Damit sollen inaktive Ältere über ein Bewegungsprogramm, das an Alltagssituationen orientiert ist, an regelmäßige körperliche Aktivität mit Spaß herangeführt werden.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels mit einer deutlichen Zunahme des Anteils älterer und alter Menschen in der Bevölkerung gewinnt das Thema „Gesundheitsförderung und Prävention für ältere Menschen“ zunehmend an Bedeutung. Eine Schlüsselposition nimmt dabei die Bewegungsförderung ein.
Auf dieser Grundlage aufbauend wurde das AlltagsTrainingsProgramm (ATP) als Bewegungsprogramm für ältere Menschen entwickelt. Es möchte Menschen ab 60 darin unterstützt, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden durch mehr körperliche Aktivität möglichst lange zu erhalten.
Training ohne große Vorbereitung
Das Konzept des ATP besteht darin, den Alltag drinnen und draußen als Trainingsmöglichkeit zu verstehen und dadurch ein effektives Mehr an Bewegung in das tägliche Leben einzubauen. Das Training ist zudem so angelegt, dass es ohne große Vorbereitung in Alltagsbekleidung und ohne den Einsatz von Fitnessgeräten direkt umgesetzt werden kann.
Den Startschuss bildete die im April 2016 begonnene Pilotphase in den Strukturen des Landessportbunds NRW. Das Programm wird programmbegleitend wissenschaftlich vom „Zentrum für Gesundheit“ der deutschen Sporthochschule in Köln evaluiert. Nach einer erfolgreichen Evaluation des ATP, soll dieses ab 2017 bundesweit in das Programm aller interessierten Sportvereine implementiert werden.
Im ATP üben und trainieren die Teilnehmenden wöchentlich 60 Minuten zusammen in einer Gruppe. Dabei werden bewegungsbezogene Alltagstätigkeiten in einem Übungs- und Trainingskontext aufgegriffen und trainiert, um einen nachhaltigen Transfer in den persönlichen Alltag der Teilnehmenden zu schaffen. Über jeder Bewegungseinheit steht die Frage: „Wie mache ich mir meinen persönlichen Alltag trainingswirksam nutzbar?“. Erlernt wird u.a., wie durch die bewusste Anwendung von Gehvarianten die Gleichgewichtsfähigkeit verbessert werden kann, wie Alltagsgegenstände zur Kräftigung der Muskeln eingesetzt werden können oder Wartezeiten effektiv für Kräftigungs-, Mobilisations- und Dehnübungen genutzt werden können.
Alltagssituationen sollen nicht danach gesucht werden, wie sie erleichtert werden können, sondern ganz bewusst soll der Fokus auf eine Erhöhung der Belastung zur Schaffung eines trainingswirksamen Reizes gelegt werden. Die Alltagsnähe der Übungen begünstigt die Gewohnheitsbildung und somit einen nachhaltigen Transfer in den individuellem Alltag. Zielgruppe des ATP sind Menschen ab 60 Jahren, die Ihren Alltag nachhaltig aktiver gestalten möchten.
Baustein des Programms „Älter werden in Balance“
Das „AlltagsTrainingsProgramm“ ist ein Baustein des Programms „Älter werden in Balance“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Entwickelt wird es in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Turner-Bund, dem Landessportbund Nordrhein-Westfalen, der Sporthochschule Köln sowie dem DOSB.
Offiziell vorgestellt wird das Programm auf einer Pressekonferenz der BZgA am 30. September in Berlin. Das ATP wird im Rahmen des BZgA-Programms „Älter werden in Balance“, mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV), entwickelt.
Das ATP soll das Siegel „SPORT PRO GESUNDHEIT“ erhalten. Eine Anerkennung durch die Zentrale Prüfstelle Prävention ist angestrebt. Interessierte Landessportbünde und Übungsleitende können sich ab sofort bezüglich Multiplikatoren-Fortbildungen, ÜL-Schulungen sowie weiteren Informationen an Sabine Landau (landau(at)dosb.de) wenden.
(Quelle: DOSB)