Deutsches Universiade-Team startklar

Wenige Tage vor Abflug zum größten Multisport-Event der Welt nach den Olympischen Spielen ist die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft bereit für die 30. Sommer-Universiade.

Sportdirektor Thorsten Hütsch (li.) mit Taekwondo-Sportlerin Madeline Folgmann und Stabhochspringer Torben Blech; Foto: adh
Sportdirektor Thorsten Hütsch (li.) mit Taekwondo-Sportlerin Madeline Folgmann und Stabhochspringer Torben Blech; Foto: adh

Vom 3. bis 14. Juli kämpfen in Neapel 124 deutsche Spitzensportlerinnen und -sportler von 70 verschiedenen Hochschulen in 14 von insgesamt 18 angebotenen Sportarten um Gold, Silber und Bronze.

Insgesamt werden 8.000 Aktive aus über 150 Nationen bei den Weltspielen der Studierenden in Italien erwartet, um in 222 Titelentscheidungen die besten Athletinnen und Athleten zu küren.

Eine durchaus gewichtiges Wörtchen will das Team des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbands (adh) mitreden, wie Delegationsleiter David Storek bestätigt: „Es wird zwar schwer, die 24 Medaillen von Taipeh 2017 zu wiederholen. Dennoch hoffen wir, dass unsere Sportlerinnen und Sportler mindestens 15 Mal auf dem Podest stehen werden.“

Persönliche Bestleistung im Blick

Dank der Förderung durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat sowie durch die Unterstützung der Spitzensport-Fachverbände konnte auch in diesem Jahr eine sehr umfangreiche und hochkarätige Entsendung zur Universiade realisiert werden. „Wir haben ein aussichtsreiches Team zusammengestellt. Alle Athletinnen und Athleten haben die Chance auf eine Platzierung unter den besten Acht“, erklärt das studentische adh-Vorstandsmitglied Storek und unterstreicht so auch die Bedeutung, die Finalplatzierungen beigemessen wird.

Ähnlich sieht es adh-Sportdirektor Thorsten Hütsch, der die Medaillenchancen vor allem in der Leichtathletik sowie im Judo und Taekwondo als aussichtsreich bewertet.

Zwar würden viele führende Sportnationen in zahlreichen Sportarten ihre A-Kader schicken und der adh traditionell das Augenmerk auf den Nachwuchs richten, doch gäbe es deshalb keinen Grund, sich zu verstecken, wie der sportliche Leiter ausführt: „Wir stimmen die Nominierungskriterien eng mit den nationalen Fachverbänden ab. Damit können wir nicht nur angemessen auf die dieses Jahr erstmals geltende Reduzierung des Teilnahme-Höchstalters von 28 auf 25 Jahre reagieren, sondern stellen auch sicher, dass unser Team international konkurrenzfähig ist.“

Gleichzeitig betont Hütsch, dass es für den adh wichtig ist, dass die Aktiven ihre persönlichen Leistungspotenziale ausschöpfen und „Nachwuchsathleten durch einen derart hochklassigen Wettbewerb nachhaltige Förderung erfahren.“ Mit ihrem besonderen Flair, dem internationalen Austausch und den kulturellen Aspekten sei die Universiade aber auch für etablierte Sportgrößen eine reizvolle Veranstaltung.

So startet mit Madeline Folgmann (DSHS Köln) eine Taekwondo-Sportlerin, die bereits vor zwei Jahren für Furore gesorgt hat. In Taipeh stand für die amtierende Deutsche Meisterin (53kg) am Ende Universiade-Bronze zu Buche; ein Erfolg der wohlverdient war, auch wenn die 22-Jährige damit nicht unbedingt gerechnet hatte.

So sagt Folgmann: „Ich weiß, dass immer alles möglich ist. Ich kann Erste werden, aber auch im ersten Kampf verlieren. Von daher denke ich nur von Kampf zu Kampf und nicht daran, eine Medaille zu holen.“ Ähnlich wird die Kämpferin der TG Nettetal, die vor wenigen Wochen bei der WM in Manchester wie vor zwei Jahren Neunte wurde, es auch in Neapel angehen. So formuliert Folgmann, für die die Universiade ein Zwischenschritt zu Tokyo 2020 ist, vorsichtig optimistisch: „Mein Ziel ist es, den ersten Kampf zu gewinnen. Danach geht es immer einen Schritt weiter.“

Erstmals bei einem derart großen Ereignis dabei ist Torben Blech (Uni zu Köln), der in den vergangenen Jahren den Weg vom Zehnkampf zum Stabhochsprung genommen hat. Wenige Wochen nach seiner persönlichen Bestleistung von 5,71m beim Meeting in Bremen und der damit verbundenen Normerfüllung für die WM in Doha steht der Psychologiestudent jetzt vor einem echten Megaevent, bleibt nach seinem Höhenflug aber bescheiden: „Grundsätzlich hat sich mein Zielgedanke nicht geändert. Die WM-Norm bin ich gesprungen. Für mich ist es wichtig, diese Höhe konstant abzurufen.“

Und das natürlich auch in Neapel: „Die Universiade bietet mir die Möglichkeit, auf Weltebene mein Können unter Beweis zu stellen und Erfahrungen zu sammeln.“ Allerdings will Blech nicht nur mit Erfahrungen im Gepäck ins Rheinland zurückkehren: „Rein sportlich gesehen ist mein Ziel, eine Medaille zu gewinnen.“

Das deutsche Team im Blick

Die aktuellste Teamliste ist online abrufbar. Eine etwas detailliertere Übersicht bieten die Steckbriefe der Teilnehmenden, die über diesen Link abgerufen werden können.

Viele Stunden Live-Berichterstattung

Auch in diesem Jahr überträgt Eurosport umfänglich von der Universiade. Auf Eurosport 1 und Eurosport 2 wird über den gesamten Zeitraum der Veranstaltung vielfach live und exklusiv von den Wettkämpfen der Weltspiele der Studierenden berichtet.

Außerdem sendet der Olympic Channel des IOC vom 3. bis 14. Juli mehr als 100 Stunden Livestreaming-Berichterstattung über die Sommeruniversiade 2019.

Der Fokus der Berichterstattung liegt vor allem auf der Leichtathletik, dem Schwimmen sowie Kunst- und Turmspringen.

Das stetig aktualisierte Programm>>>

(Quelle: adh)


  • Sportdirektor Thorsten Hütsch (li.) mit Taekwondo-Sportlerin Madeline Folgmann und Stabhochspringer Torben Blech; Foto: adh
    Sportdirektor Thorsten Hütsch (li.) mit Taekwondo-Sportlerin Madeline Folgmann und Stabhochspringer Torben Blech; Foto: adh