Die brennenden Themen der Sportentwicklung liegen auf der Hand: der Fachkräftemangel belastet das Ehrenamt und die Hauptberuflichen, die Klimakrise sorgt für Veränderungen des Sporttreibens, massiver Sanierungsstau und Ausbaustau der Sportstätten führen zu hohen Kosten und Wartelisten, der Outdoorsport boomt, nicht nur dies bedarf einer guten Zusammenarbeit von Sportvereinen und Kommunen und wir fragen uns, inwieweit wir eine Sportnation sind. Das Dialogforum griff diese Themen und Herausforderungen auf und befasste sich mit der Entwicklung von Antworten auf drängende Fragen. Die Lösungsorientierung stand hierbei im Fokus, um den Vereinssport zu stärken, zu fördern und zu gestalten. Inspirierende Keynotes, Panels, Workshops und Masterclasses sorgten für starke Keylearnings. Nachstehend meine Top-3:
1. Sport schafft Gemeinschaft, er macht Mannschaften, Zum-Turnier-Fahrgemeinschaften, Fans, Trainingsgruppen, kleine Vereine, Großsportvereine, Vereinsgaststätten, Sommerferienprogramme, Sportverbände, Clubs – und ohne den Sport gäbe es auch die DOSB-Gemeinschaft nicht. Sport bildet uns als Gemeinschaften, indem wir lernen, uns als Gemeinschaft zu begreifen. Eine Gemeinschaft, in der wir als Menschen unterschiedlicher Herkunft, Bildung, Religion, unterschiedlicher körperlicher Voraussetzungen und Einkommen zusammenkommen. Unsere Gesellschaft profitiert massiv davon, aber auch das ehrenamtliche Engagement profitiert von genau dieser Diversität, denn eine Vielfaltsgesellschaft stärkt und bereichert das Ehrenamt und sorgt für mehr ehrenamtlich Engagierte. Das nutzen wir noch zu wenig. Hier gilt es anzusetzen.
2. Unsere Sportnation wird von vielen, ganz diversen Menschen gebildet, die eins verbindet: das positive Lebensgefühl, das der Sport in uns schafft. Die Sportnation Deutschland entscheidet sich nicht nur am Medaillenspiegel der nächsten Olympischen Spiele. Sie entscheidet sich an uns allen, die wir Sport machen. Die Sportnation Deutschland entscheidet sich an meiner Arbeit, an der Arbeit von Ihnen – und an uns allen hier in Deutschland, die wir Sport machen. Die Sportnation entscheidet sich daran, dass wir alle auch in Zukunft in diesen Wert investieren, den nur der Sport liefert: Eine gute Gemeinschaft für alle.
3. Die Community der Sportentwickler*innen und Unterstützer*innen der Themen der Sportentwicklung ist lebendig, kreativ und stark. Wir setzen auf kontroverse Diskussionen und einen regen Austausch – mit einem nächsten Dialogforum der Sportentwicklung 2025 und innovativen Austauschformaten in der Zwischenzeit. Für den Vereinssport. Für verschiedene Perspektiven. Für eine geballte Expertise.
Bereits jetzt ist klar: Die Zukunft des Sports machen wir gemeinsam!
Wir sind dankbar, dass ein großartiges erstes Dialogforum der Sportentwicklung hinter uns liegt und blicken zurück auf zwei Tage voller Impulse, spannender Keynotes, des Austauschs und Netzwerkens. Es hat sich gezeigt, wie bedeutungsvoll die persönlichen Gespräche und das Zusammenkommen der Expert*innen sind, um gemeinsam Zukunft zu gestalten. Wir sind die größte Bürger*innenbewegung Deutschlands. In keinem Bereich der Gesellschaft sind es so viele Menschen. Kein Bereich leistet in der Gesellschaft so viel für die Gesellschaft wie der organisierte Sport. Dies sollten wir uns – und der Politik – immer wieder vor Augen führen. Wer den Sport fördert, betreibt keine Lobbypolitik. Sondern steht ein für eine lebendige zukunftsfeste Demokratie. Mit unserem Commitment vor Ort in den Vereinen schaffen wir jeden Tag das, was uns auszeichnet: Spaß an Bewegung und Sport. Lebensfreude. Teilhabe. Leistung. Gestaltung. Gelebte Demokratie. Und das ist der Kern einer, der Kern unserer Sportnation.
Eine Dokumentation des Dialogforums folgt zeitnah in Form eines Magazins, um die wichtigsten Botschaften und Learnings der Veranstaltung festzuhalten und damit weiterzuarbeiten. Hinzukommend freuen wir uns auf den bald erscheinenden Kurzfilm zur Veranstaltung.
(Autorin: Michaela Röhrbein, Vorständin Sportentwicklung)