Blauer Himmel und strahlende Gesichter in Merseburg

Das Wetter hat beim vierten Tourstopp des Deutschen Sportabzeichens von Anfang an für tolle Stimmung gesorgt. Schon um 8 Uhr morgens war das Stadtstadion in Merseburg rappelvoll.

1.700 Kinder waren in Merseburg beim 150. Tourstopp in der Geschichte der Sportabzeichen-Tour aktiv dabei. Foto: Treudis Naß
1.700 Kinder waren in Merseburg beim 150. Tourstopp in der Geschichte der Sportabzeichen-Tour aktiv dabei. Foto: Treudis Naß

1.700 hoch motivierte Kinder verteilten sich auf die verschiedenen Sportabzeichen-Disziplinen. Mittendrin die Sportbotschafter, die den Kindern Tipps für ihre Sportabzeichen-Prüfungen gaben und sie anfeuerten. Der Olympiazweite im Zehnkampf von Atlanta 1996 Frank Busemann freute sich als kinder+Sport-Botschafter über die Sportbegeisterung der Kinder. Speakerin und Moderatorin Miriam Höller war als Botschafterin für Ernsting's family schnell von Mädchen und Jungen umringt, die ihr gespannt zuhörten. Bobsportler Thorsten Margis feierte seine Premiere als Botschafter für die Sparkassen-Finanzgruppe und mischte sich sofort unter die Menge. Alle drei Unternehmen gehören wie die Krankenkasse BKK24 zu den Nationalen Förderern des Deutschen Sportabzeichens.

Ein Olympiaheld zum Anfassen

„Ich weiß noch wie toll ich es selbst fand, wenn ich als Kind Sportler kennengelernt habe, die Medaillen geholt haben", erinnerte sich Thorsten Margis. Er findet es wichtig, als Leistungssportler Vorbild zu sein und war froh, dass er zum Tourstopp in Merseburg kommen konnte, weil er im Sommer nicht so viel unterwegs ist wie im Winter. Außerdem hatte er keinen weiten Weg. Der Doppelolympiasieger im Zweier- und Viererbob von Pyeongcheng 2018 lebt in Halle und studiert in Merseburg Maschinenbau.

„Als Wintersportler ist es mir bei 22 Grad morgens um 9 Uhr schon ein bisschen zu warm", sagte Thorsten Margis mit einem Lachen. „Aber ich muss auch sonst bei 35 Grad Athletiktraining machen." Das Deutsche Sportabzeichen kennt der 29-Jährige noch aus seiner Schulzeit, wo er mit der Klasse jedes Jahr die Prüfungen dafür abgelegt hat. Auch in Merseburg bei der Sportabzeichen-Tour machte er selbst mit. Allerdings musste er als Spitzensportler dabei aufpassen, dass er sich nicht verletzt.

Bevor Thorsten Margis 2011 zum Bobsport wechselte, war er in der Leichtathletik als Zehnkämpfer aktiv. Seine beste Platzierung schaffte er 2008, als er bei den U20-Weltmeisterschaften im Zehnkampf auf den vierten Platz kam. Das ist nicht untypisch. Viele Anschieber beim Bobsport kommen aus der Leichtathletik, so Thorsten Margis. Die Unterschiede im Zweier- und Viererbob sind dabei nicht zu unterschätzen, erklärte der Anschieber von Bobpilot Francesco Friedrich noch, bevor er sich wieder auf das Coaching der Kinder konzentrierte. Im Viererbob, wo es drei Anschieber gibt, sind besonders Teamwork und Koordination gefragt.

Merseburg feiert das 150. Jubiläum

Das gilt auch für die Organisation eines großen Sport-Events wie der Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). „Merseburg trägt heute den 150. Tourstopp aus und ist schon zum zweiten Mal Gastgeber für die Sportabzeichen-Tour - das zeigt, auf uns ist Verlass!", sagte die Präsidentin des KreisSportBundes Saalekreis Angela Heimbach bei der offiziellen Eröffnung.  

