DOSB begrüßt Nationalen Aktionsplan zur Prävention von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Horst Seehofer, haben in Berlin den Nationalen Aktionsplan für einen gesünderen Lebensstil vorgestellt.

Ulla Schmidt und Horst Seehofer kamen zu Fuß zur Vorstellung des Aktionsplans. Copyright: picture-alliance
Ulla Schmidt und Horst Seehofer kamen zu Fuß zur Vorstellung des Aktionsplans. Copyright: picture-alliance

Mit ihm sollen bis 2020 im Kampf gegen Bewegungsmangel und Übergewicht sichtbare Ergebnisse erreicht werden. Der Deutsche Olympische Sportbund begrüßt diesen Schritt außerordentlich, da durch den Aktionsplan die gesundheitliche Prävention endlich den Stellenwert erhält, der ihr schon lange gebührt. Allerdings kann der Aktionsplan aus Sicht des DOSB das geplante Präventionsgesetz nicht ersetzen. 

Vor allem deshalb ist die Verabschiedung durch die Bundesregierung hervorzuheben, weil der erste angedachte Schritt für die Vorsorge, die Initiierung eines Präventionsgesetzes, auf Grund der Komplexität der Interessenslage derzeit nicht vollendet werden kann. Die in dem nationalen Aktionsplan gesteckten Ziele decken sich mit den Eckpunkten, die die EU sich Anfang des vorigen Jahres gesteckt hat. 

Mit dem Aktionsplan sollen Bewegung und Sport in den Lebenswelten der Menschen wie Schulen, Beruf, Verein und Freizeit viel stärker als bisher gefördert werden, nicht nur ideell, sondern auch finanziell. Zwar sind die bereit gestellten Mittel nicht exorbitant, aber als Anschubfinanzierung  und als klares Zeichen nach außen auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Dieses Zeichen wurde beim Präventionsgesetz vermisst, wie auf der jüngsten Anhörung in Berlin deutlich wurde. Zu der Anhörung hatten die Oppositionsparteien geladen, um dem Gesetz vielleicht doch noch eine Chance zu geben. 

Vor allem Menschen aus sozial schwächeren Schichten und mit Migrationshintergrund, die bisher kaum von Bewegungskampagnen erreicht werden, sollen in den Focus der Ansprache kommen. Gerade auf diesem Sektor unternimmt der organsierte Sport - die über 91.000 Sportvereine mit dem DOSB an der Spitze – große Anstrengungen und findet die entsprechende Aufnahme im Aktionsplan. 

Auch das Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT, mit dem qualitätsgesicherte Sportangebote der Sportvereine an die Menschen herangetragen werden, findet in dem Aktionsplan seinen Widerhall. Das ist besonders wichtig, denn warum soll etwas neu erfunden werden, wenn es schon längst vorhanden ist? Der DOSB hat bereits vor Jahren eine noch größere Flächendeckung für Deutschland über das Qualitätssiegel angeboten. Die dafür notwendigen Mittel halten sich im Rahmen, wenn man den finanziellen Erfolg bedenkt, der über Prävention zu erreichen ist. Damit ist das Siegel schon einen Schritt weiter als vieles Vergleichbares, denn ein Qualitätsmanagement ist eingeführt, und die Evaluierung in Teilen schon angeregt. 

Für die Jahre 2008 und 2009 haben die beiden Ministerien einen zeitlichen Fahrplan aufgestellt. Modellhaft sollen bis 2010 lokale oder regionale Kompetenzzentren für Bewegungsförderung aufgebaut werden, um die bestehenden Angebote, unterschiedliche Anbieter und gute Projekte besser zu vernetzen. Bis 2015 soll dieser Ansatz flächendeckend ausgedehnt werden. Hier wird es von eminenter Bedeutung sein, den begonnenen Weg weiter zu gehen und die flächen-deckende und sozialverträgliche Angebotsstruktur des organisierten Sports zu nutzen. Bei ihm ist die entsprechende Kompetenz vorhanden. Für Fitness-Angebote soll eine Qualitätsüberprüfung erfolgen, auch hier ist eine Einbindung des DOSB und seiner Sportverbände über das neue Qualitätssiegel SPORT PRO FITNESS mit Partnern aus der Wissenschaft zur Evaluierung mehr als sinnvoll. 

Eins ist klar: Die Bundesregierung hat die richtige Richtung eingeschlagen, da auch die beiden bisher zuständigen Ministerien unter dem Motto des Aktionsplan „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ vereint werden. Alleine kann das gesteckte Ziel, einen gesünderen Lebensstil für Alle zu erreichen, nicht verwirklicht werden. Es geht nur, wenn alle gesellschaftlichen Kräfte zusammen wirken. Hier hat der organsierte Sport probate Mittel entwickelt, die es nun zu nutzen gilt. Der Sport wird alles in seinen Kräften Stehende tun, um die Bundesregierung mit Vorschlägen und Ideen zu unterstützen.


  • Ulla Schmidt und Horst Seehofer kamen zu Fuß zur Vorstellung des Aktionsplans. Copyright: picture-alliance
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