Dem gesamtgesellschaftlichen Wohl verpflichtet „Sport tut Deutschland gut“ – weil Vereine noch mehr leisten

(DSB PRESSE) Vor einigen Monaten hat der Stadtrat von Erfurt beschlossen, 24 Kindergärten an Freie Träger zu übergeben. Zwei davon

übernimmt das Sozialwerk des Landessportbundes Thüringen. Dabei kann es auch auf die Erfahrungen zurückgreifen, die der Sportclub Riesa mit seinem Bewegungs- und Sportkindergarten bereits hat. Zugleich wird ein Netzwerk mit anderen Sportvereinen auf- und ausgebaut. Denn es geht auch darum, Erzieherinnen und Erzieher für die Sportvereine zu interessieren und Eltern für eine Mitarbeit zu gewinnen. Viel hat sich die Sportorganisation vor- und der Kommune damit abgenommen.

Vor einem Jahr hat Manfred von Richthofen vorausgesagt, dass der deutsche Sport mit der Kampagne „Sport tut Deutschland gut“ erneut prägende Zeichen setzen werde. Die Entwicklung gibt dem Präsidenten des Deutschen Sportbundes Recht. Nach der 30 Jahre alten Aktion „Trimm Dich durch Sport“ mit Aufforderungscharakter an jeden Einzelnen forciert der Sport jetzt seine Rolle für die Gesellschaft insgesamt. Wieder einmal verstärken die Vereine ihr bürgerschaftliches Engagement, indem sie öffentliches Leben noch intensiver mit gestalten.

So vermietet der rheinische Turnverein Utfort-Eick die ehemalige Pausenhalle einer Schule, die er selbst in einen Mehrzweckraum umgebaut hat, gegen eine geringe Gebühr auch an andere Institutionen und einzelne Bürger. Plötzlich ist ein Raumproblem gelöst, denn jetzt finden dort Kurse, Ausstellungen, private Feiern statt. Für die städtische Säuberungsaktion „Kölle putzmunter“ hat der Kanu-Club Grün-Gelb Köln 20 Mitarbeiter abgestellt, die vom Bootshaus in Rodenkirchen aus das Rheinufer zwei Kilometer flussaufwärts von Müll befreit haben.

Der Oldenburger Turnerbund, gegründet 1859, hat im Internet eine Sportstättenübersicht für den Bereich der ganzen Stadt erstellt. Anlässlich der Präsentation versprach Oberbürgermeister Dietmar Schütz, dass seine Verwaltung die damit verbundenen Möglichkeiten nutzen und das Sportstättenmanagement verbessern wird. Auch die Gemeinde Mosbach profitiert nach vollständiger Renovierung ihrer in die Jahre gekommene Jahnhalle vom Turnverein 1846 Mosbach. Der häufigste Mitnutzer hat sich als „faire Geste“ mit einer freiwilligen Eigenleistung von 18.000 € beteiligt.

Diese wenigen ausgewählten Beispiele beweisen, dass Sportvereine längst unentbehrlich sind, wenn es um das allgemeine Wohl geht. Zugleich zeigen sie im Alltag auf, wie der neue Begriff von „Binnenkooperation“ zwischen Städten, Gemeinden und Vereinen in die Praxis umgesetzt werden kann.
Karl Hoffmann