Deutsche Rodel-Festspiele bei der Heim-EM

Vier Siege in vier Rennen, neun von zehn möglichen Podestplätzen, Bahnrekorde in jedem Wettbewerb: So lautet die Bilanz der deutschen Rodler bei der EM in Oberhof.

Die vier deutschen Rodel-Europameister: Felix Loch, Natalie Geisenberger und das Doppel Sascha Benecken und Toni Eggert (v.l.). Foto: picture-alliance
Die vier deutschen Rodel-Europameister: Felix Loch, Natalie Geisenberger und das Doppel Sascha Benecken und Toni Eggert (v.l.). Foto: picture-alliance

Für das Glanzlicht sorgte der überragende Felix Loch. Der Olympiasieger und dreimalige Weltmeister sicherte sich mit einer Demonstration der Stärke erstmals EM-Gold und komplettierte mit gerade einmal 23 Jahren seine Titelsammlung.

"Es war einfach gewaltig, ein perfektes Wochenende. Ich wusste, dass ich gut drauf bin, aber so einen Vorsprung hätte ich nicht erwartet", sagte der Berchtesgadener, der vor allem im ersten Lauf mit Start- und Bahnrekord in einer anderen Liga fuhr und deutlich vor seinen Teamkollegen Andi Langenhan und Johannes Ludwig siegte.

Dass er nun schon alles gewonnen hat, was man in seinem Sport gewinnen kann, nahm der dominierende Rennrodler der vergangenen Jahre gelassen. "Satt bin ich deswegen noch lange nicht, das motiviert mich eher noch mehr", sagte der Sohn von Bundestrainer Norbert Loch. Da die Titelkämpfe auch als Weltcup ausgetragen wurden, baute Loch mit dem dritten Saisonsieg seine Führung in der Gesamtwertung aus. Zum Abschluss setzte sich der Bayer auch noch mit der deutschen Teamstaffel erwartungsgemäß vor Italien und Russland durch.

Deutsche Dominanz auch bei den Frauen

Erdrückend war die deutsche Dominanz bereits im Wettbewerb der Frauen, den Natalie Geisenberger vor ihren Teamkolleginnen Tatjana Hüfner, Anke Wischnewski und Dajana Eitberger gewann. "Ich bin topfit, der Schlitten läuft - im Moment passt einfach alles", sagte Geisenberger.

Die 24-Jährige aus Miesbach bewies bei ihrem vierten Saisonerfolg Nervenstärke. Den Angriff der in diesem Winter noch sieglosen Weltmeisterin Hüfner, die nach drei Wochen Verletzungspause zurückgekehrt war, wehrte Geisenberger erfolgreich ab. Auch bei der WM Anfang Februar dürfte das Duell der beiden Teamrivalinnen über Gold entscheiden. "Tatjana hat hier nicht gegen irgendwen verloren, sondern gegen die zurzeit beste Rodlerin der Welt", sagte Bundestrainer Loch.

Bei den Doppelsitzern genossen Toni Eggert/Sascha Benecken den Triumph auf ihrer Heimbahn in vollen Zügen. "Ich musste an jeder Ecke gefühlt 20 Autogramme schreiben. Vor unseren Freunden und Familien zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes", sagte Eggert. Die beiden Ilsenburger profitierten von einem Fehler der zuvor ungeschlagenen Weltcupführenden Tobias Wendl/Tobias Arlt. "Wir haben uns beim Material verpokert. Es ist natürlich blöd, dass unsere Siegesserie ausgerechnet bei der EM endet", sagte Arlt.

Für die internationale Konkurrenz war die "Festung" Oberhof dagegen wieder einmal uneinnehmbar. Zuletzt hatten die BSD-Athleten vor sechs Jahren eine Niederlage auf der selektiven Bahn im Thüringer Wald kassiert.

(Quelle: SID)


  • Die vier deutschen Rodel-Europameister: Felix Loch, Natalie Geisenberger und das Doppel Sascha Benecken und Toni Eggert (v.l.). Foto: picture-alliance
    Die vier deutschen Rodel-Europameister: Felix Loch, Natalie Geisenberger und das Doppel Sascha Benecken und Toni Eggert (v.l.). Foto: picture-alliance