Der Wert des Wassers

Die Vereinten Nationen haben für den Weltwassertag 2021 das Motto „Wert des Wassers“ gewählt.

Kanuausflug auf der Lippe in Nordrhein-Westfalen; Foto: picture-alliance
Kanuausflug auf der Lippe in Nordrhein-Westfalen; Foto: picture-alliance

"Den Wert des Wassers“ zu erhalten, ist auch eine wassersportliche Aufgabe", erklärt das Kuratorium Sport und Natur in einem Statement anlässlich des Weltwassertages am 22. März.

Wasser ist ein unverzichtbares Gut, es hat elementare Bedeutung für alle Menschen und ist enormer Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten. Es ist die wichtigste Ressource, die es zu schützen gilt. Beim Gedanken an Klimawandel, Wasserknappheit, Lebensraumverlust oder Wasserverschmutzung scheinen natursportliche Ansprüche an das Wasser und den Umgang mit ihm nebensächlich. "Zu Unrecht!" betont das Kuratorium. Natursport - und damit insbesondere Wassersport sei Erholung und damit auch Bestandteil einer gesunden Gesellschaft,

Wassersportler*innen und Erholungssuchende rund um die Gewässer seien nah dran und spürten unmittelbar und sehr früh verantwortungslosen Umgang mit Wasser. Sie seien auch Schützer*innen aquatischer Lebensräume und übernähmen Verantwortung für die Gewässer und engagierten sich in zahllosen Projekten für den Schutz von Wasser.

Deshalb erklärt das Kuratorium im Sinne eines natur- und sozialverträglichen Umgangs mit Wasser in den Flüssen:

- "Die Europäische WRRL (EU-WRRL) geht seit ihrer Einführung im Jahr 2000 jetzt in die 3. und letzte Phase. Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme liegen in den Bundesländern zur Anhörung bis Juni 2021 aus. Trotz kleiner Fortschritte besteht der überwiegend schlechte ökologische Zustand unserer Gewässer fort. Es sind deshalb engagierte Maßnahmen erforderlich, die trotz Zeitdruck sorgfältig abgewogen und differenziert sein müssen. Wassersportler*innen werden sich auch weiterhin aktiv an diesem Prozess beteiligen!

- Querbauwerke sind nach dem Eintrag gewässergefährlicher Stoffe der wichtigste Grund für das Nichterreichen eines guten ökologischen Zustands nach der EU-WRRL. In europäischen Flüssen gibt es mindestens 1,2 Mio. Querbauwerke, im Durchschnitt alle 1.6 km. Diese führen zu erheblichem Artenverlust, zur Trockenlegung großer Gewässerabschnitte oder zu Eingriffen in natürliche Pegelschwankungen. Wassersportler*innen setzen sich auch zukünftig für die Durchgängigkeit aquatischer Lebewesen und die Berücksichtigung des Geschiebetransports ein. Die Planung neuer Querbauwerke darf nur bei Vorliegen schlüssiger ökologischer Konzepte und Einhaltung aller vier gewässerschützenden Kriterien erfolgen.

- Gewässer und deren Randbereiche sind bedeutende Erholungsräume. Sie dienen der wichtigen Naherholung ebenso wie dem Tourismus. Wassersportler*innen fordern daher die Erhaltung der naturverträglichen Erholungsfunktion der Gewässer und die frühzeitige Möglichkeit einer konstruktiven Beteiligung des Natursports bei Planungen und Eingriffen an Gewässern.

- Der Erhalt des freien Zugangs zu Gewässern unter Nutzung naturverträglicher Ein- und Ausstiegsstellen und des natur- und landschaftsverträglichen Wassersports auf, im und unter Wasser sind ein wichtiger Beitrag, den Wert des Wasser zu schätzen. Wassersportler*innen werden sich daher auch zukünftig für die fachkundige naturverträgliche Ausübung des Wassersports einsetzen."

Die im DOSB und Kuratorium Sport und Natur organisierten Wassersportverbände, wie Deutscher Segler-VerbandDeutscher Kanu-Verband, Deutscher Ruderverband und Verband Deutscher Sporttaucher, haben in der Vergangenheit in vielen Projekten ihre Fachkenntnisse eingebracht und bieten auch künftig allen Beteiligten an Gewässermaßnahmen ihre Kenntnisse aktiv an. 

(Quelle: Kuratorium Sport & Natur / DOSB)


  • Kanuausflug auf der Lippe in Nordrhein-Westfalen; Foto: picture-alliance
    Kanuausflug auf der Lippe in Nordrhein-Westfalen; Foto: picture-alliance