Es sind die Zahlen „1, 7 und 91“, die das Olympiaseminar der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) vom 19. bis 25. September in der Internationalen Olympischen Akademie (IOA) in Olympia anschaulich zusammenfassen. Ein neues Format erwartete an sieben Tagen die einundneunzig Teilnehmenden – und führte von Athen über Epidauros und Olympia bis nach Delphi. Zum ersten Mal richtete sich die Veranstaltung zugleich an Studierende von sportwissenschaftlichen Instituten sowie an Lehrkräfte unterschiedlicher Schulformen.
DOA-Schatzmeister Prof. Dr. Holger Preuß, Mitglied des Organisationsteams, zeigte sich mit dem neuen Format sehr zufrieden: „Durch die gemeinsame Teilnahme von Studierenden, Dozierenden sowie Lehrkräften verschiedener Schulformen konnten alle in einen viel engeren Austausch treten und sich ein Stück weit aus ihren Denkmustern lösen.”
Antike Stätten als historische Inspiration
Den Auftakt bildete ein Besuch des Panathenäischen Stadions in der griechischen Hauptstadt Athen, in dem 1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit stattfanden. Hier begrüßte das Team der DOA die Lehrkräfte und die Studierenden von acht Universitäten aus Augsburg, Göttingen, Leipzig, Mainz, Marburg und Regensburg, der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS). Die Führungen übernahmen Prof. Dr. Manfred Lämmer, Stellvertretender Vorsitzender der DOA, sowie Dr. Ansgar Molzberger vom Institut für Sportgeschichte der DSHS. Beide führten im Verlauf der Woche auch durch die antiken Stätten von Epidauros, Olympia und Delphi.
Prof. Dr. Manfred Lämmer betonte die inspirierende Wirkung der historischen Unmittelbarkeit vor Ort: „Die Besuche der antiken Kult- und Wettkampfstätten gehörten sicherlich zu den absoluten Highlights unseres Seminars. Sie vermittelten einen einzigartigen Einblick in die griechische Festkultur und machten deutlich, dass sich der Sinngehalt der Olympischen Idee stets den gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen entsprechend wandelt.“
Erlebnisreiche Tage in Olympia
Zentrum der Bildungsreise war die kürzlich neugestaltete Internationale Olympische Akademie in Olympia. An vier Tagen wurde der Gruppe ein abwechslungsreiches Programm geboten. Jeder Tag stand unter einem spezifischen Thema: „Die Olympische Bewegung zwischen Friedensidee und politischer Realität“, „Menschenrechte und Olympische Spiele“, „Governance und Ökonomie“ sowie „Olympia und ökologische Nachhaltigkeit“. Gastvorträge von Prof. Angela Schneider (Western University, Kanada), Helen Gampper (LOC European Championships 2022) und Georgina Grenon (LOC Paris 2024) fanden großes Interesse.
Im Vorfeld des Seminars hatten sich die Studierenden mit ihren Dozierenden auf spezifische Themen vorbereitet, die in verschiedenen Formaten im großen Vorlesungssaal präsentiert und diskutiert wurden. So standen zum einen Pro-/Contra-Debatten an, zum anderen wurden die Themen in Erklärvideos und Kurzkommentaren aufgegriffen. Es wurde zum Beispiel darüber diskutiert, inwiefern in Paris 2024 klimaneutrale Spiele ausgerichtet werden können oder wie das IOC in seinem Verantwortungsbereich den Schutz von Menschenrechten sicherstellen kann.
Parallel zum Programm der Hochschulen wurden sechs Workshops für die Lehrkräfte angeboten, an denen auch Studierende teilnehmen konnten. Sie befassten sich unter anderem mit den Unterrichtsmaterialien „Olympia ruft: Mach mit!“ der DOA, mit Fair Play im Sport und Zukunftsszenarien der Olympischen Bewegung. Ziel war es, ein Verständnis von Olympischer Erziehung und Olympischer Bildung zu erlangen, um dieses auf den Unterricht übertragen zu können.
Vielfältige Eindrücke in der Social Media Challenge
Ein weiteres Format fand unter Studierenden und Lehrkräften regen Anklang. Jeden Tag begleiteten Teilnehmende das Programm digital, um Impressionen aus der IOA zu teilen und die Inhalte einem breiten Publikum zu vermitteln. Für die Challenge hatte die DOA einen eigenen Kanal auf Instagram eingerichtet, der zahlreiche Reels, Stories und Beiträge bündelte. Bunt wurde es auch beim abschließenden „Social Evening“. Dabei war Kreativität gefragt, um mit eigens entworfenen Präsentationen die Seminarwoche abzurunden. So sorgten Zumba-Tänze, digitale Quiz oder musikalische Einlagen für jede Menge Unterhaltung.
Am Ende der Veranstaltung waren sich die Teilnehmenden einig: Das neue Format vermittelte interessante Erfahrungen. Mit einem Blick in die Zukunft hielt DOA-Direktor Dr. Gerald Fritz fest: „Das Olympiaseminar 2022 war ein überaus erfolgreiches Pilotprojekt für uns. Natürlich gibt es Dinge, die wir verbessern wollen. Generell bin ich aber sehr zufrieden mit dem Ablauf der Veranstaltung und möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei allen Mitwirkenden, insbesondere auch bei unserem Organisationsteam bedanken.”
Weitere Informationen zu den bisherigen sportwissenschaftlichen Olympiaseminaren finden sich hier, Berichte zu den Lehrerfortbildungen hier.
(Quelle: DOA)