Bei der Polizei den Kopf frei bekommen

Im Stadion jagt Ariane Friedrich Goldmedaillen hinterher – sonst Verbrechern. Vor ihrem ersten Auftrag als Botschafterin des "Grünen Bandes" spricht das Hochsprung-Talent über einen ehrlichen Sport, von dem sie später auch noch ihren Kindern erzählen will.

Blickt nach vorne: Ariane Friedrich. Copyright: picture-alliance
Blickt nach vorne: Ariane Friedrich. Copyright: picture-alliance

Die Rolle der Botschafterin fürs „Grüne Band“ erfüllen Sie in diesem Jahr zum ersten Mal. Was möchten Sie den Trainern und den jungen Vereinsmitgliedern mitgeben?

Ariane Friedrich: Die Trainer sollen behutsam und vorsichtig mit ihren meist jungen Athleten und Athletinnen umgehen. Erfolg braucht viel Zeit. Auch die Sportler müssen viel Geduld haben, gleichwohl aber fleißig sein und immer an sich glauben.

Sie hatten in den letzten Monaten immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Wie haben Sie sich auf die anstehenden Wettkämpfe vorbereitet?

Ariane Friedrich: Mit viel Geduld, intensivem Training, Vertrauen in meinen Trainer und der unentbehrlichen Hilfe meiner Physios.         

Was macht eine Spitzensportlerin vor einer Europameisterschaft, vor einem Wettkampf, um abzuschalten, um den Kopf frei zu bekommen? Welche Tipps würden Sie jungen Sportlern geben, mit der Aufregung vor Wettkämpfen umzugehen?

Ariane Friedrich: Hier hilft mir mein Beruf als Polizeikommissarin. Durch die Arbeit finde ich Abwechslung und Ablenkung vom sportlichen Alltag. Zudem lese ich gerne, höre Musik, sehe mir gerne Filme an oder spiele mit meinen Katzen.

Was macht für Sie persönlich eine gelungene Nachwuchsförderung aus? Welche eigenen Erfahrungen haben Sie gemacht?

Ariane Friedrich: Zu einer gelungenen Nachwuchsförderung  gehört  ein guter Verein, gute Trainer und gute Trainingsmöglichkeiten. Ich habe in allen Bereichen großes Glück gehabt.

Auf Ihrer Homepage bezeichnen Sie den Kampf gegen Doping als Lebensphilosophie“. Wie möchten Sie diese an junge Sportler weitergeben? Wie kann der Nachwuchs der Versuchung, zu betrügen, widerstehen?

Ariane Friedrich: Erfolg kann nur dann richtig Freude bereiten, wenn dieser ehrlich erreicht wurde. Ich möchte später, vor allem auch meinen Kindern, noch mit Freude und Elan von meinen eigenen Erlebnissen und Erfolgen, die ich mit oder durch den Sport erreicht habe, berichten können. Dies geht aber nur mit einem guten Gewissen. Indem man Jugendlichen immer wieder klar macht, das Sport auf Dauer nur dann Spaß machen kann, wenn er fair und ehrlich betrieben wird. Wer dopt, betrügt nicht nur die Gegner, sondern auch sich selbst.

Ariane Friedrich, 26, lebt in Darmstadt und startet für die LG Eintracht Frankfurt. Seit diesem Jahr engagiert sich die Hochspringerin als Botschafterin für den Nachwuchsförderpreis „Das Grüne Band“.

 


  • Blickt nach vorne: Ariane Friedrich. Copyright: picture-alliance
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