Bewegte Pause bei der Show des Sports in Münster

​​​​​​​Was so aussieht wie ein Bild in einem Wimmelbuch für Sport für alle, ist die bewegte Pause bei der Show des Sports am 15. November 2024 in Münster/Westfalen.

eine Gruppe von Kindern in Rollstühlen wartet darauf, dass ihnen ein Rollstuhl-Basketballspieler den Ball von der Grundlinie zuwirft
Die Sportrollstühle waren in der Bewegten Pause sehr begehrt / Foto: DOSB

Die Show des Sports ist eine Dankeschön-Veranstaltung für die Vereine, sagt Robin Schneegaß, Geschäftsführer des Stadtsportbundes Münster..Alle Altersklassen, Zuschauer*innen wie Sportler*innen, Menschen mit und ohne Behinderungen bewegen sich durch die Halle. 800 Menschen sind in die Halle Berg Fidel in Münster gekommen, um die Show des Sports zu sehen. Acht Formationen aus sechs Vereinen sorgen für sportliche Unterhaltung auf hohem Niveau. Die Zuschauenden erleben außerdem Auszeichnungen und Ehrungen, aber auch mahnende Worte der Vorsitzenden der Sportjugend Münster, Jana Winkeljann. Der Sport lebe von engagierten Menschen, sagt sie, man müsse sich ehrenamtliches Engagement aber auch leisten können, es brauche Zeit und Geld. Wenn jede*r sich ein kleines Stück engagiere, dann würde das mit der ehrenamtlichen Vereinsarbeit gut funktionieren.

“Wenn jede*r sich ein kleines Stück für Inklusion einsetzen würde, dann würde es auch mit der Inklusion gut funktionieren”, sagt Theresa Windorf, Leiterin des Projekts “Event-Inklusionsmanager*in im Sport” des DOSB, die an diesem Abend dabei ist.

Hier bei der Show des Sports funktioniert das dank Jana Reckmann, die als Event-Inklusionsmanagerin beim Stadtsportbund Münster arbeitet und die Veranstaltung gemeinsam mit Peter Imkamp organisiert hat, schon sehr gut. Dank der Sparkasse Münsterland Ost als Sponsor konnte die Veranstaltung barrierefrei gestaltet werden.

Beim Ticketing werden Unterstützungsbedarfe abgefragt.  In Block E bekommen Menschen mit Hörbehinderung die Worte der Moderatorin Sonja Schrapp und anderer Redner*innen von Gebärdensprachdolmetscher*innen übersetzt. Die Rollstuhlfahrer*innen haben ihren Platz am Spielfeldrand bzw. als Aktive beim Basketball im Verein auf dem Spielfeld. Premiere feiern die UBC-Rollis bei der Show des Sports. Gemeinsam mit Aktiven des BBC Münsterland zeigt das Team die Dynamik des Rollstuhl-Basketballs.

In der bewegten Pause sind die Sportrollstühle besonders beliebt und werden insbesondere von Kindern gerne ausprobiert, aber auch Rope Flow wird gerne getestet und ganz Mutige lassen sich von den Cheerleadern auf die Schultern heben.

Zwischen den einzelnen Showteilen, die im Übrigen aus viel Tanz und Akrobatik der Turnados bestehen, werden ernste Themen wie personelle und sexualisierte Gewalt vorgestellt.

Junge Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren werden ausgezeichnet so wie Jan Eichner, der als Jugendlicher vor die Wahl gestellt wurde, sich ehrenamtlich zu engagieren oder Zeitungen auszutragen. Und die Sahar Morales aus dem J-Team, die den 1.  Preis erhält, sagt, dass das Lächeln der Kinder und die Dankbarkeit der Eltern die schönste Entlohnung sind, und weiter: „Das ist alles, was man sich wünschen kann.”

Beim Stadtwerke Jugend-Sportvereinspreis mit den Fokusthemen Partizipation, Mitbestimmung und Demokratiebildung erreichte der 1. SV Weißblau Aasee für seine Inklusionsaktivitäten wie z.B. inklusives Ehrenamt den ersten Platz. „Wir schauen, was jede*r für Fähigkeiten hat, es kann sich jeder einbringen“, sagt der Vereinsvorsitzende Hugo Domin. Auch hier wird vor allem Geld für Inklusion gebraucht. Sieben- bis achttausend Euro koste ein Sportrollstuhl und damit lassen sich Verletzungen reduzieren, klärt der Basketballspieler, der während des Basketballspiels interviewt wurde, auf.

Auch wenn das Wort „Inklusion“ als Vereinsthema nicht explizit genannt wird, so wird Inklusion und Barrierefreiheit an diesem Abend beispielhaft umgesetzt und von den Zuschauer*innen und Aktiven erlebt.

Das Projekt „Event-Inklusionsmanager*in im Sport“, kurz „EVI“ eröffnet Menschen mit Behinderungen mehr Chancen im Arbeitsmarkt Sport und sorgt für mehr Barrierefreiheit und Inklusion im Sport. Das EVI-Projekt wird aus den Mitteln des Ausgleichsfonds des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. 

Weitere Infos gibt es hier. 
Einen Eindruck von der Show des Sports vermittelt der Live-Bericht, den die WDR-Lokalzeit Münsterland ausstrahlte (ab etwa Minute 23:25).


  • eine Gruppe von Kindern in Rollstühlen wartet darauf, dass ihnen ein Rollstuhl-Basketballspieler den Ball von der Grundlinie zuwirft
    eine Gruppe von Kindern in Rollstühlen wartet darauf, dass ihnen ein Rollstuhl-Basketballspieler den Ball von der Grundlinie aus zuwirft wirft