Birgit Prinz' WM-Blog: Das ist bitter!

Aus der Traum: Im Halbfinale hat die deutsche Elf gegen Spanien verloren. Die "furia roja" steht daraufhin am Sonntag zum ersten Mal im Finale einer Fußball-WM. Birgit Prinz leidet mit ihren männlichen Kollegen.

Birgit Prinz kommentiert die Ballkünste ihrer männlichen Kollegen. Copyright: picture-alliance/dpa
Birgit Prinz kommentiert die Ballkünste ihrer männlichen Kollegen. Copyright: picture-alliance/dpa

Spanien steht im Finale, Deutschland nicht. Das ist schlimm, vor allem für die Spieler, die schon 2006 dabei waren und für die so eine Chance zum Teil nicht wiederkommt. Ich glaube, ich kann mir vorstellen, was für ein Gefühl das die nächsten Tage beim Aufwachen sein wird. Philipp Lahm (für den das mit der letzten Chance bestimmt nicht gilt) hat nach dem Spiel eigentlich alles gesagt: Die Mannschaft habe ein tolles Turnier gespielt, aber es sei sehr bitter, im Halbfinale auszuscheiden. Ein Spiel um Platz Drei ist in so einem Moment absolut kein Trost. Andererseits ist es vielleicht die Gelegenheit, die Enttäuschung ein Stück weit zu überwinden.

Das Spiel gestern war ja vor allem deshalb enttäuschend, weil die Messlatte so hoch lag. Wenn man so spielt wie Deutschland gegen England und Argentinien, steigt die Erwartung, und damit meine ich jetzt weniger bei den Zuschauern oder den Medien, sondern auch bei einem selbst. Man sieht plötzlich die Chance, gegen Spanien zu gewinnen, und das im WM-Halbfinale. Dann steht man auf dem Platz und kommt nicht ins Spiel, weil man die Hemmung nicht los wird. Die Spieler und Jogi Löw haben ja selbst von dem Mut gesprochen, der ein bisschen gefehlt hat. Ich kann das gut verstehen.

Objektiv war Spanien Favorit. Das Team hat nun mal Fußballer, die solche Situationen schon oft durchgemacht haben und die viel besser eingespielt sind, vor allem durch den Barcelona-Block. Da ist so vieles automatisiert, da haben die entscheidenden Spieler wie Xavi oder Iniesta so ein stabiles Selbstvertrauen, das lässt sich nicht leicht erschüttern. Aber wer weiß: Vielleicht kann man das vom deutschen Team in Zukunft ja auch sagen.

Seit diesem Jahr ist Birgit Prinz Botschafterin für das Öffnet einen  externen Link   in  einem neuen Fenster"Grüne Band", den Nachwuchsförderpreis von DOSB und Commerzbank. Während der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika schreibt die Weltmeisterin, Europameisterin, WM-Rekordtorschützin und mehrmalige Fußballerin des Jahres regelmäßig über die Spiele ihrer männlichen Kollegen.

 


  • Birgit Prinz kommentiert die Ballkünste ihrer männlichen Kollegen. Copyright: picture-alliance/dpa
    Birgit Prinz kommentiert die Ballkünste ihrer männlichen Kollegen. Copyright: picture-alliance/dpa