Die ersten olympischen Skeleton-Medaillen

Kerstin Szymkowiak und Anja Huber holen bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver die ersten deutschen Medaillen im Skeleton.

Anja Huber (l.) und Kerstin Szymkowiak gewinnen die ersten Medaillen für die deutschen Skeletonis. Copyright: picture-alliance
Anja Huber (l.) und Kerstin Szymkowiak gewinnen die ersten Medaillen für die deutschen Skeletonis. Copyright: picture-alliance

Szymkowiak raste im schnellsten Eiskanal der Welt im Whistler Sliding Centre zu Silber, Europameisterin Huber konnte sich nach einer tollen Aufholjagd im letzten Durchgang die Bronzemedaille sichern. Das deutsche Duo musste sich auf dem olympischen Hochgeschwindigkeitskurs nur der überragenden Britin Amy Williams geschlagen geben.

Nach dem dritten Lauf war Huber noch Fünfte gewesen, kämpfte sich aber noch nach vorne. Dabei profitierte Huber von einem Patzer der Kanadierin Mellisa Hollingsworth im letzten Lauf. Sie fiel dadurch noch vom zweiten Platz auf
Rang fünf zurück. Die deutsche Weltmeisterin Marion Trott landete auf dem achten Rang.

Szymkowiak strahlte nach dem größten Erfolg ihrer Karriere vor Glück. Nach zwei von vier Läufen hatte sie mit ihrem Schlitten "Ice Tiger" schon auf dem Silberrang gelegen, fiel dann auf Platz drei zurück, um am Ende noch einmal zu kontern. Huber machte das starke deutsche Resultat perfekt. "Für diesen Moment habe ich lange und hart gearbeitet. Ich habe immer gewusst: wenn ich vier konstante Läufe runterbringe, dann kann es klappen", jubelte Kerstin Szymkowiak, und auch ihre Zimmergenossin Anja Huber war platt: "Die Gefühle sind mit mir Achterbahn gefahren. Nach dem dritten Lauf habe ich schon gar nicht mehr dran geglaubt. Jetzt bin ich sprachlos und überglücklich."

Skeleton war bereits 1928 und 1948 Gast im olympischen Programm. Seit den Spielen 2002 in Salt Lake City sind die Bäuchlingsrodler fester Bestandteil der Winterspiele. Eine deutsche Medaille hatte es bis jetzt aber noch nicht gegeben.

Nach dem Rennen in Whistler habe die kanadische Mannschaft erneut Einspruch gegen den Helm von Amy Williams eingelegt, teilte der Weltverband FIBT am Freitagabend (Ortszeit) mit. Bereits am Donnerstag hatte die Jury einen Einspruch abgelehnt. Das Team der USA hatte moniert, dass der Helm der britischen Pilotin über unerlaubte Windabweiser verfügt. Dies wurde aber zurückgewiesen. Die Abweiser seien ein "integrales Detail des Helmes", erklärte das deutsche Jury-Mitglied Wolfgang Strauss.

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