Die Saison der Herbst-Marathonläufe in Deutschland hat begonnen

Der Marathon-Herbst in Deutschland hat begonnen. Die Monate September und Oktober gehören zu den veranstaltungsintensivsten, wenn landauf landab tausende Läuferinnen und Läufer die olympische Distanz von genau 42,195 km zurücklegen.

Beim Berlin-Marathon waren im vergangenen Jahr 31.472 Läufer und Läuferinnen am Start. Copyright: picture-alliance
Beim Berlin-Marathon waren im vergangenen Jahr 31.472 Läufer und Läuferinnen am Start. Copyright: picture-alliance

Darin eingeschlossen meist auch Wettbewerbe im Inline-Skating, für Rollstuhlfahrer bzw. Handbiker und für Walker sowie kürze Distanzen (10 km und Halbmarathon) bis hin zum sogenannten Mini-Marathon (4,2 km) für Schülerinnen und Schüler und den Bambiniläufen für die ganz kleinen Jungen und Mädchen über eine Strecke von nicht mehr als 800 Meter. 

Am letzten September-Wochenende (29./30.) findet in Berlin das bundesweit größte Marathonspektakel statt: Beim 34. Berlin-Marathon gehen am Sonntagmorgen um 9 Uhr auf der Straße des 17. Juni zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor insgesamt 40.000 Läuferinnen und Läufer aus 115 Nationen an den Start. Die ersten werden nach zwei Stunden, die letzten nach etwa sechs Stunden fast an derselben Stelle das Ziel erreichen. Beim diesjährigen Berlin-Marathon, der zusammen mit den Läufen in New York und London weltweit zu den Top-Rennen gehört, hat Vorjahressieger Haile Gebrselassie (Äthiopien) erneut einen Weltrekordversuch angekündigt, um die alte Rekordmarke zu knacken, die der Kenianer Paul Tergat mit 2:04:55 Stunden im Jahre 2003 ebenfalls in Berlin aufgestellt hat. Berlin ist wiederum Station der im letzten Jahr ins Leben gerufenen World Marathon Majors (WMM) - eine Art Marathon Champions League, bei der die Sieger über zwei Jahre „Punkte“ bei fünf Rennen in Europa und den USA sammeln können und wo am Ende ein Preisgeld von einer Million Dollar winkt. Der Berlin-Marathon beginnt schon am Samstagnachmittag (29.9.), wenn rund 8.000 Skater durch die City brausen und beim Mini-Marathon rund 12.000 Schülerinnen und Schüler die Zehntel-Strecke im Team für ihre Schule zurücklegen. 

Zeitgleich zum Marathon in der Hauptstadt gibt es auch noch weitere „beschauliche“ Läufe über die gleiche Distanz in Bremen, wo im letzten Jahr 1.584 Männer und Frauen das Ziel erreichten, und beim Hochsauerland-Waldmarathon des TuS Velmede-Bestwig mit zuletzt 46 Marathonis im Ziel. Eine Woche später wird beispielsweise zum 11. Mal in Köln gelaufen und beim Dreiländereck Marathon am Bodensee mit Start am Seehafen in Lindau und mit Ziel im Casino-Stadion in Bregenz (Österreich). Am Wochenende 13. und 14. Oktober gibt es auch für Kurzentschlossene noch Startmöglichkeiten in Bremerhaven, in Braunschweig und in München, aber auch in Essen beim Marathon „Rund um den Baldeneysee“, beim 4. Bottwartal-Marathon in Oberstenfeld (Kreis Ludwigsburg), beim Brocken-Marathon Wernigerode sowie beim Schwarzwald-Marathon in Bräunlingen, der schon zum 40. Male ausgetragen wird. Zu einer Marathon-Premiere kommt es am 20. Oktober in Schlaubetal (Eisenhüttenstadt), einen Tag später sind die Läufe in Dresden und Magdeburg dran, bevor der älteste City-Marathon in Deutschland am 28. Oktober in Frankfurt mit Einlauf auf dem roten Teppich in der Frankfurter Festhalle den Abschluss dieses Marathon-Monats bildet. Bis zum letzten am 31. Dezember 2007 in Lilienthal (Niedersachsen) bleiben dann immerhin noch genau zwei Monate Vorbereitungszeit. Marathonläufe haben sich nicht nur in Deutschland längst auch als Wirtschafts- und Tourismusfaktor etabliert. Veranstalter buhlen immer mehr um Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Laufaktiven werden immer wählerischer. Attraktive Strecken und hohe Qualität in der Organisation sind dabei die wichtigsten Erfolgsgaranten für die Veranstalter, bei denen es ebenso Gewinner wie Verlierer gibt. Seit Jahresbeginn, als mehrere Todesfälle bei Marathonrennen in Deutschland zu beklagen waren, hat sich auch eine neue Diskussion um ausreichende gesundheitliche Vorsorge und bessere medizinische Betreuung ergeben: „Hier sind vielfältige Service-Leistungen der Veranstalter gefordert, wir appellieren aber auch noch mehr an die Eigenverantwortlichkeit aller Läuferinnen und Läufer, sich gerade als Anfänger oder Ältere vor einem Start durchchecken zu lassen, sich seriös vorzubereiten und so ihre Gesundheit nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen“, sagt Horst Milde, der langjährige Renndirektor des Berlin-Marathon und Sprecher von German Road Races (GRR), der nationalen Straßenlaufvereinigung, die jetzt einen Katalog mit Empfehlungen erstellt hat.


  • Beim Berlin-Marathon waren im vergangenen Jahr 31.472 Läufer und Läuferinnen am Start. Copyright: picture-alliance
    Beim Berlin-Marathon waren im vergangenen Jahr 31.472 Läufer und Läuferinnen am Start. Copyright: picture-alliance