endlauf waren Welte und Vogel 0,179 Sekunden langsamer gewesen als die beiden Chinesinnen, doch wegen Verlassens der Bahn wurden Gong Jinjie und Guo Shuang zurückgesetzt auf Rang zwei. Guo, die Sünderin, schien vor Wut fast zu platzen.

Die Chinesinnen schritten wild entschlossen zum Kampfgericht, diskutierten, doch ihre finstere Miene hellte sich nicht auf. "Es hatte einen kleine Beigeschmack. Das ist nicht der Weg, wie man gewinnen will. Aber die Regeln sind für alle da", sagte Vogel. Und so schüttelten die Erfurterin und die Kaiserslautererin immer wieder den Kopf. Hand in Hand standen sie selig vor Glück auf dem Podium, sangen mit glänzenden Augen die Hymne und herzten sich.

(Quelle: SID)


  • Miriam Welte und Kristina Vogel nach ihrem Goldsprint im Londoner Velodrom. Foto: picture-alliance
    Miriam Welte und Kristina Vogel nach ihrem Goldsprint im Londoner Velodrom. Foto: picture-alliance
  • Miriam Welte und Kristina Vogel; Foto: picture-alliance
    Miriam Welte und Kristina Vogel; Foto: picture-alliance