Die Bundesjugendspiele leben

Der Geschäftsführer der Deutschen Sportjugend (dsj), Martin Schönwandt, ist irritiert und erfreut über die aktuelle Diskussion zu den Bundesjugendspielen.

Der Leistungsgedanke ist schulischer Alltag und gehört auch zum Sport. Foto: LSB NRW
Der Leistungsgedanke ist schulischer Alltag und gehört auch zum Sport. Foto: LSB NRW

Die Breite und Intensität der Diskussion um den Vorschlag, die Bundesjugendspiele abzuschaffen oder sie zumindest in Zukunft nur noch auf freiwilliger Basis durchzuführen, hat uns zugleich irritiert und erfreut.

Irritiert hat uns das Ausmaß der Diskussion, weil sie den Leistungsgedanken im Sport vom Leistungsgedanken in Mathematik, Deutsch oder Biologie separiert. Bewertungen von Leistungen sind aber grundsätzlicher Teil schulischen Alltags.

Erfreulich ist, dass die Bundesjugendspiele offensichtlich vielen Menschen noch sehr präsent sind und eine überwiegende Mehrheit sie als ein Teil des schulischen Sportangebotes erhalten wissen möchte.

Die Diskussion bietet die Gelegenheit, noch einmal in einer breiteren Öffentlichkeit darzustellen, wie sich die Bundesjugendspiele gerade in den letzten zehn Jahren erheblich weiterentwickelt haben: Mit den Formen Wettbewerb und Mehrkampf wurde das Angebot bereichtert und ausdifferenziert und mit der Aufnahme des Angebots für Schülerinnen und Schüler mit Behinderung  inklusiv ausgestaltet; mit dem Internetauftritt, dem Online-Auswertungstool und zuletzt der App zu den Bundesjugendspielen sind die Rahmenbedingungen modernisiert worden, was Lehrkräften die Durchführung der Bundesjugendspiele erleichtern soll.

Ein wichtiger Aspekt der aktuellen Diskussion ist auch die Frage nach dem Umgang mit Schwächen und Misserfolgserlebnissen. Hier sind insbesondere die Lehrkräfte, aber auch die Eltern gefordert, Kinder darin zu unterstützen, dass diese – bei aller Leistungsbereitschaft und Orientierung am Erfolg – im Vergleich vielleicht nicht so gute Ergebnisse akzeptieren und respektieren lernen  und diese eher als Anreiz sehen, öfter Sport zu treiben, um durch Üben auch besser zu werden. 

Wir freuen uns über die öffentliche Thematisierung der Bundesjugendspiele. Die Vielfalt des Angebots bietet das Potenzial, tolle Sport- und Spielfeste durchzuführen und in angemessenen Inszenierungen auch alle mitzunehmen.

Wir würden uns freuen, wenn sich auch in Zukunft die Eltern mit ihren Kindern über die eigenen Erlebnisse bei den inzwischen weiter entwickelten Bundesjugendspielen – hoffentlich noch stärker mit positiv besetzten Erinnerungen – austauschen können!

Weiter so!

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.


  • Der Leistungsgedanke ist schulischer Alltag und gehört auch zum Sport. Foto: LSB NRW
    Der Leistungsgedanke ist schulischer Alltag und gehört auch zum Sport. Foto: LSB NRW