Deutsches Sportabzeichen: Erfolgreicher Import

Es heißt Deutsches Sportabzeichen. Doch eigentlich stammt die Idee

aus Schweden. Der Sportlehrer und Funktionär Carl Diem brachte sie von dort mit.

Carl Diem importierte das Deutsche Sportabzeichen aus Schweden. Foto: picture-alliance
Carl Diem importierte das Deutsche Sportabzeichen aus Schweden. Foto: picture-alliance

Anerkennung für eine fünffache sportliche Leistung für jedermann, die jährlich wiederholt werden kann, von jüngsten Jahren an bis ins hohe Alter. Vor 100 Jahren wurde es bei uns eingeführt, 1951 erlebte es durch den damaligen Deutschen Sportbund (DSB) die Revitalisierung in Westdeutschland. Seit 54 Jahren gilt die Auszeichnung gar als Orden.

Über ein Jahrhundert kann selbst ein solches hochoffizielles Fitnessabzeichen Patina ansetzen. Immer wieder wurden die Regeln dieses Fünfkampfes mit seinen vielfältigen Anforderungen dem Zeitgeist angepasst, gleichwohl wirkte er zuletzt verstaubt. Zwar wird das Sportabzeichen in diesem Jahr wieder an rund 900.000 Menschen überreicht, doch pünktlich zum Jubiläum haben es der DOSB und seine Mitgliedsorganisationen generalüberholt.

Die Reform

Von 2013 an wird deutlich sichtbar sein, wer die sportliche Herausforderung besser bewältigt hat. Je nach Leistung wird die Auszeichnung dann in Bronze, Silber oder Gold vergeben. Auf diese Weise sollen mehr Menschen zu dem Jedermann-Test gelockt werden, vor allem mehr der 30- bis 50-Jährigen.

Ab Januar dürfen auch Sechs- und Siebenjährige mitmachen. Und die wachsende Gruppe der fitten Hochbetagten, bislang als Riege „ab 80“ dabei, kann sich sicher sein, dass die Anforderungen genauer auf ihr Alter zugeschnitten sind: Künftig wird unterschieden zwischen „80-84“, „85-89“ und „ab 90 Jahre“.

Eines hat sich nicht geändert: Wer das Sportabzeichen tragen will, muss schwimmen können. Darüber hinaus dürfen die Kandidaten ihre motorischen Fähigkeiten in den Sportarten Leichtathletik, Gerätturnen und Radfahren beweisen. Oder sie haben die Möglichkeit, eines der sportartspezifischen Abzeichen zu erwerben. Das Jubiläumsjahr wird also mit frischem Schwung angegangen. Damit das Sportabzeichen nicht nur „eine spannende Geschichte hat, sondern auch eine Zukunft“, sagt  Andreas Klages, stellvertretender Direktor Sportentwicklung.

(Quelle: Faktor Sport, Ausgabe 4/12)


  • Carl Diem importierte das Deutsche Sportabzeichen aus Schweden. Foto: picture-alliance
    Carl Diem importierte das Deutsche Sportabzeichen aus Schweden. Foto: picture-alliance