Deutsche Experten m Auftrag des NOK zum Aufbau des Sports in Indien, Guyana, Paraguay, Kambodscha und Sri Lanka

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Mittel des Auswärtigen Amtes ermöglichen dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) für Deutschland in den kommenden Wochen wieder die Unterstützung des Sports in Ländern der Dritten Welt. Ziel ist die Förderung von Sportbeziehungen im Rahmen der Auswärtigen Kulturpolitik. Bestandteil der Projekthilfe sind Gerätespenden an die Projektpartner vor Ort.

 

Ein Fußball-Kurzzeitprojekt führt Torsten Spittler (Neusäß) vom 1.10. bis zum 16.12.2005 nach Indien. Der deutsche Experte wurde vom NOK in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund ausgewählt. Erklärtes Ziel ist es den Fußball auf Regional- und Verbandsebene auszubauen und zu fördern. Der deutsche Experte wird sich in Kooperation mit der All India Football Federation vornehmlich um die Trainerausbildung, die Entwicklung des Jugendfußballs und den Aufbau moderner Strukturen bemühen. Bestandteil des Projekts sind Workshops in Patiala/Punjab, Kalkutta, Bangalore und Goa. Torsten Spittler ist Diplomsportlehrer und DFB-Fußball-Lehrer. Als Aktiver hat er unter anderem in Augsburg, Starnberg und München gespielt. Trainer- und Beraterfunktionen führten ihn in den Jemen, nach Malaysia, Kanada, Indien, Australien, Hong Kong und Tokio. 1998 war Spittler DFB Assistenztrainer von Erich Rutemöller und Klaus Sammer in der U 16, zuvor (1993-1994) u.a. Chef Trainer der U-18 des TSV 1860 München.

 

Mit Günter Zittel (Karlsruhe) kommt, ebenfalls von Oktober bis Dezember, ein weiterer deutscher Fußball-Experte in Guyana zum Einsatz. Das Kurzzeitprojekt soll der Entwicklung des Jugendfußballs dienen. Spezielle Zielgruppe sind Übungsleiter und Trainer, die auch im Mädchen- und Frauenfußball zum Einsatz kommen sollen. In Zusammenarbeit mit dem deutschen Experten sollen auch die mittel- und langfristigen Organisationsentwicklungspläne sowie die Trainingsprogramme des Verbandes einer Überprüfung unterzogen werden. Günter Zittel (53) ist ausgebildeter Gymnasiallehrer und staatliche geprüfter Fußball-Lehrer des DFB. Für die GTZ hatte er von 1999 bis 2004 fünf Jahre lang die Projektleitung beim Auf- und Ausbau des Fußballs in Uganda. Auch Zittel wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund nominiert.

 

Herber Swoboda (Mainz), aus den siebziger Jahren bekannter Zehnkämpfer und Sportwissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, gibt sein leichtathletisches und sportwissenschaftliches Fachwissen im Auftrag des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für Deutschland vom 28.09. bis zum 29.10.2005 an Sportfreunde in Paraguay weiter. Der deutsche Experte wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) ausgewählt. Swoboda (60), der eine Zehnkampf-Bestleistung von 8008 Punkten aus seiner aktiven Zeit aufweist, war in der Vergangenheit bereits für NOK, Auswärtiges Amt und GTZ in jeweils vierjährigen Langzeitprojekten in Ägypten und Honduras. Darüber hinaus hat er in Zusammenarbeit mit dem Leichtathletik-Weltverband IAAF mehrere kürzere Projekte zur Traineraus- und –fortbildung in verschiedenen Ländern der Dritten Welt geleitet. Bei seinem aktuellen Einsatz gilt sein Engagement der Talententwicklung im leichtathletischen Wurfbereich. Dazu werden in enger Zusammenarbeit mit dem Leichtathletik-Verband von Paraguay und dem Nationalen Olympischen Komitee des Landes dezentrale workshops durchgeführt.

 

Romy Mäuslein (26), Sportwissenschaftlerin aus Freiburg, führt vom 7.10.2005 bis zum 28.02.2006 die Bemühungen von NOK und Deutschem Behindertensportverband um den Aufbau des Behindertensports in Kambodscha weiter. Ihr Engagement gilt dem Rennrollstuhlsport und der diesbezüglichen Aus- und Fortbildung von Trainern und Übungsleitern. Nach dem Behinderten-Volleyball soll der Rennrollstuhlsport die zweite Säule des kambodschanischen Behindertensports werden. Die Verantwortlichen vor Ort haben sich dabei insbesondere auch von der Vorstellung leiten lassen, ein Angebot für doppelt Beinamputierte zu schaffen. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Beteiligung von Frauen. Begünstigt wird das Angebot, durch die Tatsache, dass mittlerweile genügend renntaugliche öffentliche Straßen in Kambodscha existieren. Darüber hinaus wurden zur Herstellung von Chancengleichheit aus heimischer Produktion und unterstützt durch ausländische Experten bereits etwa 100 baugleiche Rennrollstühle gefertigt, die bald die ersten großen Rennen erleben sollen.

Romy Mäuslein ist Referentin im Lehrteam des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes, bringt umfangreiche praktische Erfahrungen im Gesundheits-und Rehabilitationssport mit iund hat ihre Diplomarbeit dem Thema "Rehabilitatives Interventionsprogramm für rollstuhlfahrer" gewidmet. Darüber hinaus kann sie auf den Aufbau von Rollstuhlsportgruppen im Kinder- und Erwachsenenbereich und zahlreiche Praktika in Kliniken und Einrichtungen für Querschnittsgelähmte verweisen.

 

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr wird der Sportwissenschaftler und Leichtathletik-Experte Dr. Joachim Prinz (vormals Bauer, Wolfhagen) in Sri-Lanka Trainer aus- und fortbilden und aktive Leichtathleten betreuen. Nachdem er im Juni und Juli regionale Lehrgänge in Galle, Kandy und Kilinochchi durchgeführt hat, führt ihn der zweite Teil seines Projekteinsatzes nun nach Vavuniya sowie erneut nach Kandy. Inhaltliche Schwerpunkte sind allgemeine Methodik, Motivation, Aspekte von Ernährung, Fragen der Sportmedizin, der Talenterkennung, der Trainings- und Bewegungslehre sowie Theorie und Praxis in den Technikblöcken Sprint, Lauf, Sprung und Wurf.

 

Dr. Prinz besitzt umfangreiche Erfahrungen als Landestrainer (Hessen) und Bundestrainer in der Leichtathletik. Seine Nominierung für den Einsatz in Sri Lanka erfolgte in enger Abstimmung mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband. Dr. Prinz ist seit 1990 Mitglied des Lehrstabes des DLV. Von der Wilhelm-Filchner Schule wird der Wolfhagener Studiendirektor für das Entwicklungsprojekt erneut freigestellt.


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