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BMI-Preis für Toleranz und Fair Play im Sport für Esther Weber-Kranz und Holger Obermann
Rosi Mittermaier-Neureuther, Nationale Botschafterin für Toleranz und Fair Play im Sport, und Dr. Göttrik Wewer, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, haben heute während der Paralympics Night in Düsseldorf den „Preis für Toleranz und Fair Play“ des Bundesinnenministers verliehen. Diesjährige Preisträger sind die erfolgreichste deutsche Rollstuhl-Fechterin Esther Weber-Kranz und der Sport-Entwicklungshelfer und ehemalige ARD-Sportjournalist Holger Obermann.
Die Preisträger wurden vom Deutschen Sportbund (DSB), vom Deutschen Behindertensportverband (DBS), dem NOK und der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) vorgeschlagen.
Der Fair Play-Preis wird seit 1998 von Rosi Mittermaier-Neureuther und Bundesinnenminister Otto Schily übergeben. Der Preis ist eine Bronzeskulptur. Sie wurde gestaltet von Studierenden der Universität Würzburg gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen der Würzburger Christophorusschule.
„Die Preisträger des Fair Play-Preises zeichnen sich durch vorbildliches Verhalten und durch ihr langjähriges Engagement für den Sport aus,“ so Staatssekretär Wewer bei der Preisverleihung am Freitagabend in Düsseldorf. „Toleranz und Fairness sind die wichtigsten Grundlagen des Sports.
"Esther Weber-Kranz hat sich in ihrer erfolgreichen sportlichen Karriere dadurch ausgezeichnet, dass sie irreguläre Treffer, die ihr gutgeschrieben wurden, stets abgelehnt hat."
„Holger Obermann versteht es, die Integrationskraft des Sports optimal einzusetzen. Seine Arbeit belegt einmal mehr: Sport spricht alle Sprachen."
Esther Weber-Kranz und Holger Obermann sind beide auf ihre eigene, besondere Art Vorbilder nicht nur für unsere Sportlerinnen und Sportler, sondern für die ganze Gesellschaft.“
Für Fair Play und Toleranz geehrt zu werden, sei die schönste Auszeichnung, die eine Sportlerin oder ein Sportler erhalten könne, hob Rosi Mittermaier-Neureuther hervor: „Esther Weber-Kranz und Holger Obermann sind große Vorbilder für uns alle. Fair im sportlichen Wettkampf zu sein, auch wenn es knapp um Sieg oder Niederlage geht, zeugt von großer Moral. Zum Fair Play gehört auch, dass man lernt, mit Niederlagen umzugehen. Esther Weber-Kranz hat sich in ihrer erfolgreichen sportlichen Karriere dadurch ausgezeichnet, dass sie irreguläre Treffer, die ihr gutgeschrieben wurden, stets abgelehnt hat. Das verschafft ihr bei Freund und Gegner allergrößten Respekt. Esther Weber-Kranz sprüht vor Lebensfreude und Lebensmut. Ihr gesellschaftliches Engagement auch außerhalb des Hochleistungssports ist beispielhaft.“
Beeindruckt zeigte sich Nationale Botschafterin für Toleranz und Fair Play vom Engagement Holger Obermanns für die Entwicklung des Sports in Krisenländern: „Holger Obermann versteht es, die Integrationskraft des Sports optimal einzusetzen. Seine Arbeit belegt einmal mehr: Sport spricht alle Sprachen. Sein langjähriges Engagement im und für den Sport in Krisenregionen ist ein wichtiger Beitrag für die Völkerverständigung in der Welt.“
Seit 1997 ist die mehrfache Olympiasiegerin und Weltmeisterin Rosi Mittermaier-Neureuther „Nationale Botschafterin für Toleranz und Fair Play im Sport“ für Deutschland. Die Ernennung von nationalen Botschaftern geht auf eine Initiative der Europäischen Sportminister des Europarats zurück. Das Bundesinnenministerium fördert darüber hinaus über das „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ sowie die Programme „Sport statt Gewalt“ und „Integration durch Sport“ vielfältige Aktionen zu mehr Toleranz und Fair Play im Sport (www.bmi.bund.de).
Esther Weber-Kranz (36, geb. in Waldkirch) Die bislang erfolgreichste Rollstuhlfechterin im DBS ist national wie international für ihre Fairness bekannt. Auch mit ihrem Auftreten neben der Planche hat sie sich große Verdienste für den Behindertensport und die Verständigung von Menschen mit und ohne Behinderung erworben. Sie ist vorbildliche Fair Play-Botschafterin nicht nur für den Sport von Menschen mit Behinderungen, sondern für Deutschland und den Sport insgesamt. Esther Weber-Kranz ist zweifache Mutter und engagiert sich im Arbeitskreis Kirche und Sport in der Evangelischen Kirche Deutschlands. Sie ist Referentin beim Projekt „Behinderte Helfen Nicht-Behinderten“, langjährige Aktivensprecherin der Rollstuhlfechter und Projektleiterin der SPORT 2000 Fun Festival Tour. 2003 hat sie beim Internationalen Kongress in Malaga anlässlich des Europäischen Jahres für Menschen mit Behinderung mitgewirkt und wurde anschließend in das „EYES“-Allstar Team 2004 der EU berufen. Für ihre sportlichen Leistungen ist sie mehrfach mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet worden. Esther Weber-Kranz hat bisher bei drei Paralympics zehn Medaillen gewonnen. Holger Obermann (70, geb. in Kassel) Holger Obermann, ehemaliger ARD-Sportjournalist und Torwart bei Concordia Hamburg,engagiert sich seit vielen Jahren erfolgreich in der sportbezogenen Entwicklungszusammenarbeit in Krisengebieten. Dabei war er mittlerweile an rund 28 Einsatzorten, u.a. Osttimor, Kamerun, Guinea, Gambia, Nepal, Bangladesch, Philippinen und Afghanistan. Mit den Mannschaften, die er betreut hat, konnte er beachtliche Erfolge erzielen: Süd-Asien-Meister 1993 (Nepal), Jugend-Nationalmannschaft Asienmeister 1995 (Malaysia), zweiter Platz beim West-Afrika-Cup (Gambia). Vielfach sind aus den Aktivitäten Holger Obermanns beispielhafte und international anerkannte Programme der sportbezogenen Entwicklungszusammenarbeit hervorgegangen. Obermann arbeitet eng mit dem NOK für Deutschland und dem Deutschen Fußball-Bund zusammen, pflegt aber auch seit langem eine vertrauensvolle Partnerschaft zur Deutschen Sportjugend und zum DSB.
Holger Obermann erhielt 1994 das Bundesverdienstkreuz für sein soziales Engagement und für die Förderung des Behindertensports. Er hat sich ebenfalls maßgeblich für die verstärkte Berichterstattung in den Medien über den Behindertensport eingesetzt. DSB-Präsident Manfred von Richthofen überreichte ihm anlässlich seines 70. Geburtstags den Erlös einer Spendenaktion über 20.000 Euro für die Förderung des Jugendsports in Afghanistan und den Aufbau einer Sportanlage an der Deutschen Amani-Schule in Kabul. Seit März 2004 ist Holger Obermann wegen seiner Verdienste für die Nachwuchsarbeit Ehrenmitglied des afghanischen Fußballverbandes.
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