Deutsches Sportabzeichen auf Millionentour

Großer Bahnhof für das Millionenspiel Deutsches Sportabzeichen im sportbegeisterten Saarland: Im Homburger Waldstadion verlieh der Beauftragte des Deutschen Sportbundes für das Deutsche Sportabzeichen, Klaus Witte, das 25-millionste Sportabzeichen an die 45-jährige Krankengymnastin Astrid Lindenbach-Wohlfahrt vom ATSV Saarbrücken.

"Ich kann´s gar nicht glauben", freute sich die Mutter zweier Buben (14 und 16 Jahre). Insgesamt hat sie seit 1994 zehn Mal die Prüfungen zum Erwerb des Fitness-Ordens abgelegt. Und gab allen ihr Rezept für Fitness: "Man kann nur gesund bleiben durch Sport und Bewegung!"

 

Astrid Lindenbach-Wohlfahrt, die gerne joggt und Aerobic betreibt, als Übungsleiterin der ATSV-Leichtathletikabteilung zudem die Schüler betreut, darf sich über ein Wellness-Wochenende für die ganze Familie auf der Nordseeinsel Juist im Kurhaus Strandhotel freuen. Bei der Ehrung war der DSB-Sportabzeichen-Beauftragte in bester Gesellschaft. Glückwünsche überbrachten Innen- und Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer: Im Namen von Ministerpräsident Peter Müller ist die "Millionen-Frau" zum Sommerfest der Landesvertretung in Berlin geladen. Doch das ist noch nicht alles: Partner Cirrus-Airlines sponsert den Flug; der LSVS übernimmt die Hotelkosten.

 

Der Zufallsgenerator wollte es, dass die blonde Saarländerin als 25-millionste Trägerin des Sportabzeichens ermittelt wurde, seitdem Carl Diem im Jahre 1913 diesen Leistungstest in Deutschland eingeführt hatte. Das kommt im Saarland gerade zur rechten Zeit, da man sich anschickt, den bisherigen Sportabzeichen-Rekord von etwas mehr als 15.200 zu übertreffen. LSVS-Präsident Gerd Meyer erläuterte die doppelte Bedeutung des Slogans "Das Saarland will Gold": Einmal sollen 20.000 Menschen zwischen Perl und Einöd das Sportzeichen ablegen und das Saarland zum sportlichsten Bundesland der Republik machen. "Und auch bei Olympia in Athen haben wir Großes vor", kündigte der Saarsport-Chef an. Beim DSB würden die Bemühungen im Saarland, das Sportabzeichen als Spitzenprodukt des Breitensports zu etablieren, aufmerksam beobachtet, anerkannte Klaus Witte das hohe Engagement und die Kreativität des LSVS und seines Beauftragten Frank Wittchen.

 

883.020 Menschen aller Generationen haben 2003 in Deutschland den Fitnesstest abgelegt. Dazu kommen noch ca. 120.000 Soldaten der Bundeswehr, so dass die Millionengrenze geknackt ist. Und zudem wurde noch das 10-millionste Schülerabzeichen seit der Einführung 1969 verliehen. Klaus Witte brach auf der achten Station der DSB-Tour durch Deutschland eine Lanze für das ungebrochen attraktive Sportabzeichen: "Es hat sich in den 91 Jahren seines Bestehens den Ruf der Unbestechlichkeit, der Attraktivität und der Seriosität erworben und erhalten. Seine Vitalität ist ungebrochen." Das Abzeichen sei die nationale, offizielle Auszeichnung für überdurchschnittliche eigene Leistung und Fitness.

 

Das Sportabzeichen tut auch der Landesregierung und anderen saarländischen Einrichtungen gut: Innen- und Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer "trainiert kräftig"; das ganze Saar-Kabinett will weit- und hoch springen, rennen, werfen, Radfahren und Bankdrücken, um mit gutem Beispiel zum Erwerb des Sportabzeichens voranzugehen. Wirtschaftsminister Hanspeter Georgi hat sich den Fitnessorden mit den Wirtschaftsjunioren schon angeheftet.

 

Dr. Richard Weber, Präsident der Industrie- und Handelskammer, stellte sich im Saarland spontan als Pate zur Verfügung. Der Chef der Karlsberg-Brauerei will mit "eigener Fitness auch Vorbild für die 3.000 Mitarbeiter" in seinem Betrieb sein: "Trotz aller Anstrengung soll´s auch Spaß machen." Sprach´s und lief sich schon mal warm. Und Schirmherr Boris Henry, WM-Zweiter im Speerwurf und saarländische Olympiahoffnung in Athen, stellt "sich sehr gerne in den Dienst der Aktion".

 

Die Dimension des Rekordversuchs im Saarland ist auch deshalb möglich, weil zwei große deutsche Unternehmen erkannt haben, dass es sich lohnt, das Deutsche Sportabzeichen zu erwerben: Die nationalen Hauptförderer BARMER Ersatzkasse und der Ulmer Arzneimittelhersteller ratiopharm präsentierten sich in Homburg mit zwei Mitmach-Aktionen. Dass im Saarland jetzt das 25-millionste Sportabzeichen abgelegt wurde, sei auch ein Zeichen, dass Prävention, die Vorbeugung von Krankheiten, einen größeren Stellenwert in unserer Gesellschaft gewinnt. BARMER-Regionalgeschäftsführer Jens Rauh stellt fest: "Die BARMER wird deshalb ihre seit 1978 währende Unterstützung intensiv weiterführen." In Homburg ging´s an diesem "bewegten Tag" zusätzlich um attraktive Preise: Zum Beispiel hat Cirrus Airlines Flüge nach Berlin zur Verfügung gestellt; die Merces-Niederlassung Saarbrücken hat als Hauptgewinn einen Mercedes der A-Klasse gestiftet.