Der Gipfel fordert den Sport

Nationaler Aktionsplan Integration betont das besondere Potenzial von Vereinen und Verbänden

Bundeskanzlerin Merkel und Staatsministerin Böhmer präsentieren den Nationalen Aktionsplan Integration (Foto: picture-alliance)
Bundeskanzlerin Merkel und Staatsministerin Böhmer präsentieren den Nationalen Aktionsplan Integration (Foto: picture-alliance)

Noch mehr Begegnung in Bewegung soll entstehen. Anders ausgedrückt: Der Sport trägt in der künftigen Integrationspolitik der Bundesregierung spezielles Gewicht. Das geht aus dem Nationalen Aktionsplan Integration hervor, den Bundeskanzlerin Angela Merkel kürzlich im Rahmen des fünften Integrationsgipfels in Berlin vorstellte.

In dem Aktionsplan wird ausdrücklich auf das „große“ Integrationspotenzial des Sports hingewiesen, „insbesondere des organisierten Sports“. Er eigne sich besonders zur Ansprache von Jugendlichen und lasse sich gut mit „Bildungs- und Lernangeboten“ verknüpfen – mehrgleisige Konzepte, wie sie unter anderem das DOSB-Programm „Integration durch Sport“ praktiziert, in seit Jahren steigendem Umfang.

Die zentrale Bedeutung des Programms, das die Bundesregierung jährlich mit 5,4 Millionen Euro fördert, kommt an weiteren Stellen des Nationalen Aktionsplans zum Ausdruck. Etwa in der tabellarischen Darstellung der 15 „operativen Ziele“, die für das Handlungsfeld Sport festgelegt werden. Neben Projekten anderer Träger wird meist auch „Integration durch Sport“ zitiert, um zu zeigen, wie sich diese Ziele in Handeln umsetzen lassen. Ziele wie zum Beispiel die erweiterte Ansprache von Mädchen und Frauen, wie die Stärkung der interkulturellen Kompetenz von Verantwortlichen in Vereinen, Kommunen und Netzwerken oder wie die sprachliche Integration und Bildung.

Der Nationale Aktionsplan Integration wurde seit Ende 2010 in elf sogenannten Dialogforen erarbeitet. Er tritt an die Stelle des 2007 formulierten „Nationalen Integrationsplans“ mit seinen (weitgehend erfüllten) Selbstverpflichtungen. Im Gegensatz dazu setzt der Nationale Aktionsplan Integration konkrete, verbindliche und überprüfbare Vorgaben.

Im Dialogforum Sport – eines von dreien, das vom verantwortlichen Bundesministerium des Innern selbst geleitet wurde – saßen 30 Fachleute aller relevanten Gruppen: Bundes- und Länderpolitik, Sportverbände, kommunale Verwaltung, Wissenschaft, Migrantenorganisationen, einschlägige Stiftungen. Der DOSB wurde darin von Dr. Karin Fehres vertreten.

"Der Integrationsgipfel hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist die Türen zu verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen weit zu öffnen, so dass noch mehr Menschen mit Migrationshintergrund eingeladen werden, ihr spezielles Wissen, ihre Erfahrungen und Kompetenzen einzubringen", sagte die Direktorin für Sportentwicklung nach dem Treffen. "Gerade diese bisweilen unterschätzten Leistungen adäquat zu würdigen, ist eine immer wichtiger werdende Säule der Integrationsarbeit." 

(Quelle: DOSB / Nicolas Richter)


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