Ausgangslage und Zielsetzung
Der Golfsport wird überwiegend in der freien Natur ausgeübt und besitzt daher eine enge Beziehung zur Natur. Die Spielflächen sind unmittelbar in die jeweiligen Landschaften mit ihren ganz unterschiedlichen naturräumlichen Reizen und Qualitäten eingebunden. Gepflegte Spielflächen in intakter Natur fördern die Freude am Spiel und sind mittlerweile auch entscheidende Wettbewerbsfaktoren im Bereich des Golfsports geworden. Die Pflege unter Nachhaltigkeitsaspekten spielt hierbei eine immer größer werdende Rolle. Im Rahmen des Projektes sollte daher ein umfassendes Programm für ein Umwelt- und Qualitätsmanagement speziell für den Golfbereich entwickelt und erprobt werden.
Das Ziel des Programms „Der Umwelt verpflichtet“, jetzt „Golf und Natur“, besteht darin, mit Hilfe eines möglichst unbürokratischen Verfahrens, die Eigeninitiative der Golfanlagenbetreiber zu fördern und durch den in Aussicht gestellten Wettbewerbsvorteil, Anreize zur Mitarbeit zu geben. Am Ende eines geregelten, transparenten Ablaufes sollte eine nachvollziehbare stufenweise Zertifizierung stehen.
Maßnahmen und Ergebnisse
Das entwickelte Verfahren sieht einen Ablauf in mehreren Schritten vor. Die Durchführung der fünf Phasen erfolgt mit konkreter Unterstützung durch den Verband. Der erste Schritt besteht in der förmlichen Anmeldung: Neben dem Registrierungsformular ist auch eine Absichtserklärung zu unterschrieben, in der sich der u.a. Teilnehmer zur Erhaltung der Artenvielfalt auf seinem Golfplatz verpflichtet. Im Anschluss führt das verantwortliche „Golf und Natur-Team“ auf der Golfanlage eine Bestandsaufnahme in Form eines Selbst-Checks durch.
Unter der fachlichen Begleitung eines DGV-Beraters folgt daraufhin die Erstellung eines Entwicklungsplanes, der für den Club die Durchführung einer Anzahl umweltverträglicher Maßnahmen festlegt. Erfüllt die teilnehmende Golfanlage innerhalb von zwei Jahren mindestens 15 der insgesamt 25 Basisanforderungen, so qualifiziert sie sich für das Zertifikat „Golf und Natur“ in Bronze. Silber gibt es bei mindestens 20 und Gold bei 25 Punkten.
Die Anmeldung zu „Golf und Natur“ ist gebührenfrei. Im Zuge des Programmfortschrittes fallen Zertifizierungskosten an, die am Anfang vom DGV getragen werden. Generell ist ein Zertifizierungstag auf einer Golfanlage immer mit einer Beratung verbunden. Dabei legen die DGV-Fachberater Wert auf Wissenstransfer und auf die Ausarbeitung von Maßnahmen, bei deren Umsetzung Betriebsmittel (Dünger, Wasser etc.) eingespart werden, beziehungsweise die Qualität der Spielflächen nachhaltig verbessert wird. Es ist ein Prinzip des Programms, dass die Teilnehmer, die grundlegende Qualitätsstandards erreicht haben und dies bei den zweijährigen Audits immer wieder unter Beweis stellen, befugt sind, ein „Golf und Natur“ Zertifikat zu führen.
Fazit
Zum Ende der Projektlaufzeit nahmen 39 Golfanlagen am Programm Golf und Natur teil. Durch das große Engagement aller Beteiligten ist das Programm auf ein sehr positives Echo gestoßen. Um den dauerhaften Erfolg zu sichern hat sich der Golfverband entschieden, das Programm wie bisher fortzuführen und zu einem Kernthema der Verbandsarbeit zu machen. Zwischenzeitlich nehmen rund 80 Golfclubs an dem Programm teil, knapp 60 davon haben bereits eine Zertifizierungsstufe erreicht (Stand 12/2009). Jede neue Zertifizierung wird auf www.golf.de/dgv/umweltprogramm geführt.
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Kontakt:
Deutscher Golf Verband
Marc Biber
m.biber(at)dgv.de
www.dgv.de