"Doppelstrukturen, die viel Geld kosten, müssen weg"

Die Schaffung einer gemeinsamen Dachorganisation des deutschen Sports findet bei Mitgliedern des Sportausschusses des Deutschen Bundestages Unterstützung. Winfried Hermann, sportpolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, erklärte, DSB-Präsident Manfred von Richthofen habe im Deutschlandfunk-Interview „gute Überlegungen" geäußert.

 

Lobt die Vor­­schlä­­ge des DSB-Prä­­si­den­­ten: Win­­fried Her­mann (MdB, Foto: Dt. Bun­­des­tag)
Lobt die Vor­­schlä­­ge des DSB-Prä­­si­den­­ten: Win­­fried Her­mann (MdB, Foto: Dt. Bun­­des­tag)

„Wir brauchen ein integratives Organisationskonzept ohne Doppelstrukturen", sagte Hermann in Berlin. „Das setzt Mittel frei, die wir dringend für die Förderung des Spitzensports benötigen." Das große Organisationsprojekt müsste kurzfristig, möglichst innerhalb von einem guten Jahr, von den Gremien des Sports geschnürt werden. Der Grünen-Politiker: „Wenn vom Sport nichts gekommen wäre, hätten wir es von der Politik gefordert."

 

Politiker von SPD und Grünen unterstützten den DSB-Präsidenten
 
Für Hermann gilt grundsätzlich: „Doppelstrukturen, die viel Geld kosten, müssen weg." Der Grünen-Politiker forderte eine „kritische Bilanz" des Abschneidens der deutschen Olympiamannschaft in Athen und mahnte „längst überfällige Konsequenzen" an. „Es ist sinnvoller, die Forschungsinstitute zu stärken, als öffentliche Mittel in die Fläche zu gießen. Wer zukünftig vorne mitschwimmen, mitlaufen, mitboxen oder mitturnen will, braucht die beste wissenschaftliche Unterstützung." Vieles im IAT in Leipzig sei an Geräten und Forschungsergebnissen überholt. Das ergebe eine trainingsmethodische Analyse in einem Großteil der Sportarten, sagte Hermann.
 
Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Danckert, stellvertretender Sportausschuss-Vorsitzender, unterstützt die vom DSB-Präsidenten gemeinsam mit dem ehemaligen IOC-Vizepräsidenten Thomas Bach angestoßene Diskussion, die zersplitterte Sportverbandsstruktur in der Spitze zu erneuern und effektiver zu gestalten. „Die Spitzen von DSB und NOK wissen, dass es einen soliden Zusammenschluss geben muss", erklärte Danckert, der sich auch ehrenamtlich als Reitsport-Funktionär engagiert. „Dies muss unter fachlichen Gesichtspunkten diskutiert werden. Persönliche Fragen sollten zurückgestellt werden. Wir brauchen neue Strukturen, und bei der Findung muss auch das NOK mitmachen."


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    Lobt die Vor­­schlä­­ge des DSB-Prä­­si­den­­ten: Win­­fried Her­mann (MdB, Foto: Dt. Bun­­des­tag)