BARMER-Chef Fiedler

(06. 08. 2004) Die BARMER unterstützt seit vielen Jahren das Deutsche Sportabzeichen und ist neben ratiopharm der zweite große Förderer des Fitnessorden des Deutschen Sports. Derzeit tragen BARMER und der Deutsche Sportbund das Sportabzeichen mit dem neuen Firmenfitness-Konzept in die Unternehmen. Der Chef der BARMER, Dr. Eckart Fiedler, sieht in dem Engagement für Prävention und damit auch für das Sportabzeichen den Schlüssel zur Bewältigung der anstehenden Probleme.

 

Gollenbeck hat über 3000 Meter alles gegeben - Fazit: Mehr trainieren (Alle Fotos: ZDF-Beitrag)
Gollenbeck hat über 3000 Meter alles gegeben - Fazit: Mehr trainieren (Alle Fotos: ZDF-Beitrag)

SPORTABZEICHEN: Seit Neuestem führt die BARMER in Partnerschaft mit dem Deutschen Sportbund beim Deutschen Sportabzeichen eine Werbeaktion zu dem Komplex "Firmenfitness"? durch. Was können Unternehmen und Betriebe erwarten, wenn sie sich daran beteiligen?

FIEDLER: "?Gesündere, motiviertere Mitarbeiter. Jedes Jahr gehen den Firmen in Deutschland Milliarden verloren durch den krankheitsbedingten Ausfall ihrer Mitarbeiter. Sport - richtig dosiert - ist eine der besten Möglichkeiten, vielerlei gesundheitlichen Beeinträchtigungen aus eigener Kraft zu begegnen oder gar Krankheiten vorzubeugen. Das ist die Philosophie, die hinter der Aktion "Firmenfitness" steckt. Und wie könnte man einen auf die Leistungskraft des eigenen Alters zugeschnittenen Trainingsstand besser erreichen, als über das Training für das Sportabzeichen? Deshalb steht hinter der Aufklärungskampagne zur Firmenfitness das Sportabzeichen. In den Prüfungen werden körperliche Eigenschaften wie Kraft, Ausdauer, Reaktion und Schnelligkeit getestet, die man sich allesamt antrainieren muss. Um diesen Trainingsprozess geht es uns vordringlich. Gemeinsam mit dem Deutschen Sportbund möchten wir die positiven Wirkungen des Sports in die Unternehmen tragen, sie anregen, Bewegung in den Berufsalltag zu integrieren. Neben dem Gewinn an Gesundheit und Wohlbefinden wirken sich die gemeinsamen sportlichen Aktivitäten - das belegen unsere bisherigen Erfahrungen - auch positiv auf das Betriebsklima aus."

SPORTABZEICHEN: Die Aktion läuft erst relativ kurz flächendeckend in Deutschland, aber es gab schon eine Modellphase. Wie fiel bisher die Resonanz aus?

FIEDLER: "?Wir freuen uns, dass schon jetzt ein sehr hohes Interesse da ist. So beteiligt sich zum Beispiel die komplette Führungsriege der Stadtverwaltung in Ludwigshafen am Training für das Sportabzeichen. Im Saarland ist die Aktion "Saarland will Gold" gestartet worden. Dort sollen die meisten Sportabzeichen abgelegt werden, im Schnitt gemessen nach der Zahl der Einwohner. In Gießen sind schon über 20 Firmen aktiv, um das Sportabzeichen zu erwerben."

SPORTABZEICHEN: Was macht die BARMER, um das neue Konzept voranzubringen?

