DOSB beim Globalen Flüchtlingsforum in Genf

Auf dem Genfer Global Refugee Forum vergangene Woche fanden auf Einladung des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden zusammen, um Einblicke in die Arbeit für Geflüchtete und mit Geflüchteten im Sport zu geben.

„Grenzen überwinden. Das Potenzial des Sports für Integration und Schutz nutzen“ lautete das Motto des Genfer Global Refugee Forums. Foto: UNHCR/Antoine Tardy
„Grenzen überwinden. Das Potenzial des Sports für Integration und Schutz nutzen“ lautete das Motto des Genfer Global Refugee Forums. Foto: UNHCR/Antoine Tardy

„Grenzen überwinden. Das Potenzial des Sports für Integration und Schutz nutzen“ – unter diesem Titel gaben Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden Einblicke in die Arbeit für Geflüchtete und mit Geflüchteten im Sport. Für den DOSB berichtete Ressortleiterin Katrin Grafarend über die erfolgreiche Arbeit von über drei Jahrzehnten Bundesprogramm Integration durch Sport sowie den zahlreichen internationalen Kooperation des DOSB im Fluchtkontext mit Partnern in Griechenland, der Türkei und Jordanien.

Die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra würdigte in ihrem Beitrag die Möglichkeiten des Sports für ein friedliches Miteinander und unterstrich die Unterstützung der französischen Regierung für diese Form der Integrationsarbeit. Die Vize-Ministerin für Multilaterale Angelegenheiten, Elizabeth Taylor, zeigte sich ähnlich überzeugt von der gesellschaftlichen Kraft des Sports in multikulturellen Kontexten. Besonders inspirierend waren die Statements der ehemaligen afghanischen Frauenfußballnationalspielerin Khalida Popal und jenes von Masomah Ali Zada, eine junge Radsportlerin aus Afghanistan, die bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris die Flüchtlingsmannschaft als Chef de Mission anführen wird. Beide Frauen sind Vorbilder für eine ganze Generation junger Mädchen und Frauen, die dafür kämpfen, auch unter schwierigen Bedingungen ihrer Leidenschaft für den Sport nachzugehen.

Angeführt wurde die Koalition „Sport für Flüchtlinge“ von IOC-Präsident Thomas Bach, der für den Sport das gemeinsame Versprechen bekannt gegeben hat, in den nächsten Jahren 45 Millionen US-Dollar zur Unterstützung von 500.000 Flüchtlingen und Vertriebenen bereitzustellen.

  • Flüchtlingssportler und das Olympische Flüchtlingsteam des IOC auf dem Weg zu den Spielen Paris 2024 zu unterstützen. Das Team wird erstmals von einer Flüchtlingsathletin als Chefin de Mission angeführt. Masomah Ali Zada war in Genf mit anwesend,
  • durch die weltweite Sichtbarkeit der Spiele die Berichterstattung der Medien rund um Flüchtlinge und Vertriebene positiv aufzuladen und damit Milliarden von Menschen zu erreichen,
  • die mentale Gesundheit und das psychologische Wohlbefinden von jungen Flüchtlingen und Vertriebenen zu fördern und
  • eine breite Unterstützung für Flüchtlinge durch den Aufbau von Koalitionen zwischen verschiedenen Stakeholdern zu erreichen.

Das gemeinsame Versprechen machte Thomas Bach, der auch der IOC-Flüchtlingsstiftung (Olympic Refuge Foundation/ORF) vorsitzt, vor Staats- und Regierungschefs, Botschaftern, Flüchtlingen und Vertretern des humanitären Sektors im Namen von mehr als 100 Organisationen. Darunter sind neben dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) über 40 Nationale Olympische Komitees (NOKs) und Internationale Sportfachverbände sowie Regierungen, Flüchtlingsorganisationen, Organisationen der Vereinten Nationen und der Zivilgesellschaft, Vertreter des Privatsektors sowie andere.

Der IOC-Präsident sagte: „Sport ist so viel mehr als nur körperliche Betätigung. Sport ist Stärkung. Sport ist Gesundheit. Sport ist Integration. Sport ist Respekt. Sport ist Solidarität. Sport ist Zugehörigkeit. Sport ist Frieden.“

„Das ist es, was unsere Koalition zusammenbringt: der Glaube an die Kraft des Sports als eine Kraft für das Gute in der Welt. Angesichts der viel zu vielen Kriege und Konflikte, die Millionen von Menschen in einem noch nie dagewesenen Ausmaß vertreiben, war diese Kraft des Sports noch nie so wichtig wie heute. Sport ist ein kostengünstiges und wirkungsvolles Mittel, insbesondere für vertriebene junge Menschen, um Zugehörigkeit zu finden, sie zu stärken, ihr Leben wieder aufzubauen und ihre Zukunft selbst zu gestalten.“

An die anwesenden Entscheider gewandt fügte er hinzu: „Die Botschaft unseres Versprechens ist klar: Der Sport unterstützt Flüchtlinge und Vertriebene auf der ganzen Welt. Dies ist vor allem eine Teamleistung. Jeder kann und muss seinen Teil dazu beitragen. Es war noch nie so wichtig wie heute, den Sport in die Rahmenpläne für die Flüchtlingshilfe, in die Budgets für die nationalen Aktionspläne und in Ihre langfristigen Entwicklungsstrategien einzubeziehen. Aus diesem Grund reiche ich Ihnen heute die Hand im Namen der Koalition ‚Sport für Flüchtlinge‘. Lassen Sie uns gemeinsam für und mit den Flüchtlingen arbeiten.“


  • „Grenzen überwinden. Das Potenzial des Sports für Integration und Schutz nutzen“ lautete das Motto des Genfer Global Refugee Forums. Foto: UNHCR/Antoine Tardy
    „Grenzen überwinden. Das Potenzial des Sports für Integration und Schutz nutzen“ lautete das Motto des Genfer Global Refugee Forums. Foto: UNHCR/Antoine Tardy