Bob-WM: Machata mit krönendem Abschluss

Die beiden Bob-Piloten Machata und Angerer haben Gastgeber Deutschland mit ihrem Doppelsieg im Viererbob einen krönenden Abschluss der Heim-WM am Königssee beschert.

Manuel Machata jubelt nach dem vierten Lauf auf der Kunsteisbahn in Königssee. Foto: picture-alliance
Manuel Machata jubelt nach dem vierten Lauf auf der Kunsteisbahn in Königssee. Foto: picture-alliance

Vor allem WM-Debütant Manuel Machata, der bereits vor einer Woche im kleinen Schlitten WM-Silber und davor den EM-Titel sowie den Vierer-Gesamtweltcup gewonnen hatte, setzte mit Gold das i-Tüpfelchen auf eine für ihn herausragende Saison. "Das ist sensationell. Meine Crew und ich haben über die gesamte Saison einen wahnsinnig guten Job gemacht. Das hier ist die Krönung", sagte der 26-Jährige aus Potsdam, der nach vier überragenden Läufen 0,52 Sekunden vor Angerer lag.

Machata schrieb zudem Sportgeschichte: Noch nie zuvor hatte ein Bobpilot in seiner Premierensaison auf Anhieb sein erstes Weltcuprennen, den Vierer-Gesamtweltcup sowie den EM- und WM-Titel im großen Schlitten gewonnen.

WM-Dritter wurde US-Olympiasieger Steven Holcomb vor Junioren-Weltmeister Maximilian Arndt aus Oberhof und dem zeitgleichen Zweier-Weltmeister Alexander Subkow aus Russland. Der mit Titelambitionen gestartete Olympiazweite Thomas Florschütz enttäuschte dagegen mit seiner Crew um Top-Anschieber Kevin Kuske und landete nur auf dem siebten Platz.

Der 31-Jährige Karl Angerer war nach dem größten Erfolg seiner Karriere auf seiner Heimbahn völlig aus dem Häuschen. "Wahnsinn, einfach Wahnsinn. Das war ein geile WM", stammelte der Olympiasiebte.

Durch den Doppelsieg von Machata und Angerer beendete Gastgeber Deutschland die Bob- und Skeleton-WM auf der für 22 Millionen Euro modernisierten ältesten Kunsteisbahn der Welt mit zehn Medaillen (4-mal Gold, 5-mal Silber und einmal Bronze). Damit war Deutschland erneut die mit Abstand erfolgreichste Nation.

Bereits am Samstag hatten die deutschen Skeletonfahrerinnen für den ersten deutschen Doppelsieg in der WM-Geschichte gesorgt. Die Oberhoferin Marion Thees verteidigte ihren Titel erfolgreich und setzte sich im teaminternen Duell um Gold gegen die Berchtesgadenerin Anja Huber durch. Dritte wurde die Kanadierin Mellisa Hollingsworth. "Erst nach der letzten Kurve habe ich gewusst, dass es gereicht hat. Das war einfach ein geiles Gefühl", sagte Thees.

Die Veranstalter zogen angesichts von insgesamt knapp 30.000 Zuschauern und eines nahezu reibungslosen Ablaufs auch organisatorisch ein positives Fazit. "Olympia kann kommen", sagte Generalsekretär Thomas Schwab vom Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD). Weltverbandschef Ivo Ferriani schwärmte: "Die Stimmung, die Organisation - alles war fantastisch."

Die Titelkämpfe hätten eine gute Visitenkarte für die Münchner Olympia-Bewerbung abgegeben, meinte auch DOSB-Präsident Thomas Bach, der die Wettbewerbe am Samstag begeistert verfolgt hatte. In Königssee würden im Falle eines Zuschlags in sieben Jahren die olympischen Bob-, Skeleton- und Rodelwettbewerbe stattfinden.

 

Quelle: SID


  • Manuel Machata jubelt nach dem vierten Lauf auf der Kunsteisbahn in Königssee. Foto: picture-alliance
    Manuel Machata jubelt nach dem vierten Lauf auf der Kunsteisbahn in Königssee. Foto: picture-alliance