Die Spitzensportkonzepte stimmen .... und werden weiter optimiert

Grundlage der Spitzensportförderung in Deutschland bleibt für die nächsten Jahre auch über 2004 hinaus weiterhin das Nationale Spitzensport-Konzept: "Es besteht

kein Handlungsbedarf für neue Konzepte, es kommt lediglich darauf an, die vorhandenen zu modifizieren und dadurch in der Umsetzung zu optimieren." Dieses positive Fazit zog DSB-Vizepräsident Ulrich Feldhoff unisono mit Armin Baumert, dem Leitenden Direktor des Geschäftsbereichs Leistungssport des Deutschen Sportbundes (DSB), auf der 56. Sitzung des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, der ausgewiesene Experten zu einer Anhörung über die "Augenblickliche Situation und Perspektiven des Spitzensports in Deutschland" nach Berlin eingeladen hatte.

Feldhoff bezeichnete die Akzeptanz und Effizienz der bestehenden Spitzensportförderung auch als den wesentlichen Garant für das ausgezeichnete Abschneiden der deutschen Olympiamannschaft bei den Winterspielen in Salt Lake City. Als ein unverzichtbarer Stützpfeiler im Verbundsystem von Schule und Leistungssport gelten dabei die mittlerweile 35 Eliteschulen des Sports, die für optimale Rahmenbedingungen der Athletinnen und Athleten sorgen und damit zu einer reibungslosen Verbindung von sportlicher und beruflicher Karriere beitragen: "In der Olympiamannschaft von Salt Lake City waren 38% der Teilnehmer im Jugendalter in solchen Verbundsystemen gefördert worden. Unter den Medaillengewinnern liegt der Anteil aber bei 81%", trug Feldhoff den Abgeordneten konkretes Zahlenmaterial vor. Für die Olympischen Sommerspiele in Athen 2004 prognostiziert er den Teilnehmeranteil von Absolventen der Eliteschulen sogar auf 75 bis 80%.

Die künftige Entwicklung des Spitzensports in Deutschland ist ebenso stark abhängig von sportwissenschaftlichen Forschungsleistungen - respektive der personellen und sächlichen Ausstattung der Institute und Einrichtungen, die solches angewandte Forschungs-Know-how für den Leistungssport zur Verfügung stellen können. Davon betroffen sind die Kapazitäten der rund 70 bundesdeutschen Institute für Sportwissenschaft an den Universitäten und Hochschulen ebenso wie speziell das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig sowie das Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin. In diesem Zusammenhang mahnte Feldhoff in seiner Stellungnahme vor dem Sportausschuss auch die Erhöhung der zweckgebundenen Forschungsmittel für das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) in Bonn an: "Das Bundesinstitut benötigt dringend die durch den Umzug frei gewordenen Mittel für die Finanzierung ergänzender angewandter Forschung."

Anleitung und Betreuung im Spitzensport sind nur möglich mit qualifiziert ausgebildetem Personal. Hier kommt der Trainerakademie Köln des DSB weiterhin eine zentrale Funktion zu. Dr. Hannelore Oschütz, die Direktorin der Trainerakademie, berichtete über eine jetzt geplante Studienreform, was die Struktur und die Inhalte der Ausbildung anbelangt. Dabei soll es auch vermehrt gelingen, aktive Sportlerinnen und Sportler sowie ehemals aktive für eine Diplom-Trainerausbildung mit späterem Einsatz im Spitzensport zu gewinnen. Im Verbund mit den Fachverbänden und den Landessportbünden sollen dafür zeitgemäße Anforderungs-, Ausbildungs- und Anstellungsprofile entwickelt werden.