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DOSB
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Das wichtigste aus dem „Deutschen Kinder- und Jugendsportbericht“
Teil 7: Forschungsdesiderate und Handlungsempfehlungen (Schluss)
Nach dem „Ersten Deutschen Kinder- und Jugendsportbericht“ im Jahre 2003 ist Ende letzten Jahres der „Zweite Deutsche Kinder- und Jugendsportbericht“ mit dem Schwerpunkt „Kindheit“ erschienen.
Dieser Bericht hat sich zum Ziel gesetzt, die Bedeutung von Bewegung und Sport von Kindern im Hinblick auf die individuelle Entwicklung zu beschreiben und dabei mögliche (positive) Effekte zu analysieren. Der Bericht wird mit Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung herausgegeben von Prof. Dr. Werner Schmidt (Uni Duisburg-Essen) sowie unter Mitarbeit von Prof. Dr. Renate Zimmer (Uni Osnabrück) und Prof. Dr. Klaus Völker (Uni Münster). In einer siebenteiligen Serie stellt die DOSB PRESSE wichtige Inhalte des Berichtes vor. In diesem letzten Teil werden einige Forschungsdesiderate und einige Handlungsempfehlungen der Herausgeber dargestellt:
Der Kindersportbericht schließt mit einer knappen Zusammenfassung der wichtigsten Befunde aus den behandelten Themengebieten der 24 Beiträge des Berichtes. Versucht man dabei die Vielzahl der Ergebnisse auf den größten gemeinsamen Nenner zu bringen, dann besitzen Bewegung, Spiel und Sport eine herausragende Bedeutung in diesem frühen Altersabschnitt von Kindern, weil sich dabei positive Effekte einstellen können, die wiederum für alle weiteren Lebensabschnitte von nachhaltiger Bedeutung sind. Knapp und konkret: Die meisten Kinder (80%) bezeichnen Sport als „ihre Lieblingstermine“ innerhalb der individuellen Freizeitgestaltung. Wirkungszusammenhänge sportlicher Aktivität zeigen sich im gesundheitlichen, kognitiven, psychischen, sprachlichen und ganz zentral im motorischen Bereich.
Was zukünftige Forschungsanstrengungen angeht, wird einmal mehr das Fehlen von Längsschnittuntersuchungen ebenso beklagt wie international vergleichende Erhebungen zur (bewegten) Kindheit, ganz zu schweigen von gleichsam notwendigen regionalen bzw. lokalen Erhebungen, die die Infrastrukturbedingungen (z. B. von Ballungsräumen) hinsichtlich ihrer Auswirkungen durch Verknappung (oder Neuentdeckung) von Bewegungs-, Spiel- und Sportflächen thematisieren müssten. Eine verstärkte Zielgruppenorientierung in Forschungs-projekten (nach Alter und Geschlecht, für „Risikogruppen“) sowie differenzierte Interventions-studien werden ferner von den „Machern“ des Kindersportberichtes als notwendig erachtet.
Das dreiköpfige Herausgeberteam schließt den Kindersportbericht mit Handlungsempfehlungen, die in drei Abschnitte bzw. nach Adressaten unterteilt sind. Ein Handlungsbereich dabei ist der Sportverein, an ihn wird explizit noch einmal folgende Empfehlung ausgesprochen: „Statt eines frühzeitigen Kampfes der Sportfachverbände um die Jüngsten ist aus pädagogisch-psychologi-scher sowie bewegungs- und trainingswissenschaftlicher Sicht eine vielfältige motorische Entwicklung mit koordinativen, sportartübergreifenden und sportartspezifischen Anteilen für alle zu fordern“ (S. 475f.). Als eine „Hausaufgabe“ für alle Fachverbände wird dazu die Entwicklung eines Basis-Curriculums für das Alter von vier bis zwölf Jahren aufgegeben.
v.l. sitzend: DOSB-Generaldirektor Michael Vesper; Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble; Berthold Beitz, Kuratoriumsvorsitzender der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, v.l. stehend die Wissenschaftler: Klaus Völker, Universität Münster; Renate Zimmer, Universität Osnabrück; Werner Schmidt, Universität Duisburg-Essen; Foto: Krupp-Stiftung/Peter Wieler
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