Die Trainerakademie verabschiedet erfolgreiche Absolventen

Der inzwischen 19. Direktstudienkurs hat nach eineinhalb Jahren seine Ausbildung an der Trainerakademie Köln erfolgreich abgeschlossen.

Der beste Student Klaus Jakobs vom erhält seine Auszeichnung
Der beste Student Klaus Jakobs vom erhält seine Auszeichnung

17 Trainerinnen und Trainer konnten aus der Hand von Werner Stürmann, Abteilungsleiter Sport im Innenministerium Nordrhein-Westfalen, ihr Zeugnis zum staatlich geprüften Trainer und von DSB-Präsident Manfred von Richthofen das Trainerinnen- und Trainer-Diplom, die höchste Lizenz, die der Deutsche Sportbund zu vergeben hat, entgegen nehmen.

 

Der Vorsitzende des Trägervereins der Trainerakademie Köln, Prof. Dieter Kespohl, wies in seiner Begrüßung auf das durch die Studien- und Strukturreform verbesserte Niveau der Ausbildung hin. „Das Konzept kommt an“, sagte er und rief den Absolventen zu: „Sie werden im deutschen Hochleistungssport gebraucht“. Der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesministeriums des Innern (BMI), Dr. Christoph Bergner, überbrachte die Glückwünsche von Innenminister Wolfgang Schäuble. Er stellte heraus, dass das BMI trotz knapper Haushaltsmittel seinen Anteil an der Finanzierung der Trainerakademie auch weiterhin beisteuern werde, dass die Nachfrage nach Studienplätzen erfreulich hoch sei und dass die Notwendigkeit lebenslangen Lernens dazu führen müsse, das Angebot der Trainerakademie regelmäßig zu nutzen. Indem er die hervorragende Arbeit der Trainer würdigte, wies er auf die Hauptaufgabe eines jeden Trainers hin: „Der gute Trainer stellt den Menschen in den Mittelpunkt des Trainings.“

 

Manfred von Richthofen, der letztmalig in seiner Funktion als DSB-Präsident die Absolventinnen und Absolventen der Trainerakademie verabschiedete, stellte aktuelle Bezüge zur Situation im Fußball her. Dem DFB-Bundestrainer zollte er höchsten Respekt für seine Arbeit und für seinen Mut, „auch mal den Funktionären die Meinung zu sagen. Es ist eine wichtige Aufgabe, über den Tellerrand zu schauen“. Zugleich rückte er die Dimensionen zurecht und wies auf die Diskrepanzen im Traineralltag hin. Auf der einen Seite der „Glitzer und Glimmer des sportlichen Showgeschäfts mit millionenschweren Verträgen“, auf der anderen Seite „die solide Arbeit bei bescheidener Vergütung und kaum vorhandener Zukunftssicherung“. „Zum Glück haben wir die Trainerakademie“, fuhr der Präsident fort, die seit Jahren an einer Profilierung und Image-Verbesserung des Trainerberufs arbeite.

 

In seiner Rede schlug von Richthofen warnende Töne an, als er auf den Bestand und die Weiterführung der Arbeit der Trainerakademie zu sprechen kam: „Ein Auslaufen der bisherigen Finanzierung würde zum Exitus dieser für den deutschen Spitzensport unverzichtbaren Einrichtung führen. Es wäre ein geradezu sträfliches Verhalten, dieses Fundament zu erschüttern.“ Da die vom DSB initiierte Traineroffensive die Aus- und Fortbildung von Spitzentrainern als maßgebliche Komponente vorsehe, „brauchen wir die Trainerakademie voll funktionstüchtig und zukunftsorientiert“.

 

Werner Stürmann, zuständiger Abteilungsleiter im Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, führte aus, dass NRW ein großer Abnehmer des an der Trainerakademie ausgebildeten Trainernachwuchses sei, wofür in den letzten drei Jahren 115 neue Trainerstellen geschaffen wurden. Das Land werde weiterhin seinen Finanzierungsanteil zuverlässig bereit stellen und damit zur Sicherung und Entwicklung des Ausbildungsstandards der Trainerakademie am Standort Köln beitragen.

 

Als bester Absolvent des Kurses wurde Klaus Jakobs vom Deutschen Leichtathletik-Verband mit Ehrengaben des BMI und des Landes NRW ausgezeichnet. Mit den 17 neu Diplomierten (darunter Hockey-Olympiasiegerin Tina Bachmann, die Weltmeister im Gewichtheben Oliver Caruso und im Teakwondo Aziz Acharki) haben seit Beginn der Trainerakademie insgesamt 763 Studentinnen und Studenten das Trainerdiplom erworben. Als Sprecher des Studienganges betonte Klaus Jakobs die in Deutschland einmalige Qualität des Studiums. Er begründete dies mit dem Kreis der Lehrbeauftragten - national und international führende Sportwissenschaftler und Leistungssportexperten aus allen Zentren gehören dazu - und der Zusammensetzung des Studienganges. Alle Studierenden brächten bereits umfangreiche Trainererfahrungen aus ihren Sportarten mit, so dass der Blick über den Tellerrand der eigenen Sportart praktizierte Realität in der Ausbildung gewesen sei. Für die Studierenden sei es zum Beispiel beeindruckend gewesen, im Rahmen eines einwöchigen Aufenthaltes am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig Vorträge von 18 hochkarätigen Trainingswissenschaftlern zu hören und mit ihnen zu diskutieren. Die damit verbundenen Studienformen seien einmalig in Deutschland und brächten im Übrigen auch für die Lehrkräfte Gewinn.   

 

Der Direktor der Trainerakademie Köln des DSB, Dr. Lutz Nordmann, forderte die neuen Diplom-Trainerinnen und Diplom-Trainer auf, ihr im Rahmen des Studiums erworbenes Wissen und Können aktiv gestaltend in ihr Trainerhandeln einzubringen. Dabei erfordere die notwendige permanente Erneuerung der Leistungspraxis den Transfer neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und den Austausch fortgeschrittener Erfahrungen der Leistungssportpraxis. Insofern stelle der Abschluss des Studiums für die Absolventen lediglich den Abschluss eines gleichwohl wichtigen persönlichen Entwicklungsabschnitts dar. Fort- und Weiterbildungen müssten sich anschließen. Aus-, Fort- und Weiterbildung hoch qualifizierter, engagierter und motivierter Trainerinnen und Trainer - so Nordmann weiter - seien Handlungsfelder mit strategischer Dimension für das deutsche Leistungssportsystem, will man international konkurrenzfähig bleiben oder werden.


  • Der beste Student Klaus Jakobs vom erhält seine Auszeichnung
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