„Die Partnerschaft Bundeswehr und Spitzensport ist existenziell“

Die Spitzensportförderung der Bundes­wehr bleibt auf hohem Niveau erhalten, allerdings werden die Planstellen für Athletinnen und Athleten in olympischen und nichtolympischen Sportarten mittelfristig von 744 auf 664 gekürzt. Dies erklärte Bundes­ver­tei­di­gungs­minister Peter Struck (SPD) nach einem einstündigen Gespräch mit DSB-Präsident Manfred von Richthofen und DSB-Vizepräsident Ulrich Feldhoff.

 

Konstruktives Gespräch zwischen Verteidigungsminister und DSB

 

„Eigentlich wollten wir auf 653 Stellen herunterfahren“, sagte der Minister nach dem Sportgipfel in Berlin. „Der DSB hat mich überzeugt, dass die Kürzungen nicht so stark vorge­nom­men werden dürfen.“ Zudem sollen die derzeit 25 Sport­för­der­gruppen in drei Stufen auf 15 Einrichtun­gen kon­zentriert werden – dies hat nach Strucks Worten lediglich orga­nisa­to­rische Aus­wir­kungen.

 

„Der Spitzensport hat für uns eine außerordentlich große Bedeutung“, erklärte der Verteidi­gungs­minister in Berlin. „Jede zweite Medaille, die das deutsche Olympia-Team in Athen gewonnen hat, errang ein Bundeswehrangehöriger. Die Verkleinerung der Bundeswehr wirkt sich leider auch auf die Planstellen für den Spitzensport aus.“

 

"Die Einsparungen sind zwar im Einzelfall schmerzlich, müssen aber verkraftet werden."

 

DSB-Präsident Manfred von Richthofen erklärte, er sehe die „politischen Zwänge“ im Etat des Verteidigungsministerium, die auch zu einer Mittelreduzierung im Sport führen. „Die Partnerschaft Bundeswehr und Spitzensport ist und bleibt existenziell“, sagte von Richthofen. „Wir haben sehr deutliche und sehr liebenswerte Verhandlungen geführt und dabei den Fortbestand einer optimalen Sportförderung der Bundeswehr gesichert. Die Einsparungen sind zwar im Einzelfall schmerzlich, müssen aber verkraftet werden.“

 

Der DSB fand die Unterstützung von Minister Struck, dass beim Stellenabbau der olympische Zyklus berücksichtigt werden sollte: So soll die Wintersportförderung erst nach Olympia 2006 in Turin heruntergefahren werden, den nichtolympischen Sport entsprechend mit einbezogen. Die Planstellen für Sommersportler werden erst nach den Spielen 2008 in Peking gekürzt. Der DSB-Präsident: „Sportsoldaten leisten gern ihren Dienst bei der Bundeswehr und sollen dies auch in der Öffentlichkeit zeigen.“

 

DSB-Vizepräsident Ulrich Feldhoff teilte mit, dass nach den Olympischen Winterspielen 2006 bei der Stellenbesetzung der Schwerpunkt auf das internationale Niveau gelegt werden müsse. „Wir werden die Stärken des deutschen Spitzensports auf jeden Fall untermauern und beibehalten. Stellenkürzungen wird es bei Kaderathleten geben, die zweit- und drittklassig sind.“ Das gleiche gelte für die Sommersportarten. Feldhoff: „Die Stellenreduzierung wird sozialverträglich durchgesetzt. Kein Sportsoldat muss zittern, dass er entlassen wird.“