Bundesweite Aktion soll Frauen besser vor Gewalt schützen

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) stellte am Montag in Berlin seine Aktion „Gewalt gegen Frauen – nicht bei uns“ anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am Mittwoch, 25. November 2009 vor.

Stellten die Aktion in Berlin vor: (v.li) Katja Grieger, Ilse Ridder-Melchers, Kirsten Lühmann, Gültekin Özcifci. Copyright: DOSB/Jürgen Engler
Stellten die Aktion in Berlin vor: (v.li) Katja Grieger, Ilse Ridder-Melchers, Kirsten Lühmann, Gültekin Özcifci. Copyright: DOSB/Jürgen Engler

Bundesweit bieten Kampfsportvereine über 140 kostenlose Schnupperkurse für Frauen und Mädchen an.

„Sport kann stark machen gegen Gewalt. Ob in der Partnerschaft, auf der Straße oder in der Sporthalle: Es gilt Null Toleranz bei Gewalt”, sagte Ilse Ridder-Melchers, Vize-Präsidentin für Frauen und Gleichstellung des DOSB. „In den Kursen lernen Frauen und Mädchen, wie sie sich selbst schützen und Übergriffe abwehren können. Wir übernehmen gesellschaftspolitische Verantwortung und leisten unseren Beitrag zum Abbau von Gewalt gegen Frauen und Mädchen.“

Der Sportbund initiiert die Aktion bereits zum zweiten Mal. Erste Kennenlernangebote laufen bereits – mit guter Resonanz. „Je mehr Menschen sich durch unsere Aktion mit dem Thema auseinandersetzen, desto mehr können wir gemeinsam bewegen“, sagte Katja Grieger. Sie leitet den Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, der die Initiative unterstützt. “Wir begrüßen die Initiative des DOSB sehr”, ergänzte Kirsten Lühmann (MdB), stellv. Bundesvorsitzende des Beamtenbundes und der Tarifunion Polizei des Landes Niedersachsen. “Es ist wichtig, Frauen zu stärken, bevor sie zu Opfern von Übergriffen werden.”

Kampfsportarten wie Taekwondo, Karate, Judo, Ju-Jutsu oder Aikido sind nach Meinung von Expertinnen und Experten gleich in doppelter Hinsicht für die Gewaltprävention geeignet. „Kampfkünste machen körperlich fit und stärken das Selbstbewusstsein“, sagte Gültekin Özcifci, Vorsitzender des Berliner Taekwondo-Verbandes. „Frauen lernen beim Kampfsport die Stärken ihres Körpers kennen. Dadurch verändert sich ihr gesamtes Auftreten – sie werden nicht mehr so leicht zu Opfern.” 

An der Aktion beteiligen sich neben Deutschem Aikido-Bund, Deutschem Judo-Bund, Deutschem Ju-Jutsu Verband, Deutschem Karate Verband und Deutscher Taekwondo Union auch Fraueninitiativen außerhalb des Sports: der Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, die Frauenhaus-Koordinierungsstelle e.V. sowie die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Gleichstellungsbeauftragte und Frauenbüros.

Die Aktion ist Teil der Initiative „Frauen gewinnen!“. Unter diesem Motto will der DOSB die Position von Frauen im Vereinssport stärken und mehr Frauen und Mädchen für den Sport begeistern. Die Verantwortlichen fordern zudem mehr weibliche Führungskräfte in den Spitzengremien von Verbänden und Vereinen.


  • Stellten die Aktion in Berlin vor: (v.li) Katja Grieger, Ilse Ridder-Melchers, Kirsten Lühmann, Gültekin Özcifci. Copyright: DOSB/Jürgen Engler
    Stellten die Aktion in Berlin vor: (v.li) Katja Grieger, Ilse Ridder-Melchers, Kirsten Lühmann, Gültekin Özcifci. Copyright: DOSB/Jürgen Engler