Die neuen Sterne am Sporthimmel

Denn die drei jungen Athleten gehören 16 Monate nach den Olympischen Jugendspielen in Singapur in ihrer Sportart zu den Besten in Deutschland. Von den Athleten der Olympischen Jugendspiele hört man im Erwachsenenbereich doch später nichts mehr, waren sich viele Kritiker noch vor der Premiere 2010 in Singapur sicher. Doch mittlerweile sind viele kritische Stimmen verstummt. Denn bereits eineinhalb Jahre später beweisen drei junge Sportler das Gegenteil. Sie sind jung, haben bei den Olympischen Jugendspielen 2010 teilgenommen, dort sogar Medaillen gewonnen und streben nun Olympia 2012 in London an.

Der 19 Jahre alte Schwimmer Christian vom Lehn hat nach mehreren Titeln bei den Jugend- und Junioren-Europameisterschaften und nach einigen Medaillen bei den Deutschen Meisterschaften schließlich im Juli 2011 die große Überraschung geschafft: Bei den Weltmeisterschaften in Shanghai gewann er als jüngester deutscher Teilnehmer über 200 Meter Brust Bronze und ließ Schwimmer hinter sich, die bisher zu seinen Vorbildern gehörten und die er nur aus dem Fernsehen kannte. Spätestens seit diesem Erfolg gehört er selbst zur Weltspitze und ist nun auch Anwärter für die Olympischen Spiele 2012 in London. „Ich werde alles daran setzen, mir diesen Traum zu erfüllen", sagt Christian vom Lehn.

Auch der Kanute Tom Liebscher ist für die Vorbereitung auf das sportliche Highlight dieses Jahr hochmotiviert – spätestens seit seinen Erlebnissen in Singapur. „Die Veranstaltung hat jeden Sportler motiviert, einmal bei den richtigen Olympischen Spielen dabei zu sein“, sagt der 18-Jährige. „Ich denke, es ist ein richtiger Schritt gewesen, diese Olympischen Jugendspiele für junge Athleten zu schaffen, denn dadurch wird der Ehrgeiz noch kräftiger geweckt.“ Nach seiner Silbermedaille von Singapur wollte er zeigen, dass seine Nominierung und der Erfolg keine Eintagsfliege war. „Ich hatte vor, zu beweisen, dass ich wirklich zu den Besten der Welt gehöre.“ Und das tat er auch: 2011 belegte er bei den Weltmeisterschaften in Ungarn den vierten Platz.

Jana Berezko-Marggrander bestätigte mit ihrem dritten Platz bei den Olympischen Jugendspielen einerseits ihre bisherigen Erfolge in der Rhythmischen Sportgymnastik, andererseits war es eine Etappe auf dem Weg in die spätere Leistungsspitze. „Jana ist eines der hoffnungsvollsten Talente, die Deutschland in der Rhythmischen Sportgymnastik jemals hatte", sagt Wolfgang Willam, der Sportdirektor des Deutschen Turner-Bundes, über die Schülerin. Auch die nächste große Etappe hat die 16-Jährige erreicht: Sie hat sich für die vorolympischen Testevents (16. bis 18. Januar) in London qualifiziert, wo noch fünf weitere Gymnastinnen ein Ticket für Olympia lösen können.

Auch viele jungen Sportler der Olympischen Jugend-Winterspiele in Innsbruck träumen davon, einmal wie diese drei positiven Beispiele bei den ganz „Großen“ mitzumischen. Die Veranstaltung hilft ihnen auf jeden Fall dabei. „Die Jugendspiele ebnen vielen Athleten den Weg in den Spitzenbereich“, sagt Ulf Tippelt, Deutschland Chef de Mission. Sollte er Recht behalten, so werden wir schon bald neue Sterne am Sporthimmel sehen können.

(Quelle: DOSB, Junge Reporter, Tamara Steinmetz)