Bildungskarriere für Engagierte

Vier Fragen an Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Vizepräsidentin Bildung und Olympische Erziehung des DOSB, zum Studiengang "Berufsbegleitender Bachelor Sportwissenschaft".

DOSB Vizepräsidentin Prof. Gudrun Doll-Tepper hat den Kooperationsvertrag unterzeichnet. Foto: DOSB/Torsten Silz
DOSB Vizepräsidentin Prof. Gudrun Doll-Tepper hat den Kooperationsvertrag unterzeichnet. Foto: DOSB/Torsten Silz

Frau Prof. Doll-Tepper, Sie haben am Wochenende für den DOSB einen Kooperationsvertrag mit der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) unterzeichnet. Welche bildungspolitischen Hintergründe haben die Vertragspartner dazu bewegt?

GUDRUN DOLL-TEPPER: Ein wichtiges bildungspolitisches Ziel für den DOSB ist es, Bildungskarrieren für unsere im Verein und Verband Engagierten zu ermöglichen. In diesem Rahmen haben wir auch bereits intensiv mit dem Studiengangsleiter Prof. Dr. Ralf Sygusch kooperiert. Er ist ein Experte und Begleiter unserer DOSB-Lizenzausbildung und beide Partner sind davon überzeugt, dass es für die Lernenden und auch für unsere Gesellschaft sinnvoll ist, die Bildungsleistungen von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Bildungsträgern zu koppeln.

Sportwissenschaftliche Studiengänge gibt es viele. Was ist das Besondere an dem neuen Studiengang?

Es ist uns wichtig, dass die vielfältigen Kompetenzen, die sich Trainerinnen und Trainer, Übungsleiterinnen und Übungsleiter während der DOSB-Lizenzausbildung angeeignet haben, auch für eine weiterführende Bildungskarriere in Schule, Universität und Beruf anerkannt werden. Dieses Ziel, nämlich auch außerhalb der universitären Laufbahn erworbene Kompetenzen ihrer Studierenden anzuerkennen, hat die Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg auch. Deshalb wird bei jedem Studierenden individuell geschaut, welche Kompetenzen er oder sie schon mitbringt. Dies wird dann systematisch für das Studium angerechnet, was wir natürlich sehr begrüßen.

In welchem Zusammenhang steht der Studiengang an der FAU mit dem Ausbildungs- und Lizenzsystem des DOSB?

Der Studiengang richtet sich explizit an Studierende, die bereits in der DOSB-Lizenzausbildung zum Trainer oder zur Trainerin oder zum Übungsleiter oder zur Übungsleiterin ausgebildet wurden. Schön ist, dass hier auch Menschen eine Zulassung zum sportwissenschaftlichen Studium bekommen können, die kein Abitur haben. Es gibt natürlich verschiedene Voraussetzungen für die Zulassung zum Studium. Eine davon ist eben die DOSB-Lizenzausbildung, die für das Studium angerechnet wird. Umgekehrt bitten wir natürlich unsere Verbände auch, die im Studium erworbenen Kompetenzen für die DOSB-Lizenzausbildung anzurechnen.

Welche Anforderungen werden an die Bewerberinnen und Bewerber gestellt und wie werden die Inhalte vermittelt?   

Die Anforderungen sind die eines sportwissenschaftlichen Bachelorstudiums, mit sowohl sportpraktischen Phasen als auch vielfältigen sportwissenschaftlichen Inhalten. Die Studierenden können im fortgeschrittenen Studium eine Berufsfeldorientierung wählen und sich dann in Richtung Bildung im Sport oder betriebliches Gesundheitsmanagement spezialisieren. Da es sich ja um einen Weiterbildungsstudiengang handelt und damit bereits berufstätige Menschen angesprochen werden, wurde ein „Blended Learning“ Format gewählt. Eine Didaktik also, die neben Präsenzphasen an der Universität auch Phasen des Lernens zu Hause mit Hilfe einer digitalen Lernplattform vorsieht.

(Quelle: DOSB)


  • DOSB Vizepräsidentin Prof. Gudrun Doll-Tepper hat den Kooperationsvertrag unterzeichnet. Foto: DOSB/Torsten Silz
    DOSB Vizepräsidentin Prof. Gudrun Doll-Tepper hat den Kooperationsvertrag unterzeichnet. Foto: DOSB/Torsten Silz