DOA-Veranstaltung mit Multiplikatoren der Olympischen Idee

Wer aus vermeintlich gegebenem Anlass oder auch ohne die fortdauernde Integrität und Glaubwürdigkeit der olympischen Sache in Frage gestellt sieht, wird sich wohl gern in seiner verbliebenen Zuversicht bestärken lassen.

Im Sinne dieser Vermutung dürfte eine Veranstaltung der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) in Garmisch-Partenkirchen fast wie Balsam auf die verletzte olympische Seele oder mehr noch wie ein Motivationsschub für ein trotz mancher Bedenken und Zweifel anhaltendes Engagement im Zeichen der Ringe gewirkt haben. 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, als Absolventinnen und Absolventen der Internationalen Olympischen Akademie (IOA) sowie diverser Lehrerfortbildungsmaßnahmen des ehemaligen NOK für Deutschland ohnehin als Protagonisten der Olympischen Idee ausgewiesen, sahen sich jedenfalls, ebenso wie die prominenten und kompetenten Gäste, durch den intensiven Austausch mit mehr als achtzig Gleichgesinnten und Experten, in ihren je eigenen Ansichten und Absichten bestärkt. Der Erkenntnisgewinn für die Verantwortlichen der DOA resultierte hingegen aus der Bestätigung der durch entsprechende Rückmeldungen ohnehin immer wieder gestützten Annahme, dass ihre vielfältigen Aktivitäten und Maßnahmen im Sinne einer Olympischen Erziehung nicht im Elfenbeinturm akademischer Erwägungen und Appelle versauern, sondern wirksamen Widerhall im richtigen Leben, namentlich in der pädagogischen Praxis erfahren. 

In diesem Sinne besonders erhellend und erfreulich waren die verschiedenen Berichte von Lehrerinnen und Lehrern über olympiabezogene Projekte an ihren jeweiligen Einrichtungen, etwa über ein von Dr. Andreas Ramin mitverantwortetes Projekt zur besseren Vereinbarkeit von Spitzensport und Schulausbildung am Karlsruher Otto-Hahn-Gymnasium oder über die „Olympischen Spiele“, die von einer deutschen Schule in Südafrika unter der Leitung des IOA-Absolventen Dr. Winfried Spanaus (Neuss) durchgeführt wurden. 

Neben den eindrucksvollen Arbeitsnachweisen der olympisch inspirierten Pädagoginnen und Pädagogen bestimmten - an einem Ort mit olympischer Vergangenheit und Zukunft naheliegend - auch vielschichtige Informationen und Reflexionen zu den Olympischen Spielen sowie ein Vortrag über die Dopingproblematik und mögliche Präventionsmaßnahmen (Prof. Dr. Gerhard Treutlein) den Mehrwert der Veranstaltung. So referierte DOA-Direktor Dr. Andreas Höfer über „olympische Perspektiven nach den Spielen von Peking“, während Michael Vogt im Namen des Frankfurter Planungsbüros Albert Speer und Partner die Machbarkeit Olympischer Winterspiele im Jahr 2018 in München und Garmisch-Partenkirchen plus Königssee mit Zahlen und Fakten belegte. Den Abschluss bildete ein bemerkenswert offenes und differenziertes Podiumsgespräch mit zwei eloquenten Vertreterinnen des Weltniveaus im Wintersport: Miriam Vogt, 1993 Weltmeisterin in der Alpinen Kombination und seit 2005 Präsidentin des Bayerischen Skiverbandes, sowie die Grande Dame des Bob- und Rodelsports, Susi Erdmann, die nicht weniger als fünfmal an Olympischen Spielen teilnahm und dabei dreimal auf dem Treppchen stand.