DOSB und BMZ richten Zusammenarbeit neu aus

Der DOSB und das Entwicklungsministerium (BMZ) richten ihr gemeinsames Engagement künftig gezielt auf die Stärkung von Frauen und Mädchen aus.

Mädchen in Namibia lernen durch deutsche Sportförderung das Basketballspielen. Foto: picture-alliance
Mädchen in Namibia lernen durch deutsche Sportförderung das Basketballspielen. Foto: picture-alliance

Das vereinbarten Entwicklungsministerin Svenja Schulze und DOSB-Präsident Thomas Weikert heute in einer entsprechenden Partnerschaftserklärung in Berlin. Ziel ist, Frauen und Mädchen rund um die Welt als Verantwortungsträgerinnen in Sport und Gesellschaft zu fördern. Weitere Schwerpunkte der Zusammenarbeit sind das gemeinsame Engagement für Nachhaltigkeit bei Sportgroßveranstaltung sowie die Weiterbildung von Trainer*innen weltweit.

Bundesentwicklungsministerin Schulze: „Sport bewegt und bringt Menschen überall auf der Welt zusammen, unabhängig von Herkunft, sozialem Status, Geschlecht oder Weltanschauung. Gemeinsam mit dem DOSB werden wir den Sport noch stärker dafür nutzen, weltweit Frauen und Mädchen zu fördern. Starke Gesellschaften brauchen starke Frauen in Verantwortung. Der Sport kann auf diesem Weg einen wichtigen Beitrag leisten. Es ist beeindruckend, wie viel Selbstvertrauen Mädchen durch den Sport gewinnen können, gerade wenn sie gesellschaftlich aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert werden.“

DOSB-Präsident Weikert: „Wir freuen uns, dass die Potenziale des Sports für die gesellschaftliche Entwicklung national und international wachsende Anerkennung finden und wir dabei weiterhin auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem BMZ zählen können. Gemeinsam haben wir in den vergangenen Jahren viel bewegt. Wir wollen auch in Zukunft durch den Sport zur Erreichung nachhaltiger Entwicklungsziele beitragen und hier insbesondere Impulse zur Förderung der Gleichstellung von Mann und Frau setzen. Darüber hinaus kann die integrative Kraft des Sports gerade in von Flucht und Migration geprägten Zeiten einen wirksamen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten.“

Olympiasiegerin und Botschafterin „Sport für Entwicklung“ Britta Heidemann: „In meinen Einsätzen als Botschafterin „Sport für Entwicklung“ erlebe ich immer wieder die verbindende Kraft des Sports. Dem Sport gelingt es auf einzigartige Weise, Zugang gerade auch zur jungen Generation zu finden. Für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit bietet der Sport meines Erachtens daher eine große Chance, die Generation von Morgen zu erreichen, um drängende Fragen der Zukunft anzusprechen.“

BMZ und DOSB haben auch vereinbart, sich für die nachhaltige Ausrichtung von Sportgroßveranstaltungen einsetzen. Gemeinsam werden sie die Special Olympics World Games 2023 in Berlin sowie die EURO 2024 in Deutschland als wichtige Impulsgeber für nachhaltige Entwicklung in Sport und Gesellschaft nutzen.

Das Entwicklungsministerium und der Deutsche Olympische Sportbund kooperieren seit 2014. Gemeinsam setzen BMZ und DOSB weltweit „Sport für Entwicklung“-Projekte um – etwa in Kolumbien, Namibia, Uganda, Jordanien und Nordirak. Kinder und Jugendliche lernen bei diesem Sporttraining sowohl grundlegende soziale Kompetenzen, wie Verantwortung zu übernehmen, sich fair zu verhalten und Konflikte friedlich zu lösen, als auch auf spielerische Art Wissenswertes zu Themen wie Gesundheitsvorsorge, Umweltschutz und Geschlechtergerechtigkeit. Insbesondere junge Frauen und Mädchen profitieren von diesen Trainings. Sie werden in ihrem Selbstvertrauen

gestärkt und erlernen Fähigkeiten, die ihnen später auch den Einstieg in die Berufswelt erleichtern. Starke Frauen mit eigenem Job sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu weltweiter Gleichstellung.

Dafür bilden BMZ und DOSB speziell geschulte Trainerinnen und Trainer in Partnerländern aus. Mit dem Weiterbildungsprogramm „International Expert Trainings (IET)“ haben DOSB und BMZ ein gemeinsames Leuchtturmprojekt geschaffen, bei dem die Teilnehmer*innen das Gelernte nicht nur der Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen, sondern auch anderen Trainer*innen, Sozialarbeiter*innen und Lehrer*innen in ihren Heimatländern weitergeben. Diese tragen den „Sport für Entwicklung“-Ansatz so in lokale Organisationen wie Schulen, Vereine oder Verbände in Deutschland und rund um die Welt. Das nächste Training wird in diesem Jahr in Kolumbien durchgeführt.

Das BMZ und der DOSB bauen hierfür bestehende Verbandskooperationen in Partnerländern aus und stärken den internationalen Jugendaustausch im Sport. Der DOSB unterstützt das Freiwilligenprogramm „weltwärts“ als einer der Hauptpartner des BMZ im Bereich „Sport für Entwicklung“. In Kooperation mit dem ASC Göttingen entsendet er derzeit Freiwillige nach Ruanda und Namibia. Vereine und Verbände werden über diese Initiativen unmittelbar eingebunden in entwicklungspolitische Zusammenarbeit und für globale Zusammenhänge und Nachhaltigkeit sensibilisiert.

Für weitere Informationen zum BMZ-Ansatz „Sport für Entwicklung“ siehe folgende Links:

https://www.bmz.de/de/themen/sport
Toolkit "Sport für Entwicklung" der deutschen EZ

(Quelle: DOSB)


  • Mädchen in Namibia lernen durch deutsche Sportförderung das Basketballspielen. Foto: picture-alliance
    Mädchen in Namibia lernen durch deutsche Sportförderung das Basketballspielen. Foto: picture-alliance