Das Vorbild der Sportidole

 

 

Das Phänomen Sport repräsentiert Werte wie Wohlbefinden, Gesundheit, Natürlichkeit und Leistungsvermögen. Es ist daher keineswegs selbstverständlich, wenn sich junge, starke

und erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler auf dem Zenit ihrer Karrieren mit so schweren Themen wie Krankheit und Tod befassen. Sie tun dies, weil der Sport ebenso für Ideale wie Teamgeist und Solidarität einsteht. Es ist eine großartige Sache, wenn sich Spitzensportler in den Dienst humanitärer Ideen stellen. Denn allein ihr Vorbild bewegt; sie haben die besondere Chance, durch ihre Popularität gesellschaftliche Einstellungen zu beeinflussen.

Prominenz verpflichtet, und es gibt viele Beispiele, wie man seiner Verantwortung gerecht werden kann: Tischtennis-Star Timo Boll etwa unterstützt eine Kampagne, die junge Erwachsene warnt, sich nach einem Disco-Besuch mit Alkoholkonsum ans Steuer zu setzen. Schwimmerin Franziska van Almsick beteiligt sich jährlich am Welt-Aids-Tag, Fußball-Nationalspieler Fredi Bobic unterstützt ein Netzwerk gegen Kinderprostitution. Drei prominente Sportpersönlichkeiten, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und die anderen helfen wollen.

Timo Boll, Franziska van Almsick und Fredi Bobic setzen sich darüber hinaus auch als Mitglieder im Verein Sportler für Organspende e.V. für eine lebensrettende Idee ein. In dieser Gemeinschaft plädieren die prominentesten Sportler Deutschlands für den Organspendeausweis, um nach dem eigenen Tod gegebenenfalls neues Leben schenken zu können. Das Vorbild der Sportidole bewegt viele Menschen, sich erstmals mit dem schwierigen Thema Organspende auseinander zu setzen und eine sinnvolle persönliche Entscheidung für die Zukunft zu treffen.

Für viele der schwerkranken Patienten auf den Wartelisten für eine Organtransplantation kommt der Tod früher als die Rettung, weil es noch zu wenige organspendebereite Bürger gibt. Um mehr Menschen für diese Möglichkeit zu motivieren, gilt es aufzuklären und Ressentiments aufzubrechen. Viele wissen überhaupt nicht, dass das Ausfüllen eines Organspendeausweises eine rein persönliche Angelegenheit ist. Die Daten sind privat und werden nirgendwo gespeichert. Auch kann der einmal gefasste Entschluss jederzeit widerrufen werden, indem der Ausweis vernichtet wird. Aufklärung darüber kann mit prominenten Fürsprechern geschaffen werden, etwa bei Sportveranstaltungen oder im Internet (www.vso.de). Weil sie sich ganz bewusst und öffentlich mit einer unschönen Seite des Lebens auseinander setzen, geben die „Sportler für Organspende“ ein famoses Beispiel dafür, was der Sport bewegen kann, wenn er sich auf solche fundamentalen Werte und Prinzipien wie Humanität und Kameradschaft besinnt. Dessen sollten sich alle Sport-Stars bewusst sein.