BMX-Sportler feiern Olympia-Premiere

Zwölf-Meter-Sprünge bei Tempo 60, akrobatische Stunts, eine 15 Meter hohe Startrampe, die acht Fahrer gleichzeitig auf die 450 Meter lange Piste katapultiert, das ist Action pur.

Die Finalläufe finden ohne deutsche Beteiligung statt. Maik Baier (Bietigheim) und Luis Brethauer (Betzingen) schieden im Viertelfinale aus. Brethauer verfehlte den Einzug ins Halbfinale um nur einen Punkt. Das Ausscheiden kam erwartet, denn in Deutschland hinkt der BMX-Sport den führenden Nationen meilenweit hinterher. Es gibt zu wenig Bahnen, zu wenig öffentliche Förderung. Trotzdem hat sich seit 2009 viel getan. Zwei Bundestrainer, Simon Schirle in Stuttgart und Florian Ludewig in Cottbus, kümmern sich um die deutschen Talente. 500 lizensierte BMX-Sportler gibt es in Deutschland, in Frankreich sind es einige Tausend. Trotzdem verbesserte sich der BDR in der Nationenwertung vor den Spielen von London von Platz 24 auf Rang acht. Und so soll es in den nächsten Jahren weitergehen. Dazu braucht es aber noch mehr engagierte Sponsoren wie den Weiterstädter Francisco Bähr, der ein eigenes Team unterhält und den BMX-Sport in Deutschland in den letzten Jahren weiter voranbrachte.

In Deutschland fehlt es noch an vielem. Beispielsweise an einer internationalen Normen angepasste Startrampe. „Der Start war für uns am schwierigsten, weil wir in Deutschland nicht über eine solche Rampe verfügen und uns daher die Übung fehlt,“ sagte Brethauer nach dem Viertelfinale. „Es gibt im Ausland Stützpunkte, da haben die Sportler eine solche Rampe vor der Haustür.“ Das internationale Leistungsniveau ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. „Wäre die Konkurrenz auf dem Stand von Peking, hätte ich vielleicht sogar um eine Medaille kämpfen können, so aber fahren wir hinterher,“ so Brethauer, der durch die Spiele von London nun auf eine Initialzündung hofft. „Ich bin dankbar, dass ich hier dabei sein durfte und sehe es als wichtige Erfahrung. Ich bin sicher, in Rio haben wir eine Medaillenchance.“

(Quelle: Bund Deutscher Radfahrer)