Das Engagement von Trainer*innen in Sportdeutschland

Über eine halbe Million Menschen in Deutschland besitzen eine Trainerlizenz, insgesamt etwa 564.000 Trainer*innen und Übungsleiter*innen. Monatlich leisten sie rund 10,8 Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit, was jährlich 1,95 Milliarden Euro wert ist. Weitere Daten und Fakten finden Sie in unseren FAQ.

Trainer*innen in Sportdeutschland. Foto: DOSB
Trainer*innen in Sportdeutschland. Foto: DOSB

Wer sind die Trainer- und Übungsleiterinnen?

Trainer*innen und Übungsleiter*innen in deutschen Sportvereinen sind im Schnitt eher männlich als weiblich. Ihr Durchschnittsalter liegt bei 45 Jahren. Das Bildungsniveau der Trainer*innen und Übungsleiter*innen liegt über dem Bevölkerungsschnitt. Über ein Drittel der TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen verfügt über einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss.

Wie hoch ist der Umfang ihres Engagements?

Insgesamt betrachtet leisten die ehrenamtlich tätigen TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen in den Sportvereinen in Deutschland einen beträchtlichen monatlichen Engagementumfang von rund 10,8 Mio. Stunden. Daraus resultiert eine monatliche Wertschöpfung von rund €  162,5 Mio. bzw. eine jährliche Wertschöpfung in Höhe von €  1,95 Mrd. durch das ehrenamtliche Engagement der TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen.

Welcher Art ist ihr Engagement?

Knapp 80 % der Trainer*innen und Übungsleiter*innen üben ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus, während rund 16 % angeben, nebenberuflich tätig zu sein. Nur knapp 4 % gehen einer hauptberuflichen Tätigkeit als Trainer*in oder Übungsleiter*in nach. Unter den ehrenamtlich Tätigen fällt der männliche Anteil höher aus, während nebenberuflich Tätige anteilig häufiger weiblich sind. Bei den hauptberuflich tätigen Trainer*innen und Übungsleiter*innen ist die Geschlechterverteilung ausgeglichen.

Welche Motive haben Trainer*innen und Übungsleiter*innen für ihr Engagement:

Trainer*innen und Übungsleiter*innen möchten ihren Teilnehmer*innen in den Trainingsgruppen in einer freudvollen Weise Fair Play vermitteln und zu deren Persönlichkeitsentwicklung beitragen. Zugleich haben TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen durchschnittlich selbst mehr Freunde und sind zufriedener mit ihrem Leben als die Gesamtbevölkerung.

Fasst man einzelne Motive zu Motivbündeln zusammen, so zeigt sich, dass das bedeutendste Motivbündel für die Trainer*innen und Übungsleiter*innen mit „Spaß“ überschrieben werden kann. Das zweitwichtigste Motivbündel ist das Werteverständnis, gefolgt von der gesellschaftlichen Verantwortung.  Eine über Geschlechter und Altersgruppen hinweg untergeordnete Rolle, spielen monetäre oder materielle Anreize wie der Erhalt von Geld, die Gewährung von Beitragsminderungen oder die Bereitstellung von Sportbekleidung.

Sind Trainer*innen und Übungsleiter*innen zufrieden mit Ihrem Engagement?

Die Zufriedenheit der TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen mit ihrer Tätigkeit ist durchschnittlich sehr hoch ausgeprägt, bei den Frauen noch stärker als bei den Männern. Auch die Wahrscheinlichkeit der Weiterempfehlung des Vereins fällt sehr hoch aus und nimmt mit zunehmendem Alter der TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen zu. Um eine allgemein höhere Zufriedenheit mit der Tätigkeit zu erreichen, scheint eine Ausbildung für die Tätigkeit ein entscheidender Faktor zu sein: ausgebildete TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen weisen durchschnittlich eine höhere Zufriedenheit mit der Tätigkeit auf, ebenso wie Frauen und Ältere, die häufiger im Besitz einer Lizenz sind. Außerdem denken ausgebildete TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen seltener an eine Beendigung der Tätigkeit als Personen ohne eine Ausbildung. Das Merkmal Ausbildung scheint also eine gewisse Bindungskraft an die Tätigkeit zu erzeugen. Andererseits scheint eine hohe Zufriedenheit mit dem Verein eine Voraussetzung zu sein, um sich auch ohne Ausbildung zu engagieren.

Quelle: Stakeholderbefragung zum jüngsten Sportentwicklungsbericht des DOSB


  • Trainer*innen in Sportdeutschland. Foto: DOSB
    Trainer*innen in Sportdeutschland. Foto: DOSB