Deutsches Paralympic-Team optimal vorbereitet

Die Paralympioniken des Deutschen Top Teams konnten sich für die am 12. März beginnenden Winterspiele in Vancouver dank eines innovativen Fördermodells optimal vorbereiten.

Ein Teil des deutschen Paralympics-Teams um DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher (in roter Jacke) und die Athleten Frank Höfle (Mitte, l-r), Andrea Eskau und Verena Bentele und Brigitte Zypries (hinten, 3.v.r.), Vorsitzende des Kuratoriums des Deutschen Behindertensportverbandes und frühere Bundesjustizministerin, auf dem Flughafen in Frankfurt am Main vor ihrem Abflug nach Vancouver. Copyright: picture-alliance
Ein Teil des deutschen Paralympics-Teams um DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher (in roter Jacke) und die Athleten Frank Höfle (Mitte, l-r), Andrea Eskau und Verena Bentele und Brigitte Zypries (hinten, 3.v.r.), Vorsitzende des Kuratoriums des Deutschen Behindertensportverbandes und frühere Bundesjustizministerin, auf dem Flughafen in Frankfurt am Main vor ihrem Abflug nach Vancouver. Copyright: picture-alliance

Paralympics-Teilnehmer haben nicht nur einen aufwändigen Alltag zu bewältigen, sondern müssen ihren trainingsintensiven Sport auch mit einer vollen beruflichen Tätigkeit vereinbaren. Doch sportliche Höchsleistungen bei den paralympischen Spielen erfordern eine professionelle, langfristige und vor allem zeitintensive Vorbereitung. Die Deutsche Telekom und die Allianz haben gemeinsam mit dem Deutschen Behindertensportverband dafür ein innovatives Fördermodell entwickelt.

Mehr Trainingszeit für die Athleten

Kerngedanke des Konzepts ist es, den Athleten mehr Zeit für Training und Wettkämpfe zu ermöglichen. Berufstätige Sportler können sich bis zur Hälfte ihrer Arbeitszeit freistellen lassen, die Arbeitgeber erhalten dafür einen finanziellen Ausgleich von bis zu 1500 Euro monatlich. Schüler und Studenten werden separat gefördert. Darüber hinaus profitieren die Athleten von einer monatlichen Grundförderung von 200 Euro und können bis zu 6000 Euro im Jahr für die Anschaffung von Sportgeräten zurück erstattet bekommen. Die Förderung wird über die Stiftung Deutsche Sporthilfe ausgezahlt.

Initiative des Bundespräsidenten zum Erfolg geführt


Initiiert wurde die Förderung von Bundespräsident Horst Köhler, der beide Unternehmen am Rande der paralympischen Winterspiele 2006 in Turin für eine Förderung begeistern konnte und damit die Grundlage für das Engagement geschaffen hat. Erste Erfolge zeigten sich bereits bei den paralympischen Sommerspielen 2008 in Peking, bei denen das deutsche Team 59 Medaillen gewinnen konnte. Auf diese Weise fördert das Programm seit drei Jahren insgesamt mehr als 50 paralympische Athletinnen und Athleten, darunter auch die deutsche sehbehinderte Biathletin Verena Bentele, die sich in Vancouver in nahezu allen nordischen Disziplinen Medaillenchancen ausrechnen darf.

„Mit Assistanceleistungen, wie unseren Rehabilitationsangeboten für Unfallverletzte, und der Förderung des paralympischen Sports wollen wir als Versicherer mehr für behinderte Menschen tun“, sagt Gerhard Rupprecht, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG. „Gleichzeitig halten die Leistungen der Paralympioniken uns alle dazu an, nicht auf eine Behinderung – ein “Defizit“ – sondern auf die Potenziale eines Menschen zu schauen und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Integration von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft.“

Unternehmerische Verantwortung zählt

Für die Deutsche Telekom ist die Unterstützung des Behindertensports ein konsequenter Bestandteil ihrer unternehmerischen Verantwortung für die Gesellschaft. „Wir verstehen uns als Partner der Athleten. Mit unserem Engagement helfen wir dabei, dass sich die Spitzensportler auf ihren Sport konzentrieren und sich so optimal auf die Wettkämpfe vorbereiten können", betont René Obermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. "Erfolge des German Paralympic Top Team verschaffen den Athleten und deren Sport mehr Öffent-lichkeit und tragen dazu bei, die gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit Behinderung voranzutreiben", so der Telekom-Chef.

Für den Behindertensportverband ist die Zusammenarbeit mit starken Partnern aus der Wirtschaft im paralympischen Leistungssport unerlässlich. „Ohne die Top Team Förderung von unseren Partnern, der Allianz und der Deutschen Telekom AG, wäre die optimale Vorbereitung auf die Paralympics in Vancouver praktisch nicht möglich gewesen. Die Platzierungen unserer Athletinnen und Athleten bei den bisherigen Europa- und Weltcups zeigen, dass wir mit diesen starken Partnern im Rücken auf dem richtigen Weg sind“, erklärt Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes.

Erfolge im paralympischen Breitensport

Das Fördermodell schafft in Deutschland die Rahmenbedingungen, die für einen professionell ausgeübten paralympischen Sport notwendig sind. Doch es wirkt darüber hinaus. Rund 6,7 Millionen Menschen mit schwerer Behinderung leben in Deutschland. Über die Vorbildfunktion der paralympischen Sportler möchte das Programm mehr Menschen mit Behinderung zum Sport ermutigen. Auch hier zeigen sich erste Erfolge: So gewann der Deutsche Behindertensportverband allein im Jahr 2008 rund 55.000 Mitglieder hinzu. 4.000 neue sportbegeisterte Leute unter 21 verzeichnet die Deutsche Behinderten Sportjugend im gleichen Jahr.


  • Ein Teil des deutschen Paralympics-Teams um DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher (in roter Jacke) und die Athleten Frank Höfle (Mitte, l-r), Andrea Eskau und Verena Bentele und Brigitte Zypries (hinten, 3.v.r.), Vorsitzende des Kuratoriums des Deutschen Behindertensportverbandes und frühere Bundesjustizministerin, auf dem Flughafen in Frankfurt am Main vor ihrem Abflug nach Vancouver. Copyright: picture-alliance
    Ein Teil des deutschen Paralympics-Teams um DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher (in roter Jacke) und die Athleten Frank Höfle (Mitte, l-r), Andrea Eskau und Verena Bentele und Brigitte Zypries (hinten, 3.v.r.), Vorsitzende des Kuratoriums des Deutschen Behindertensportverbandes und frühere Bundesjustizministerin, auf dem Flughafen in Frankfurt am Main vor ihrem Abflug nach Vancouver. Copyright: picture-alliance