DOSB-Präsident Bach für Kronzeugenregelung im Anti-Doping-Kampf

DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach plädiert nach der heutigen Pressekonferenz des Teams T-Mobile und den Enthüllungen von Zabel und Aldag für eine großzügig anzuwendende Kronzeugenregelung.

 

DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach, Copyright: picture-alliance/dpa
DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach, Copyright: picture-alliance/dpa

„Das offene Bekenntnis von Rolf Aldag und Erik Zabel und die öffentlich geäußerte Bereitschaft, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, ist sehr zu begrüssen. Denn der Sport braucht jetzt zweierlei: noch mehr Athleten, die zu dem stehen, was sie getan haben und eine saubere Prüfung jedes einzelnen Falles: wer hat was gemacht, wer kann wie zur Aufklärung beitragen? Hier fordern wir den Internationalen Radsportverband auf, sehr schnell gemeinsam mit allen Beteiligten und Betroffenen zu prüfen, wie großflächig und großzügig von der im Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) vorgesehenen Kronzeugenregelung Gebrauch gemacht werden kann. Dies ist angemessener und Erfolg versprechender als die Forderung nach einer Generalamnestie. Eine Amnestie setzt ja eine Bestrafung voraus, ohne Prüfung jedes Falles und mögliche Bestrafungen wäre sie keine Amnestie, sondern lediglich ein Freibrief. Auch der Aufklärungsversuch des Teams T-Mobile ist zu begrüßen – er sollte aber nicht im Alleingang stattfinden und muss auf eine breitere Grundlage gestellt werden. Der Schwung, den der Anti-Doping-Kampf jetzt durch die Enthüllungen bekommt, sollte auch dazu führen, dass die geplanten Gesetzesverschärfungen noch vor der Sommerpause in Kraft treten, damit Sport und Staat gemeinsam ihre Erfolgschancen in der Bekämpfung des Dopings weiter verbessern. Dann können die überlegenen Ermittlungsmethoden des Staates neben die überlegenen Sanktionsmöglichkeiten des Sports treten.“


  • DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach, Copyright: picture-alliance/dpa
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