Dem Rechtsextremismus keine Chance

„Kein Raum und kein Platz für Antidemokraten – nicht auf dem Spielfeld, nicht auf den Zuschauerrängen, nicht in der Sporthalle - und nicht in den Köpfen!“ – so lautet das Credo des Jugendhauptausschusses der dsj.

Der dsj-Vorsitzende Ingo Weiss beim Jugendhauptausschuss in Frankfurt am Main. Copyright: Dennis Buttler
Der dsj-Vorsitzende Ingo Weiss beim Jugendhauptausschuss in Frankfurt am Main. Copyright: Dennis Buttler

"Die Deutsche Sportjugend bietet durch ihre alltägliche Arbeit beste Voraus-setzungen dazu, um junge Menschen fit zu machen in ihrer Argumentation gegen Rechtsextremismus“, betonte der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend (dsj) Ingo Weiss auf der Sitzung des Jugendhauptausschusses am vergangenen Wochenende in Frankfurt am Main. Denn die dsj unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen in den Sportvereinen und Verbänden und fördert eigenverantwortliches Handeln, gesellschaftliche Mitverantwortung, soziales Engagement, Integrationsfähigkeit und interkulturelles Lernen. Sie befähigt ihre MitarbeiterInnen zu einer antirassistischen Bildungsarbeit und trägt so zur Erreichung der demokratischen Ziele bei.   

Die unterschiedlichen Maßnahmen der Deutschen Sportjugend gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung, zu denen Gewaltprävention und die Projekte „Am Ball bleiben“ und „Sport im Strafvollzug“ gehören, stellte Gerd Bücker, der Leiter dieses Arbeitsbereichs bei der dsj vor.

In einer Podiumsdiskussion wurden anschließend Wege und Strategien erörtert, wie das Thema breit verankert und zu den Vereinen an der Basis gebracht werden kann. Professor Gunter Pilz, Fan- und Gewaltforscher an der Universität Hannover, machte deutlich, dass erfolgreiche Konzepte immer zuerst bestimmen müssten, wofür man eigentlich sei, bevor auf dieser Grundlage „gegen“ etwas oder jemanden argumentiert werde. Daneben komme es darauf an, Projekte nicht nur zu entwickeln, sondern diese auch zu verstetigen, damit sie bis nach unten und in die Fläche verbreitet werden könnten. Angelika Ribler, Robert Busch und Gerd Bücker schilderten Erfahrungen aus ihrer Arbeit in den Sportjugendorganisationen in Hessen, Brandenburg und Niedersachsen. Wichtig sei es, Jugendliche mit rechtsextremen Anschichten nicht kategorisch auszugrenzen, sondern sie einzubinden, und zwar so früh wie möglich. Je länger sich derartige Auffassungen verfestigen könnten, desto geringer würden die Möglichkeiten des Sports. Sinnvoll sei auch die Kooperation mit Schulen, Kirchen und anderen Trägern anti-rassistischer und anti-extremistischer Arbeit. Für die Spitzenverbandsjugenden regte deren Sprecher Arne Klindt an,  entsprechende Inhalte auch in die Lehrpläne für die Aus- und Weiterbildung von Trainern und Übungsleitern zu implantieren.

In der Ergänzung des Vorstandsberichts hob Ingo Weiss die Auszeichnung der Deutschen Sportjugend mit der Fairplay-Plakette der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) für ihre Aktivitäten zur Dopingprävention hervor. Dabei legt Ingo Weiss Wert darauf, dass „Grundlage dieses Erfolgs und der Anerkennung die konstruktive Zusammenarbeit und Partnerschaft mit dem von Prof. Dr. Treutlein geleiteten Zentrum für Dopingprävention an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ist.“ 

Mit der Verabschiedung eines Positionspapiers gegen Rechtsextremismus, der Aussprache zum Bericht des Vorstand und der Genehmigung des Wirtschaftsplan 2008 durch den Jugendhauptausschuss geht der Vorstand der Deutschen Sportjugend in die nächste Runde.


  • Der dsj-Vorsitzende Ingo Weiss beim Jugendhauptausschuss in Frankfurt am Main. Copyright: Dennis Buttler
    Der dsj-Vorsitzende Ingo Weiss beim Jugendhauptausschuss in Frankfurt am Main. Copyright: Dennis Buttler