FIEDLER: "?Wir haben gerade in Partnerschaft mit dem Deutschen Sportbund alle Sportabzeichen-Treffs der Vereine angeschrieben, um sie von der neuen Möglichkeit zu informieren. Im engen Schulterschluss mit den Sportabzeichentreffs bewirbt die BARMER die Aktionen in den Betrieben und vermittelt die Kontakte zwischen Betrieb und Sportabzeichentreff. Dort wird dann auch unter fachkundiger Anleitung trainiert. Und wie gesagt: Das Interesse ist groß. Wie sich überhaupt das Sportabzeichen stetig steigender Beliebtheit erfreut. Das bestätigt der Rekord von über einer Million abgelegter Sportabzeichen alleine 2003. Die Herausforderung ist groß, diesen Rekord in diesem Jahr mindestens zu wiederholen."?

SPORTABZEICHEN: Welche Zielgruppe wird denn mit dem neuen Konzept angesprochen?

FIEDLER: "Wir wollen besonders die Menschen im Alter von 30 bis 50 Jahren erreichen, denn sie waren bisher beim Sportabzeichen unterrepräsentiert. Das von der BARMER besonders geförderte Schüler- und Jugend-Sportabzeichen hat mit fast einer halben Million errungenen Sportabzeichen ein herausragendes Ergebnis. Auch bei den Senioren gibt es eine sehr gute Resonanz. Da gerade die 30 bis 50jährigen beruflich meist sehr eingespannt sind, liegt es nahe, den Kontakt zu ihnen auch über ihren Arbeitsplatz zu suchen."

SPORTABZEICHEN: Seit einem halben Jahr gibt es ein Bonusprogramm bei der BARMER, mit dem Menschen zu mehr Sport animiert werden sollen. Haben sich schon viele Menschen eingeschrieben?

FIEDLER: "Seit dem Startschuss im Januar ist das BARMER Bonusprogramm "aktiv pluspunkten" auf Erfolgskurs. Schon jetzt haben sich eine Viertelmillionen Mitglieder der BARMER eingeschrieben. Auch die ersten Abrufe von Prämien sind bereits erfolgt. Daran können wir erkennen, dass sportliche Maßnahmen wie die Mitgliedschaft in einem Sportverein oder der Erwerb des Sportabzeichens neben den Vorsorgeuntersuchungen am häufigsten genutzt werden, um Bonuspunkte zu sammeln. Aber wir geben uns mit dem Erreichten nicht zufrieden, sondern möchten die Zahl bis zum Jahresende noch verdoppeln, also eine halbe Millionen Teilnehmer für das Bonusprogramm begeistern."?

SPORTABZEICHEN: Diese Bonusprogramme sind ein Schritt in Richtung Prävention. Wie wichtig ist diese für die BARMER?

FIEDLER: "?Ziel unser Präventionsinitiativen ist es, das Bewusstsein der Menschen dafür zu schärfen, dass sie selbst ein hohes Maß an Verantwortung für die eigene Gesundheit tragen. Der Anteil von chronischen Erkrankungen , u.a. ausgelöst durch Bewegungsmangel und falsche Ernährung, nimmt in erschreckendem Maße zu. So erkranken heute Jahr für Jahr sogar 4000 bis 6.000 Kinder an der sogenannten Alters-Diabetes, zu deren direkter Ursache mangelnde Bewegung und in der Folge das Übergewicht zählt. Sportliche Bewegung und das Achten auf die Figur bieten hier die beste Prävention. Und dabei müssen wir alle Menschen erreichen, auch für die sozial Schwächeren. Deshalb ist das Schüler-Sportabzeichen so wichtig. In der Schule wird jeder und jede angesprochen, dort können wir auch gezielt an die sozial Schwächeren herangehen. Nur wenn es uns gelingt, dass die Menschen gesünder älter werden, können wir die großen Herausforderungen der demografischen Entwicklung meistern. Deshalb halte ich das Engagement für die Prävention und damit auch für das Deutsche Sportabzeichen für einen Schlüssel, der die Tür zu einem finanzierbaren, solidarischen Gesundheitswesen auf hohem Niveau auch in Zukunft offen hält."

 


  • Gollenbeck hat über 3000 Meter alles gegeben - Fazit: Mehr trainieren (Alle Fotos: ZDF-Beitrag)
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