Bewegte Sportwelt

Das Sportjahr 2020 läuft völlig anders als geplant. Zur Zeit gilt immer noch der Corona-Ausnahmezustand, doch es gibt auch positive Signale.

Wieder erlaubt: Sport mit Abstand. Foto: LSB NRW
Wieder erlaubt: Sport mit Abstand. Foto: LSB NRW

Vor etwas mehr als einer Woche hätte das Team Deutschland gemeinsam mit Athlet*innen aus mehr als 200 Nationen eigentlich die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Tokio gefeiert. Allein dieser Satz verrät, dass in diesem Sportjahr alles völlig anders läuft als geplant. In der zweimonatigen Sommerpause der DOSB-Presse hat sich einiges in der Sportwelt bewegt, aber noch immer gilt angesichts der globalen Corona-Pandemie der Ausnahmezustand, und jegliche mögliche Veränderung hängt natürlich in erster Linie davon ab, wie sich die Pandemie entwickelt.

Die positiven Signale für den Sport in den vergangenen zwei Monaten sind deshalb umso wichtiger. Nachdem das Sporttreiben in den Vereinen unter Corona-Bedingungen seit Mai nach und nach wieder ins Laufen gekommen ist, steht als nächster Schritt die Rückkehr in den Wettkampfsport an. Er ist zum Teil in verschiedenen Regionen zwar schon erfolgt, zum Beispiel im Fußball, Tennis oder in der Leichtathletik; im Motorsport am kommenden Wochenende sogar mit 5000 Zuschauern am Nürburgring (siehe auch unter „Aus den Mitgliedsverbänden“). Aber Ziel des DOSB und seiner Mitgliedsorganisationen sind bundesweit geltende Regelungen, weil viele Ligen und Wettbewerbe über die Ländergrenzen hinweg ausgetragen werden und somit Einzelgenehmigungen nicht reichen.

Deshalb ist der am 14. Juli gefasste Beschluss der Sportminister*innen der Länder für eine mögliche Wiederaufnahme des bundesweiten Wettkampfbetriebes ab September in SPORTDEUTSCHLAND von hoher Bedeutung. Grundlage für die Zustimmung der Sportminis-ter-Konferenz waren die neuen Leitplanken des DOSB und die erweiterten sportartspezifischen Regelungen der Fachverbände für einen verantwortungsvoll betriebenen Wettkampfsport unter Corona-Bedingungen. Wann der Beschluss von der Bundeskanzlerin und den Regierungschefs der Länder aufgegriffen und hoffentlich bestätigt wird, hängt natürlich auch vom weiteren Verlauf der Pandemie ab.

Auch die von der Politik zugesagte Unterstützung der verschiedensten Player des Sports aus unterschiedlichen Quellen von Bund über die Länder bis in die Kommunen geben Luft zum Atmen. Sie helfen, vorübergehend die wirtschaftlichen Schäden abzumildern, die durch die fehlenden Veranstaltungen und Wettkämpfe zu erwarten oder bereits vorhanden sind. Der DOSB trägt seinen Teil dazu bei und hat seine Kampagne #supportyoursport! zur Unterstützung der Vereine fortgesetzt. Mit großer Unterstützung von Partnern und prominenten Sportler*innen wurde an die Solidarität der Sporttreibenden appelliert – jetzt sollen in der jetzt gestarteten dritten Phase neue Mitgliedschaften für die Vereine aktiviert werden.

Derweil geht es für die Athlet*innen des Team Deutschland bereits um die Vorbereitung für die verschobenen Spiele. Die Mannschaftsleitung für Tokio hat zur Unterstützung am 24. Juli 2020, dem eigentlichen Tag der Eröffnungsfeier, eine Videobotschaft an alle Athlet*innen des Team Deutschland geschickt mit dem Versprechen, sich weiterhin für bestmögliche Rahmenbedingun-gen auf dem Weg nach und in Tokio 2021 einzusetzen. Mit dabei: Rad-Olympiasiegerin Miriam Welte, die den aktuellen Athlet*innen Mut machte. Stellvertretend für das Team D hat sie gemeinsam mit der Mannschaftsleitung auf dem Dach des Sport- und Olympia-Museums in Köln mit brennender Fackel symbolisiert, dass die Zeiten der Pandemie zwar die Zeitabläufe ändern, das Feuer jedoch weiter brennt – in den Herzen der Athlet*innen und beim Betreuerteam. Zur Motivation des gesamten Teams trägt auch der neue Team-Deutschland-Haltungsfilm mit dem neuen Sound des Team Deutschland bei.

Gleichzeitig nimmt die DOSB-Kommunikation auf den Social-Media-Kanälen von Team Deutschland derzeit die eigentliche Zeit der Spiele 2020 zum Anlass, auf besondere olympische Momente zurückzublicken und damit die Vorfreude auf die Spiele im nächsten Jahr zu steigern. Unter dem Motto „MORELYMPIA – Mehr Vorfreude, mehr Vorbereitung, mehr Olympia“ gibt es täglich spannende Blicke in die Vergangenheit. Gleichzeitig soll SPORTDEUTSCHLAND in Bewegung gebracht werden. Bis zum 8. August sollen virtuell die Kilometer zwischen dem Berliner Olympiastadion und dem Olympiastadion in Tokio zu Fuß, im Wasser oder auf dem Rad zurückgelegt werden. Unter dem Motto #GemeinsamNachTokio werden über Instagram die Kilometer gesammelt. Die Athleten*innen von Team Deutschland werden auch hier ihrer Vorbildrolle gerecht und sammeln zum Start die ersten Kilometer.

All dies und sicher noch viel mehr in den rund 90 000 Vereinen zeigt, wie motiviert, aktiv und kreativ der Sport in der Corona-Krise agiert. Auch wenn das Sportjahr völlig anders läuft als das jemals vorstellbar war.

(Autorin: Ulrike Spitz)

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.


  • Wieder erlaubt: Sport mit Abstand. Foto: LSB NRW
    Sportler*innen auf einen Sportplatz mit Trainer und Kettleballs Foto: LSB NRW