DOSB bereitet Junior-Experten auf internationale Einsätze vor

Der Leichtathletik-Entwicklungsexperte Björn Wangemann (Montevideo) und sein Junior-Kollege Oliver Scheer (Köln) kehrten nach erfolgreichem Kurzzeit-Projekt aus Ecuador zurück.

Junior-Experte Oliver Scheer erklärt Kindern den Stabweitsprung mit selbstgebasteltem Gerät. Foto: Björn Wangemann
Junior-Experte Oliver Scheer erklärt Kindern den Stabweitsprung mit selbstgebasteltem Gerät. Foto: Björn Wangemann

Drei Wochen bereisten die beiden Experten das kleinste der südamerikanischen Andenrepubliken, um Sportlehrer und -studenten in die Organisationstechniken des Kinderleichtathletik-Events Mini-Atletismo (MA) einzuführen. Insgesamt wurden drei jeweils einwöchige Teilmaßnahmen in verschiedenen Regionen des Landes durchgeführt, bei  denen nahezu 300 Multiplikatoren zu offiziellen und vom Ekuadorianischen Leichtathletik-Verband anerkannten „MA Eventorganisatoren“ ausgebildet wurden. Diese sollen nun in Abstimmung mit dem Verband und zuständigen Erziehungsministerium  in ihren Kommunen Kinder für die Leichtathletik begeistern. Bei der Maßnahme handelte es sich um ein Follow-up-Projekt, nachdem Wangemann bereits 2004 im Rahmen eines Kurzzeit-Projektes mit der gleichen Zielsetzung in Ecuador tätig war.

Aber das  DOSB Ressort Internationales verfolgte mit der Maßnahme auch eine weitere Absicht. So wurde Wangemann von dem Sportstudenten an  der Deutschen Sporthochschule Köln, Oliver Scheer, begleitet, der zum ersten Mal zu einen Auslandseinsatz entsandt wurde, um Erfahrungen zu sammeln und somit  in Zukunft auch zur Verjüngung des DOSB Expertenpools beizutragen.

„Wir sehen uns beim Experteneinsatz einer kritischen Überalterung gegenüber. Diese Situation ist vom DOSB erkannt worden und wir werden uns in Zukunft als ältere Experten daran gewöhnen müssen, dass unsere Arbeit zunehmend von jüngeren Junior-Experten  durchgeführt wird. Ich habe bei meinem Einsatz mit Oliver Scheer feststellen können, wie oftmals noch mangelnde Erfahrung durch Ideenreichtum und neue Wege beim Lösen auftretender Probleme und Situationen kompensiert werden kann. So konnte auch ich von meinem jüngeren Kollegen durchaus noch etwas dazulernen“, so Wangemanns Fazit.

Hierzu meint sein jüngerer Kollege: “Als Junior-Experte wurde ich im Verlauf der Maßnahme durch meinen älteren Kollegen mit den typischen Tätigkeiten eines Auslandsexperten vertraut gemacht. Dazu gehörte unter anderem die Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft in Quito, den lokalen Partnern und der Presse. Außerdem konnte ich meine spanischen Sprachkenntnisse und hier insbesondere die Fachterminologie der Leichtathletik und des Sports allgemein verbessern. Hinzu kommt, dass ich unter der Anleitung meines Tutors auch wichtige Lehrerfahrungen sammeln konnte."

Der DOSB beabsichtigt, diesen Weg der Einführung neuer Experten in die Auslandsarbeit fortzusetzen. „Ich würde mich freuen, wenn wir in Zukunft  auf diesem Wege neue Auslandsmitarbeiter gewinnen könnten und möchte interessierte junge Sportlehrer und Trainer ermutigen, sich an uns zu wenden“, sagt die Leiterin des DOSB Ressort Internationales, Katrin Merkel.


  • Junior-Experte Oliver Scheer erklärt Kindern den Stabweitsprung mit selbstgebasteltem Gerät. Foto: Björn Wangemann
    Junior-Experte Oliver Scheer erklärt Kindern den Stabweitsprung mit selbstgebasteltem Gerät. Foto: Björn Wangemann