Den Ball immer am Fluss

Stimmt schon, der große Fußball baut Brücken, aber die wirken manchmal wackelig, weil das Fundament fehlt. Kann man ja wieder erleben bei der EM in Polen und der Ukraine mit ihren Begleiterscheinungen inklusive Rassismus. Die Brandenburgische Sportjugend (BSJ) bemüht sich aus Anlass des Highlights um kleine, aber tragfähige Verbindungen. Sie begleitet das Turnier mit einer integrativen Eventserie im Straßenfußball entlang der deutsch-polnischen Grenze.

Fast könnte man sagen: Straßen- und Flussfußball. Die Turniere in Schwedt (26 Juni.), Kienitz (27.), Kostrzyn (28.), Frankfurt/Oder (30.) und Slubice (1. Juli.) finden auf einer mobilen Kleinfeldfanlage statt, die eigens auf einem Schubschiff installiert wird – und die vor Anker geht, wenn die Spielorte an der Oder erreicht sind. Dort steigt je ein Turnier, das zusammen mit örtlichen Sportvereinen und anderen Partnern organisiert wird und an dem außer Jugendlichen aus den beiden Grenzregionen solche aus der Ukraine, Lettland, Belgien, Dänemark und Wales teilnehmen. Legt das Schiff wieder ab, überbrücken viele Teilnehmer die Wege zwischen den Stationen per Rad, Kanu, Inline-Skatern, natürlich unter qualifizierter Betreuung. Wer in oder nahe dem jeweiligen Spielort wohnt, wird samt Familie per Bus abgeholt.

Genau, Familie. Die „Deutsch-Polnischen Fußballbrücken“ werden von einem Rahmenprogramm begleitet, das nicht nur Jugendliche ansprechen und miteinander in Austausch bringen soll – sondern alle Interessierten. Es schließt einen Ausflug zu den Seelower Höhen, Internationale Abende und Vereinsfeste ebenso ein wie sportliche Aktivitäten und, natürlich, Public Viewing. Das Projekt baut auf die Unterstützung verschiedener Akteure, darunter die Flick-Stiftung, die Bundesliga-Stiftung, „Zusammenhalt durch Teilhabe" und das Programm „Integration durch Sport“.

Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Ablauf der Veranstaltungen sowie Kontaktmöglichkeiten gibt es unter www-tore-fuer-demokratie.de. 

(Quelle: DOSB / Nicolas Richter)