„Die Sportabzeichen-Tour ist ein wunderbares Fenster, um in der Breite für Bewegung zu begeistern", betonte Andreas Silbersack, der in Merseburg gleich in dreifacher Funktion vor Ort war, um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu begrüßen: Als Präsident des LandesSportBundes Sachsen-Anhalt, als DOSB-Vizepräsident Breitensport und Sportentwicklung sowie als Vizepräsident von Special Olympics Deutschland. Er bedankte sich bei allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement. 

Mitgebracht hatte er auch eine Freundin der Familie, die aus Brasilien stammt und in Lissabon lebt. Isabella Vieira-Botelho wollte sich anschauen, wie man in Deutschland ein so großes Sportevent organisiert und war vom Tourstopp in Merseburg beeindruckt. Auf die Frage, wie es ihr gefällt, antwortete sie den Journalisten: „It's amazing."

Außergewöhnlicher Einsatz für den Sport

Eine die beim KSB Saalekreis seit Jahren als Kampfrichterin und Helferin das Deutsche Sportabzeichen unterstützt ist Silvana Günther. Die 39-Jährige ist Vollzeit berufstätig, trainiert als Übungsleiterin beim SV Merseburg 99 die C-Jugend, ist seit 16 Jahren im KSB Saalekreis aktiv und seit acht Jahren Vorsitzende der Sportjugend. Sie wurde in Merseburg im Rahmen der Kampagne „Engagement macht stark!“ vom DOSB gemeinsam mit dem diesjährigen Themenpartner Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) für ihren Einsatz im Sport gewürdigt. Am Vormittag konnte sie zwar heute nicht dabei sein, wollte aber am Nachmittag mit ihrem Co-Trainer und zwei Fußballern beim „Team Fit"-Wettbewerb an den Start gehen.

Mit diesem Wettbewerb versuchte der KSB von 14 bis 18 Uhr gezielt Familien, Freunde, Nachbarn oder Kollegen zu motivieren, gemeinsam als Viererteam beim Deutschen Sportabzeichen anzutreten. Alle Teammitglieder mussten jeweils eine Prüfung in den Sportabzeichen-Disziplinen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination ablegen. Zusatzpunkte konnten sie im 30-Meter-Vierer-Ski-Sprint sammeln. Als Prämien gab es attraktive Gutscheine. Acht Teams mit teils illustren Namen mischten mit. Doch weder die  „Spergauer Turboschnecken“ noch die „Hallenser Irrläufer“ schafften es aufs Podium. Am Ende setzten sich nach starker Leistung „Die flotten 4“ durch. Platz zwei und drei belegten „The Rock 99“ und „Die Laufmiezen“.

(Quelle: wirkhaus.berlin)


  • 1.700 Kinder waren in Merseburg beim 150. Tourstopp in der Geschichte der Sportabzeichen-Tour aktiv dabei. Foto: Treudis Naß
    Viele Kinder umringen auf dem Sportplatz begeistert das DOSB-Maskottchen Trimmy. Foto: Treudis Naß
  • Bobsportler Thorsten Margis, Doppelolympiasieger von Pyeongcheng 2018, war in Merseburg zum ersten Mal bei der Sportabzeichen-Tour dabei. Foto: Treudis Naß
    Thorsten Margis springt auf der Tartanbahn Seilchen. Kinder schauen neugierig zu. Foto: Treudis Naß
  • Andreas Silbersack wurde beim Kugelstoßen von Thorsten Margis und Miriam Höller angefeuert. Foto: Treudis Naß
    Andreas Silbersack wurde beim Kugelstoßen von Thorsten Margis und Mirtiam Höller angefeuert. Foto: Treudis Naß
  • Silvana Günther (1. Reihe, 1. v. r.) trat mit "The Rock 99" beim „Team Fit"-Wettbewerb an (Foto: Treudis Naß)
    Silvana Günther (1. Reihe, 1. v. r.) trat mit "The Rock 99" beim „Team Fit"-Wettbewerb an (Foto: Treudis Naß)