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Beschluss des DOSB-Präsidiums zu Olympiabewerbungen

<p></p> <p>Auf seiner 44. Sitzung am Mittwoch, 13. Juli 2011, in Frankfurt/Main hat das Pr&#228;sidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zur Entscheidung des IOC &#252;ber die Vergabe der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 folgenden Beschluss gefasst:</p> <p>1. Das Pr&#228;sidium gratuliert Pyeongchang (S&#252;dkorea), das vom IOC auf seiner 123. Session in Durban am 6. Juli 2011 zum Austragungsort f&#252;r die XXIII. Olympischen Winterspiele und die XII. Paralympischen Winterspiele gew&#228;hlt wurde, nachdem es zum dritten Mal in Folge mit einer exzellenten Bewerbung angetreten war. Zugleich sind wir entt&#228;uscht dar&#252;ber, dass unsere Bewerbung M&#252;nchen 2018 nicht zum Zuge kam.</p> <p>2. Das Pr&#228;sidium dankt allen, die die Bewerbung M&#252;nchen 2018 im Prozess der vergangenen Jahre tatkr&#228;ftig unterst&#252;tzt haben, insbesondere der Landeshauptstadt M&#252;nchen mit der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen und dem Landkreis Berchtesgadener Land, dem Freistaat Bayern, der Bundesregierung, den nationalen F&#246;rderern und den weiteren Partnern der Bewerbung sowie den vielen Sportbotschaftern. Bundespr&#228;sident Christian Wulff sind wir au&#223;erordentlich dankbar daf&#252;r, dass er die Bewerbung vor dem IOC in Durban tatkr&#228;ftig vertreten hat. In den Dank schlie&#223;en wir das Team der Bewerbungsgesellschaft, die Mitarbeiter der Gesellschafter und die Mitglieder von Kuratorium und Aufsichtsrat ein. Sie alle haben eine herausragende Arbeit f&#252;r dieses, wie es Bundestag und Bundesregierung formuliert haben, „nationale Anliegen“ geleistet und eine Bewerbung vorgelegt, die nach Auffassung s&#228;mtlicher Beobachter in Konzeption und Pr&#228;sentation h&#246;chsten Anspr&#252;chen gen&#252;gte. </p> <p>3. Das Pr&#228;sidium begr&#252;&#223;t, dass die Bewerbung der Sportentwicklung in Deutschland einen gro&#223;en Schub gegeben und damit den Stellenwert des Sports in unserer Gesellschaft gesteigert hat. Das gilt insbesondere f&#252;r das Verh&#228;ltnis von Sport und Umwelt; der Schutz unserer nat&#252;rlichen Ressourcen und die Gew&#228;hrleistung von Nachhaltigkeit im und durch Sport sind unser genuines Anliegen. In vielen Schulen war Olympia mit seinen Werten Thema. Wir stimmen Bundesinnenminister Friedrich, Ministerpr&#228;sident Seehofer, Oberb&#252;rgermeister Ude und vielen weiteren Partnern und Beobachtern im In- und Ausland ausdr&#252;cklich in der Einsch&#228;tzung zu, dass die Bewerbung sinnvoll war und national wie international positive Auswirkungen auf das Bild unseres Landes hatte. Vor allem der Freistaat Bayern mit seiner Landeshauptstadt und den beteiligten Kommunen profitiert von der Imagewerbung durch die positive Pr&#228;sentation auf allen f&#252;nf Kontinenten. </p> <p>4. Das Pr&#228;sidium erinnert daran, dass die Entscheidung f&#252;r die Bewerbung M&#252;nchen 2018 bereits im Jahr 2007 getroffen wurde, also zu einem Zeitpunkt, als eine neuerliche Bewerbung S&#252;dkoreas eher unwahrscheinlich erschien. Mit dem dritten Eintritt Pyeongchangs in das Rennen um die Austragung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele zwei Jahre sp&#228;ter war klar, dass es f&#252;r M&#252;nchen nicht leicht werden w&#252;rde. Dennoch hat die Deutlichkeit des Ergebnisses vom 6. Juli 2011 dann alle nationalen und internationalen Beteiligten und Beobachter &#252;berrascht. Nach vielen Gespr&#228;chen mit IOC-Mitgliedern, Pr&#228;sidenten von Internationalen Sportfachverb&#228;nden und Nationalen Olympischen Komitees, Experten und Beobachtern kommen wir zu dem Schluss: Die Entscheidung des IOC war ein klares Votum f&#252;r Pyeongchang und Asien, aber nicht gegen M&#252;nchen und Deutschland. Sie gr&#252;ndete vor allem auf der Absicht, den zweimal knapp gescheiterten asiatischen Bewerber aus geopolitischen &#220;berlegungen nun zum Zug kommen zu lassen. Konzept und Pr&#228;sentation unserer Bewerbung trafen im IOC und in der Welt des Sports auf erheblich mehr Zustimmung, als die Stimmenzahl signalisiert. </p> <p>5. Das Pr&#228;sidium freut sich dar&#252;ber, dass es von vielen Seiten ermuntert wird, erneut eine deutsche Olympiabewerbung auf den Weg zu bringen. Wir sehen dies als klares Zeichen f&#252;r die Zustimmung der Menschen in Deutschland zu Olympia. Das Pr&#228;sidium spricht sich im Einvernehmen mit den &#252;brigen Gesellschaftern von M&#252;nchen 2018 daf&#252;r aus, diese Frage sorgf&#228;ltig und ohne Zeitdruck zu untersuchen. Dabei sind das Bewerbungsrennen um die Olympischen Spiele 2020 und erste Erkenntnisse &#252;ber die Kandidaten f&#252;r die Winterspiele 2022 zu ber&#252;cksichtigen. Bedeutsam f&#252;r die erneute Anstrengung einer Olympiabewerbung wird auch sein, ob alle Kr&#228;fte aus Sport und Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammengef&#252;hrt und mobilisiert werden k&#246;nnten, um diese in jeder Hinsicht tatkr&#228;ftig zu unterst&#252;tzen. Der DOSB wird auf diesen Grundlagen ergebnisoffen pr&#252;fen, ob eine zuk&#252;nftige Olympiabewerbung sinnvoll ist. Allerdings ist eine Bewerbung um die Spiele im Jahr 2020 freilich schon angesichts der bereits Ende Juli 2011 endenden Abgabefrist ausgeschlossen. </p> <p>Pr&#228;sidium<br /> Frankfurt am Main, 13. Juli 2011</p>

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

13.07.2011

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