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"Geht raus! Habt Spaß! Und lasst den Ball laufen!" Das waren die letzten Anweisungen von Heiner Brand vor dem Spiel gegen Lettland.
Und die letzten Anweisungen vor einem Spiel, bei dem er als Bundestrainer des Deutschen Handballbundes fungierte. Am Ende gab es in der mit 4515 Zuschauern ausverkauften Arena Trier einen nie gefährdeten 32:22 (17:11)-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft über die der Letten. Damit sicherte sich das DHB-Team in der EM-Qualifikationsgruppe 5 den ersten Platz und die Teilnahme an der EM 2012 in Serbien.
Zeitgleich endete die epochemachende Karriere eines Mannes, der als einziger Handballer als Spieler und auch als Trainer den Weltmeistertitel errang. Heiner Brand brachte es insgesamt auf 515 Länderspiele für den Deutschen Handballbund.
Bei 131 Länderspielen trug der Gummersbacher als Aktiver das Trikot mit dem Bundesadler. 384 Mal fungierte er als Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft. Als Spieler des VfL Gummersbach sah er sich mit 18 Titeln hoch dekoriert. Stellvertretend steht dabei das Jahr 1983, als er Meisterschaft, DHB-Pokal, den Europapokal der Landesmeister sowie den Supercup gewann. In gleicher Güte setzte er seine Erfolgsserie als Vereinstrainer fort: zweifacher Meister mit Gummersbach sowie Meister und Pokalsieger mit Wallau/Massenheim.
Als Co-Trainer unter Bundestrainer Simon Schobel hatte er von 1984 bis 1987 schon für den DHB gearbeitet. 1997 folgte er dem Ruf des weltgrößten Handball-Verbandes, als es galt, den Bundestrainer-Posten neu zu besetzen. Schon ein Jahr später hievte er das deutsche Nationalteam mit EM-Bronze in die Weltspitze. Es war der Start in eine Ära, die als die erfolgreichste im deutschen Handball eingeht. Zwischen 2002 und 2007 führte Heiner Brand das DHB-Team in fünf Endspiele bei Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen. Zwei große Titel sprangen dabei heraus: Europameister 2004 in Slowenien und – unvergessen – Weltmeister 2007 in Deutschland.
Heiner Brand wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Band geehrt, erhielt die Goldene Sport-Pyramide und wurde in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.
Trotz aller Erfolge und aller Ehrungen wurde der heute 58 Jahre alte Gummersbacher in den gut 14 Jahren seiner Tätigkeit für den DHB nie müde, die Einbindung und Förderung deutscher Spieler bei Spitzenclubs einzufordern, den Egoismus und die mangelnde Unterstützung eines Teils der Bundesligavereine anzuprangern und auf die Auswirkungen und Gefahren für die Auswahlteams zu verweisen. Einschneidende Veränderungen ergaben sich aber nie.
Der ewigen Scharmützel müde, entschloss sich Heiner Brand nun, sein Traineramt in eine Tätigkeit umzuwandeln, die ihm die Möglichkeit bietet, als Manager den Leistungshandball in Deutschland voranzutreiben. Und niemand zweifelt daran, dass er auch da Bahnbrechendes fertigbringen wird.
Mit der EM-Qualifikation endet die Ära Brand in der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Foto: picture-alliance
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